Читать книгу Anation - Wodans Lebenshauch. Von keltischer Götterdämmerung 1 - Astrid Rauner - Страница 5
Vorwort
ОглавлениеEs beginnt im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, in einem Land, von dem wir nicht wissen, wie seine Bevölkerung es nannte. Wir nennen es heute Deutschland. Es ist die letzte Blütezeit eines Volkes, dessen Namen aus griechischen Quellen als „Keltoi“ überliefert wurde. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. entwickelte sich diese Kultur zunächst im heutigen Österreich, in der Schweiz und Süd- bis Mitteldeutschland, baute Höhenburgen, schmiedete Eisen und Kunstwerke aus Gold, die heute neben Tonscherben und Knochen oft die einzigen Überreste sind, die Archäologen zur Interpretation ihres Lebens haben. Denn über Stämme und Zeitalter, über welche kein antiker Schriftsteller aus Griechenland oder Rom berichtet hatte, haben wir keine Schriftquellen.
Deshalb sind die Überlieferungen aus jener Zeit lückenhaft, mit der sich diese Geschichte befasst. Und vieles davon ist nur eine Möglichkeit, was sich in ferner Vergangenheit zugetragen hat, als Prosatext abgefasst und nicht als Sachbuch.
Im späten zweiten Jahrhundert v. Chr. beginnt der Anfang vom Ende der keltischen Kultur in Deutschland. Und während die keltischen Stämme im heutigen Bayern noch ganze Städte nach mediterranen Vorbildern errichten, steht bald eine der großen Völkerwanderungen der Vorzeit, der Auszug der Kimbern und Teutonen, bevor. Es ist der Beginn eines Umbruchs im Stammesgefüge Deutschlands – und wo die alten Kulturen in Wandel geraten, gelangen womöglich auch alte Götter in der vielseitigen heidnischen Religion der damaligen Stämme zu neuer Bedeutung.
Doch begeben wir uns zuerst an den Anfang dieser Geschichte, zu einem Stamm im Grenzland des keltischen Einflussgebietes, im äußersten Norden der keltischen Welt.