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KAPITEL 3: DEFEKTE

DUMMHEIT

Dummheit ist die Fähigkeit zu unklugen Handlungen“. Die modernen Erdenmenschen stellten sich auf den Standpunkt, dass sie intelligent genug waren, ihr Fortbestehen zu sichern. Doch das Gegenteil war der Fall. Dem menschlichen Wesen fehlte der Sinn für weitsichtige, vernünftige und selbstlose Entscheidungen. Wäre es mit der Weisheit der Vernunft ausgestattet gewesen, hätte es die Welt, auf der es lebte, nicht zugrunde gerichtet, sondern aktiv für das Fortkommen seiner Gattung gesorgt.

Wissenschaftler waren längst zum Schluss gekommen, dass der Planet Erde schon seit seinem Bestehen einem Zyklus von wärmeren, gefolgt von kälteren Perioden (Eiszeiten) unterworfen war. Zu Beginn des dritten Jahrtausends befand sich der Planet in einer Warmphase. Dazu hatte das Verhalten des „modernen“ Menschen zu einer Beschleunigung der Erderwärmung geführt. Der Homo sapiens hatte mit seinem Fehlverhalten den CO2-Ausstoss ad absurdum geführt. Seine eingeschränkte Intelligenz führte zudem dazu, dass er gar nicht ernsthaft daran dachte, diesen Prozess zu stoppen oder gar den Planeten zu dekarbonisieren. Die Hochrechnungen zur demographischen Entwicklung waren eindeutig. Die Bevölkerungsexplosion musste eingedämmt werden. Doch die Weltbevölkerung stieg weiter an. Ein weiterer eindrücklicher Beweis für die Dummheit der Spezies war sein Handeln gegenüber den Urwäldern. Wie dumm musste man sein, seinen lebenserhaltenden Sauerstofflieferanten, die Lunge der Erde, für kurzfristige Profite zu vernichten? So sollte am Tag meines zwanzigsten Geburtstags von den Ur-Regenwäldern noch ein Zehntel der Fläche von 1963 verbleiben.

SELBSTGEFÄLLIGKEIT

Die Gattung Mensch hatte jeglichen Respekt vor Lebewesen verloren. Es führte so weit, dass Tiere als reine Proteinlieferanten für den Menschen gezüchtet wurden. Manche Zweibeiner vertraten gar die Ansicht, Tiere hätten weder Gefühle noch eine Seele und konnten deshalb wie tote Materie behandelt werden.

Mit seinem Fortschritt in den Bereichen der Gentechnologie und der künstlichen Intelligenz, mit der Verstrahlung der Umwelt, der breitflächigen Vergiftung der Böden und Gewässer besiegelte der Mensch seine eigene Vernichtung.

GIER/HABSUCHT

Zehntes Gebot: „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Hof, Vieh und alles, was sein ist“. Dieses simple Gesetz der Höchsten Macht brachte es auf den Punkt. Doch warum hatte sie, die Schöpferin, den Menschen – ihr „Produkt“ – mit dem Attribut ausgestattet, das ihn dazu verleitete, genau das Gegenteil zu tun?

Die Übertreibungen hatten ein unerträgliches Mass angenommen. Verzicht war zum Fremdwort geworden. Nicht nur weniger Essen, weniger Trinken, weniger Reisen, weniger Freizeit, weniger Digitales, weniger Raum, weniger Geld war vonnöten, sondern auch weniger Wachstum, weniger „Fortschritt“, weniger Eingriffe in die Natur (Genmanipulation), weniger Mehr von allem, so auch weniger Individuen, die sich über immer mehr Besitz definierten. Die Liste der Kollateralschäden war lang. Als Kind musste ich zur Kenntnis nehmen, dass grosse Mengen an Trinkwasser unwiederbringlich chemisch verunreinigt und für den Menschen ungeniessbar waren. Ohne energiefressende Entsalzungsanlagen von Meerwasser und Entseuchungsanlagen für Abwasser wären ganze Populationen verdurstet. Die Meere glichen grossen Müllkippen voller Plastik und Chemikalien. Die Bestände an Meerestieren waren auf weniger als ein Zwanzigstel ihres ursprünglichen Bestandes geschrumpft. Schon zu meiner Zeit in Magdeburg hing das Überleben des Menschen gänzlich von der Tier- und Insektenzucht ab. Vom gesamten Körpergewicht der Lebewesen (Pflanzen ausgenommen) entfielen damals noch gerade 2 % auf Tiere, die in der freien Wildbahn lebten. Zwei Drittel der lebenden Masse bestand aus Zucht-, Mast- und Haustieren, der Rest war Menschenmasse.

