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„Deine Mutter – Dein Schicksal“?

C.G. Jung’s Zitat bewahrheitet sich immer wieder, wenn auch nicht für jede problematische Beziehung. Wir wissen, dass eine gute Mutterbeziehung uns Urvertrauen schenkt, ein Gefühl des Sich-Verlassen-Dürfens, des Zutrauens zunächst in die Mutter, also in das Leben schlechthin, und später in uns selbst. Jedes Kind - ja, jede Kreatur - hat das natürliche Bedürfnis, sich positiv von der Mutter gespiegelt zu sehen, Geborgenheit und Sicherheit zu fühlen. Diese Erfahrungen mit der Mutter prägen immer auch unsere späteren Beziehungsmuster, unser Verhalten zu Freunden und Partnern.

Zu den Grundbestandteilen einer guten Beziehung zwischen Mutter und Kind gehören also Gefühle der Sicherheit und Geborgenheit, weil sie die notwendige Basis für einen positiven Lebensweg bedeuten. Körperliche und emotionale Nähe vermitteln uns die Wärme des Angekommen- und Angenommenseins, und wenn die Mutter späterhin so klug ist, uns eine gewisse Autonomie zuzugestehen und die Balance zwischen Nähe und Freiheit zu halten, gibt sie uns Mut und Selbstvertrauen mit auf den Weg.

Besonders wichtig ist mütterliche Empathie, eine ausgeprägte Einfühlsamkeit, mit der sie die Gefühle des Kindes erahnen, verstehen und spiegeln kann. Wenn wir als Kinder einfühlendes Verstehen erfahren, dann fühlen wir uns akzeptiert, geborgen und lernen, unseren Gefühlen zu vertrauen. Empathische Reaktionen der Mutter wirken in uns fort und ermöglichen uns später als Erwachsene, selber empathisch, verständnis- und liebevoll auf andere Menschen zuzugehen. Besonders für hochsensible Kinder ist solch eine Mutter ein Segen, aber trotz aller guten Vorsätze und Bemühungen kann es sein, dass sie von ihrer Veranlagung her dazu nicht in der Lage ist.

Die erste Beziehung unseres Lebens, nämlich die zu unserer Mutter, hat deshalb einen so prägenden Einfluss auf unsere Entwicklung, da sie für die Erfüllung unserer grundlegenden Bedürfnisse von größter Bedeutung ist. Durch ihr Verhalten, ihre Liebe oder fehlenden Gefühle bildet sie die emotionale Grundlage für unsere spätere Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, für Selbstakzeptanz und Vertrauen in das Leben und unsere Mitmenschen. Fühlten wir uns fürsorglich und liebevoll behandelt, vernachlässigt, traumatisiert oder wurden wir mit Eigenschaften der Mutter konfrontiert, die so gar nicht zu unseren Bedürfnissen zu passen scheinen? Wichtige Fragen, die beantwortet werden wollen.

Aus einer geglückten Mutter-Beziehung erhalten wir den Glauben an uns, die so wichtige Selbtliebe, Selbstwert und den Mut, dem Leben mit echten Gefühlen und voller Vertrauen zu begegnen und es zu genießen. Kinder brauchen Wärme und Liebe, die sich in späteren Beziehungen dann widerspiegelt. Das Gefühl, wir selbst sein zu dürfen mit allen Eigenschaften, auch den nicht so akzeptablen, und dass wir um unserer selbst willen geliebt werden, ist der Grundstein für unsere eigene Wertschätzung und Liebesfähigkeit.

Wenn die Kindheit Schatten wirft...

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