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– Das Kooperationsmodell

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Hierbei wird die Kommunikation je nach Themenschwerpunkt auf mehrere Akteure verteilt: Kernverwaltung, Tochtergesellschaften wie Kulturbetrieb, Tourismusmarketing oder Entsorgungswirtschaft sowie externe Agenturen.

Vorteil: Die Kommunikation wird jeweils von denen geleistet, die sich fachlich am besten auskennen und technisch-logistisch am besten ausgestattet sind. Zudem lässt sich in einem Verbund der für die Kommunikation verantwortlichen Stellen die Vertretung im Fall von Krankheit oder Urlaub leichter organisieren. Überlastung im Krisen- oder Katastrophenfall ist ebenfalls leichter abzufangen.

Nachteil: Das Zusammenwirken mehrerer Kommunikationsstellen erfordert genaue Absprachen und ein hohes Maß an Koordination. Auch ist eine einheitliche Außendarstellung in Schreibstil und Gestaltung der Veröffentlichungen schwierig durchzusetzen. Die Beauftragung von Agenturen provoziert unweigerlich Fragen nach dem finanziellen Aufwand.

Bei allen Modellen muss auf jeden Fall die Schnittstelle zwischen den Handelnden der externen Kommunikation klar definiert sein. Die Bürgermeisterin oder der Bürgermeister steht dabei in einer zusätzlichen Verantwortung. Sie oder er muss parteipolitische Neutralität wahren. Dies kann vor allem in Wahlkampfzeiten schwierig sein. Was dabei zulässig ist und was nicht, wird in dem Beitrag von Michael Becker „Der Bürgermeister als Beamter“ (S. 61 ff.) näher ausgeführt. Auch sollte man sich davor hüten, Medien, die einem von der politischen Grundausrichtung näherstehen, bevorzugt zu behandeln oder andere, kritisch eingestellte, eher nachrangig zu bedienen. Um der Informationspflicht als öffentliche Verwaltung zu genügen, muss die Kommune sämtliche Medien in gleichem Umfang informieren. Ein Problem liegt heutzutage darin, dass sich im Online-Bereich die Grenzen zwischen professionellen Journalistinnen und Journalisten sowie Privatpersonen, die ihren persönlichen Blog mit kommunalen Nachrichten füllen, immer mehr verwischen. Nicht zuletzt kann man in Zeiten harten Konkurrenzkampfes zwischen den Medien nicht mehr mit „politischem Wohlverhalten“ rechnen, sodass sich die Bevorzugung eines Mediums nicht mehr auszahlt.

Dem Ideal einer einheitlichen Kommunikation seitens der Kommune steht häufig die Realität des politischen Alltags entgegen. Die Kommune teilt sich auf in Bürgermeisterin respektive Bürgermeister, Verwaltung und Rat. Da die Verwaltungschefin bzw. der Verwaltungschef in Nordrhein-Westfalen direkt gewählt ist, können sich Interessengegensätze zwischen dieser/diesem und den politischen Gremien ergeben. Pluralistische Medienarbeit sollte dann in angemessenem Umfang beide Sichtweisen kommunizieren und nicht das Ratsgeschehen ausblenden zugunsten einer einheitlichen Außendarstellung aus der Perspektive der Verwaltung oder des Gemeinde- bzw. Stadtoberhauptes. Sonst entsteht leicht eine Gegenöffentlichkeit, genährt von unzufriedenen Kräften im Rat.

Man sollte nicht übersehen, dass der technische Vorsprung einer Kommunikationsstelle in der Verwaltung gegenüber den „Freizeit-Politikern“ im Zeitalter von Internet, E-Mail und Social Media längst verflogen ist. Jede Bürgerinitiative kann heute höchst wirkungsvoll und professionell Kampagnen aufziehen – ebenso Parteien und Ratsfraktionen. Diese können im Extremfall die externe Kommunikation der Verwaltung konterkarieren oder ganz lahm legen. Das sollte unter allen Umständen vermieden werden. Denn auch Medienarbeit dient letztlich dem Globalauftrag der Kommune, Konsens in der Bürgerschaft zu fördern und Dissens abzubauen.

Handbuch Kommunalpolitik Nordrhein-Westfalen

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