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Der Hund als Sozialpartner und Therapeut

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Für viele Menschen ist der Hund aber weit mehr als nur ein Accessoire oder ein sportlicher Begleiter. Er ist Freund, Partner oder Kind. Gerade in der heutigen Zeit schließt der Hund eine Lücke, die die Oberflächlichkeit sozialer Medien und die Unbeständigkeit realer Kontakte geschaffen hat. Der Hund steht für Eindeutigkeit und für ein unkompliziertes Beziehungsmodell. Er liebt bedingungslos und ist immer da, er kompensiert körperliche Distanz und hegt keine trügerischen Absichten. Wer sich in der schnelllebigen Welt verloren glaubt, findet in seinem Hund konstanten Halt. Er vereint Menschen, indem er den Gesprächseinstieg erleichtert und für eine Vielfalt an Gesprächsthemen sorgt. Gerade introvertierte Menschen profitieren davon.

Teilweise geht die Vermenschlichung des Hundes aber so weit, dass eine symbiotische Beziehung zwischen ihm und seinem Halter entsteht. Der Hund wird dann als vollwertiges Familienmitglied angesehen. Er gibt die Tagesstruktur vor und darf sich verhalten, wie es ihm beliebt.

Obgleich dem Hund heute ein höherer Stellenwert beigemessen wird als je zuvor, funktioniert dieses Rollenverständnis nicht. Ein Hund kann sich faktisch nicht auf Augenhöhe mit seinem Halter befinden, weil ihm nicht die gleichen Rechte zukommen und er nicht über dieselben Fähigkeiten verfügt. Er entscheidet nicht darüber, ob es ihm in seiner neuen Zwangsfamilie gefällt und hat auch in Alltagsfragen keine Entscheidungskraft. Zwar kann der Mensch eine Vorstellung darüber entwickeln, wie der Hund entscheiden würde, wenn er denn könnte. Dennoch ist die Entscheidungsgrundlage stets die eigene.

Dessen ungeachtet erleben viele Menschen die Beziehung zu ihrem Hund als besonders intensiv. Sie haben das Gefühl, intuitiv verstanden zu werden.

Grund dafür sind psychosoziale Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Hund. Beim Verarbeiten emotionaler Informationen werden die gleichen Hirnareale aktiv. Außerdem sind beide Arten dazu in der Lage, die Stimmungen des jeweils anderen wahrzunehmen.

Neben den Parallelen im Erfassen emotionaler Zusammenhänge können beide Spezies auch ähnliche Verhaltensstörungen ausbilden. Kein Wunder also, dass der Hund den Menschen immer wieder erfolgreich therapiert.

Hunde können sich mit nahezu jeder Aufgabe arrangieren. Die Arbeit mit heftigen Emotionen kann aber in einer Überforderungssituation enden. Therapeut zu sein übersteigt das eigentliche Rollenverständnis des durchschnittlichen Haushundes und sollte deshalb speziell ausgebildeten Therapiehunden vorbehalten sein. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Hund aufzunehmen, um körperlichen und seelischen Ballast abzuladen, sollte lieber alternative Möglichkeiten in Betracht ziehen.

Souveräne Impulskontrolle bei Hunden

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