Читать книгу DU hast die Macht - Bernd Neuhaus - Страница 15

Was sind eigentlich Glaubenssätze?

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„Dir geschehe nach Deinem Glauben“ ist so ein geflügelter und oft zitierter Satz, doch was meint der denn überhaupt?

Ursprünglich kommt er aus der Bibel und wird Jesus zugeschrieben, der dies in unterschiedlicher Form immer wieder gesagt hat. Und natürlich vermittelt uns die Kirche, dass damit der Glaube an Gott gemeint ist. Aber genau das ist nicht gemeint, dies hat selbst Jesus nicht so gemeint. Denn es ist gleich gültig, ob Du an irgendeinen Gott glaubst oder nicht, diese Aussage ist unabhängig davon. (gleich gültig ist hier bewusst getrennt geschrieben. Es bedeutet schlicht und einfach, dass beide Optionen den gleichen Wert haben).

Doch woraus resultiert unser Glauben denn nun wirklich? Alles, was wir bis jetzt erfahren und erlernt und als wahr erkannt haben, ist unser Glauben. Und viele dieser Glaubenssätze haben wir von anderen übernommen und einige auch durch eigene Erfahrung gemacht. So konnten wir als Kinder unseren Eltern glauben, dass wir uns an einer heißen Herdplatte verbrennen, wir konnten es aber auch selbst ausprobieren und damit die schmerzhafte Erfahrung machen, dass dies wahr sein muss.

Wobei es hier gleich schon die erste Besonderheit zu erwähnen gilt, und dies sind die „Feuerläufer“. Hierbei handelt es sich um Menschen, die barfuß über einen Steg voller glühender Kohle oder Holzkohle laufen, ohne sich die Füße zu verbrennen. Dieses ursprünglich nur spirituell initiierte Ritual besteht darin, dass sich die Teilnehmer in eine Trance bringen, in der sie glauben, sich nicht zu verbrennen und sie verbrennen sich tatsächlich nicht.

Hierzu gleich mal eine kleine Geschichte:

„Das kann ich nicht glauben!" sagte Alice.

„Nein?" sagte die Königin mitleidig. „Versuch es noch einmal: tief Luft holen, Augen zu..."

Alice lachte. „Ich brauche es gar nicht zu versuchen", sagte sie. „Etwas Unmögliches kann man nicht glauben."

„Du wirst darin eben noch nicht die rechte Übung haben", sagte die Königin. „In deinem Alter habe ich täglich eine halbe Stunde darauf verwendet. Zuzeiten habe ich vor dem Frühstück bereits bis zu sechs unmögliche Dinge geglaubt."

Lewis Carroll, Alice hinter den Spiegeln

Wir können also festhalten, dass alles, was wir je erfahren haben und was in unseren Erfahrungsbereich gelangt ist, zu unseren Glaubenssätzen geworden ist. Und diese Glaubenssätze zusammen bilden unsere Überzeugungen, aus denen heraus wir unsere Einstellungen erzeugen.

Oder kurz gesagt, sie alle zusammen bestimmen unser Weltbild und sind damit das Paradigma geworden, aus dem heraus wir die Welt wahrnehmen und Ereignisse und Dinge beurteilen.

Wir können also unsere Glaubenssätze unterteilen in solche, die uns befähigen und solche, die uns begrenzen. Alles, was uns befähigt, sind die Glaubenssätze über unsere Möglichkeiten und Stärken. Und alles, was wir für unmöglich halten, sind die Einschränkungen oder Grenzen.

Erwähnenswert ist hier noch, dass Dinge und Ereignisse, die wir für unmöglich halten, nicht in unser Bewusstsein dringen können. So gibt es beispielsweise Statistiken von amerikanischen Autoversicherungen, die auffallend häufig von Unfällen zwischen Autos und notlandenden Kleinflugzeugen auf den Highways berichten. In den USA gibt es viele private Flugzeuge und wenn die mal ein Problem bekommen, landen die zur Not auch auf einem Highway. Die Autofahrer sehen sie schlichtweg nicht, weil sie nicht mit Flugzeugen dort rechnen. In der Wahrnehmungspsychologie findet man noch viele weitere Beispiele, dass Informationen, die nach dem Glaubenssystem des Empfängers nicht sein können, einfach nicht ins Bewusstsein und ignoriert werden.

Glücklicherweise sind unsere Glaubenssätze und Überzeugungen aber nicht statisch, wie in Stein gemeißelt, wir können uns entwickeln und unsere Begrenzungen immer weiter verschieben.

Hierzu ist es aber auch erst einmal erforderlich, sich selbst seiner eigenen Glaubenssätze bewusst zu werden. Doch wie mache ich es am besten? Indem ich mich hinterfrage und mir zuerst Gedanken darüber mache, wie ich mich sehe.