NEID/ EIFERSUCHT

Die Weltentwicklung hatte die Menschen der Ersten Welt zu Egoisten geformt. Das Ich kam zuerst. Und wenn etwas übrig blieb, konnte vielleicht noch er oder sie ran. Viele junge Menschen in der Ersten Welt entwickelten sich zu Raubtieren. „Der Löwe geht als Erster an die geschlagene Beute ran, damit er fit und stark bleibt, um das Rudel zu verteidigen“. Den Instinkt des Löwen bogen sich moderne, junge Menschen für ihre Zwecke zurecht. Der Unterschied war, dass den jungen menschlichen Löwen jegliche Verantwortung abhandengekommen war. Während sich der Löwe mit dem natürlichen Angebot an Fluchttieren zufrieden gab, tendierte der moderne Mensch westlicher Prägung dazu, sich alles anzueignen, ohne dafür Verantwortung zu übernehmen. Und wehe, der andere hatte etwas, was er (noch) nicht besass. "Ich muss es haben, auch wenn ich es nicht brauche." Der Mensch vergeudete seine Energie darauf, das zu bekommen, was er dem anderen nicht gönnen konnte. Eitelkeit war in, Bescheidenheit und Demut out. Der Mensch fing an, sich nur noch über seine materiellen Besitztümer zu definieren.

HOCHMUT/ARROGANZ

Menschen waren schon immer stolz, wenn sie in der Lage waren, Phänomene zu erklären, die vor geraumer Zeit noch mysteriös waren. Wie gelangten Radiowellen in ein Radio, aus dem ganze Geschichten oder Lieder ertönten? Hätte sich Christoph Columbus vorstellen können, dass man eines Tages aus einem Holzkasten bewegte Bilder generieren könnte? Oder der Entdecker des Südpols, dass er eines Tages über einen Satelliten die lebensrettende Hilfe hätte anfordern können? Die Menschen massen sich an, alles zu können und alles zu wissen. Und konnten oder wussten sie es noch nicht, würde es die Forschung und der Fortschritt schon für sie richten.

Der Glaube, alles erreichen zu können, hatte diese kleine Menschenhirnmasse in Beschlag genommen. Waren die Erdenbewohner in meiner Kindheit intelligenter als früher? Oder waren sie nur aufgeklärter, gebildeter? Und wohin hatte sie der Fortschritt – in Anbetracht des Weltzustandes – gebracht?

Kennen Sie den Ausspruch: „Der Mensch wird nie aufhören, zu forschen“? Diese eingebildeten Wesen wollte lange Zeit nicht wahrhaben, dass es im All Intelligenzen gab, geschweige denn solche, die höher entwickelt waren als die ihrige. Sie wurden schon bald eines Besseren belehrt. Auch dachten die Forscher der Erde lange Zeit, sie könnten alles auf dem Planeten selbst bestimmen. Im Laufe meiner Beobachtungen musste ich erleben, dass sie trotz ihrer Entdeckungen, Erfindungen und Inspirationen nicht bereit waren, den Lauf der Dinge entscheidend zu verändern. Die Eismassen der Welt waren weggeschmolzen, die Urwälder hatten Monokulturen Platz gemacht und die Bienen produzierten keinen Honig mehr.

Täglich wurden Millionen von Versuchstieren, Lebewesen der Schöpfung, im Namen des Fortschritts gefoltert, angebohrt, aufgeschnitten, angebunden, geschlagen, gestochen und qualvoll getötet. Täglich fragte ich mich: „Wie arrogant und empathielos musste die ach so intelligente Bestie Mensch sein, sich über die Schöpfung zu stellen, um wehrlose Geschöpfe Tag für Tag solchen Qualen auszusetzen?“ Forscher argumentierten, Tierversuche seien nötig gewesen, um Menschen schöner zu machen, Krankheiten zu heilen und das Leben zu verlängern. Dabei war (zumindest in der westlichen Welt) die Hälfte von ihnen von Zivilisationskrankheiten befallen und der Planet heillos übervölkert. Je mehr sich die Menschen dem Abgrund näherten, desto öfter hiess es, der Mensch hätte es bisher noch immer geschafft, sich neu zu erfinden. „Er werde es auch dieses Mal richten“.

Wie töricht war doch diese Spezies, allen Ernstes zu glauben, sie würde in der Lage sein, ihre eigene Gattung zu retten, wo doch offensichtlich war, dass sie bis dahin nicht einmal in der Lage gewesen war, ihre Existenzgrundlagen zu schützen.

SALVATION

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