Читать книгу Souveräne Impulskontrolle bei Hunden - Benedikt Wittner - Страница 9
Gesetzliche Mindestanforderungen an die Hundehaltung
ОглавлениеEinen Hund zu halten ist zunächst einmal ein bürokratischer Akt. Das Gesetz schreibt vor, welche Bedingungen im Einzelfall zu erfüllen sind. Neben Bundesgesetzen wie dem Tierschutzgesetz oder dem Bürgerlichen Gesetzbuch, die ganz wesentliche Informationen enthalten, bestehen weitere Regelungen auf Länderebene. Hundehalter in Niedersachsen müssen demnach andere Anforderungen erfüllen, als jene in Bayern.
Neben der Hundesteuer, die immer zu entrichten ist, kann ein Sachkundenachweis oder der Hundeführerschein verlangt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Hundehalter Grundkenntnisse über Hund und Haltung hat und den unterschiedlichen Alltagssituationen gewachsen ist.
Ob ein Nachweis dieser Art erforderlich ist, steht manchmal in Abhängigkeit zu der Rasse oder der Größe des Hundes. Bei Listenhunden, also Hunden, denen eine gewisse Kampfbereitschaft nachgesagt wird, kommen Wesenstest und Gehorsamsprüfung verpflichtend hinzu. Ebenso bei Hunden, die bereits negativ aufgefallen sind.
Nach bestandener Prüfung oder mit einem sogenannten Negativzeugnis, das belegt, dass der Hund nicht zur Risikogruppe zählt, können beschränkende Maßnahmen, wie die Anleinpflicht, aufgehoben werden.
Für Listenhunde gibt es zusätzlich einen Katalog an Meldevorschriften, Zucht-, Handels- und Haltungsbedingungen sowie die Pflicht zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung, deren Einhaltung durch unterschiedliche Kontrollstellen geprüft wird.
Wer sein Können und den Gehorsam seines Hundes freiwillig unter Beweis stellt, obwohl er keinen gelisteten Hund hält, profitiert mancherorts von einem Steuererlass.
Personen, die bereits Erfahrung in der Führung von Hunden haben, sind in einigen Bundesländern von der Pflicht etwaiger Wissensnachweise befreit.
Trotzdem gibt es einen gesetzlichen Mindestrahmen, von dem nicht abgewichen werden darf. Die Maulkorb- oder Anleinpflicht an bestimmten Orten, für bestimmte Rassen und zu bestimmten Zeiten, wie zum Beispiel während der Brut- und Setzzeit, zählen dazu.
Bei all diesen Vorschriften, fällt es schwer, den Überblick zu wahren. Vor allem, weil sie keinen Bestand haben, sondern den aktuellen innerpolitischen Entwicklungen angepasst werden. Einen Ausgangspunkt zu gesetzlichen Vorschriften der Hundehaltung finden Sie im Literaturverzeichnis am Ende des Buches. Für kommunale Vorschriften erkundigen Sie sich bitte bei Ihrer zuständigen Gemeinde.