Hilfreich kann hier folgende Einteilung sein:

1 Spiritualität: Hier sind wir auf der tiefsten Ebene unseres Seins und stellen uns die Fragen „Wer sind wir?“, „Warum sind wir hier?“ und „Was ist der Sinn meines Lebens?“. Wie keine andere Ebene durchziehen diese Fragen und die von uns gefundenen Antworten unsere Sicht der Dinge. Und jede Änderung auf dieser Ebene hat tiefgreifende Änderungen auf allen anderen Ebenen zur Folge. Wenn man einmal genau darauf achtet, wer tiefere Einblicke in dieses Sein gewonnen hat, dann findet man immer Menschen, die auch mal tiefere Krisen durchgemacht haben, sehr häufig Nahtoderfahrungen oder auch Außerkörperliche Erfahrungen.

2 Identität Hier finden wir das grundlegende Selbstbild und die diesem zugrundeliegenden zentrale Werte sowie das, was man als seine Aufgabe oder Mission ansieht. Die Frage lautet, wie sieht man sich selber. Oder anders gesagt, alle unsere Überzeugungen, die mit „Ich bin ...“ beginnen, haben einen Einfluss auf unsere Identität.

3 Glaubenssätze Wie ich schon angedeutet habe, finden wir hier alle Erfahrungen, die wir bis jetzt gemacht haben. Das Ergebnis dieser Erfahrungen wird abstrakt von uns als Glaubenssätze ausgedrückt, die Summe aller Glaubenssätze und der daraus resultierenden Einstellungen bezeichnen wir als unser Paradigma. Hierbei können wir auch gleich innerhalb dieser Glaubensätze unterscheiden, ob sie uns ermöglichen uns zu erweitern oder ob sie uns einschränken.

4 Fähigkeiten In Abhängigkeit von unseren Glaubenssätzen und den darüber befindlichen Punkten können wir uns dann Gedanken über das machen, was wir gut können, wo unsere Stärken liegen und mit welchen Strategien wir unser Leben meistern wollen.

5 Verhalten Aufschlussreich ist es auch, unser eigenes Verhalten zu reflektieren, dies bedeutet, wir machen uns Gedanken darüber, wie wir auf die Umwelt und auf andere reagieren.

Sobald wir mit dieser Liste fertig sind, können wir sie gleich noch mal von vorne beginnend überarbeiten. Da wir mit unserem bewussten und unterbewussten Denken unsere Realität gestalten, uns aber nur das bewusste Denken bekannt und direkt erfahrbar ist, könne wir beobachten, was alles in unserer Realität ist. Denn dies ist ja „nur“ die Auswirkung oder Spiegelung unseres kompletten Denkens und somit auch des Unterbewussten.

Wenn wir nun durch diese Überlegungen erkannt haben, wer wir momentan sind und wie wir denken, können wir uns überlegen, was wir gerne ändern möchten. Hierbei ist dann wiederum die obige Einteilung nützlich, denn eine Veränderung in den höher bezifferten Ebenen wir kaum eine Änderung in den unteren Ebenen bewirken. Dies bedeutet, wenn ich mein Verhalten ändere, werden sich meine Fähigkeiten nicht zwangsläufig mitändern, wenn sich meine Fähigkeiten ändern, werden sich meine Glaubenssätze und Einstellungen kaum verändern und so weiter.

Anders herum wird aber eine Änderung auf den niedrigen bezifferten Ebenen immer eine Änderung in den höher bezifferten Ebenen nach sich ziehen.

Um dies einmal an einem Beispiel zu verdeutlichen:

Jemand schenkt mir ein Klavier und ich habe den festen Glaubenssatz, ich kann kein Klavier spielen und kann dies auch nicht lernen. Dann habe ich nur ein nettes Möbelstück mehr.

Wenn ich versuche es zu lernen, gegen den Glaubenssatz, dass ich es nicht lernen kann, dann ist es vergebliche Mühe.

Ändere ich aber den Glaubenssatz insofern, dass ich daran glaube, es lernen zu können, dann kann ich es auch lernen und damit meine Fähigkeiten erweitern.

Und wenn wir daran denken, wie intensiv eine Änderung unseres Weltbildes auf spiritueller Ebene unser Leben beeinflusst, dann wird klar, wie es funktioniert.

Doch wie kommen wir aus der Nummer raus, wie können wir unser Leben wirksam ändern?

Punkt eins ist es, ab sofort die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen.

Ja, aber was heißt das genau? Ich soll die Verantwortung für mein Leben übernehmen, das kann doch nicht alles meine Schöpfung sein, was ich da so in mein Leben gezogen habe. Die übel gelaunten Arbeitskollegen, den mürrischen Chef, meine Partnerin, mein Partner, der/die ständig nervt, meine miserable finanzielle Situation, die Rechnungen, die Waschmaschine, die gerade jetzt kaputt geht, all das soll ich in mein Leben gezogen haben? Ja, genau diese Dinge habe ich in mein Leben gezogen.

Warum ist denn das so wichtig, mein Leben selbst aktiv zu gestalten? Zum einen natürlich, weil es richtig ist, denn wenn ich mich als Verursacher anerkenne, kann ich es auch ändern. Zum anderen aber auch, dass ich ab sofort selbst die Verantwortung für mein Leben übernehme. Es sind nicht mehr die anderen, die für alles Übel in meinem Leben verantwortlich sind, nein, ich bin es selber.

Ich selbst, und niemand anders, habe dieses Leben gestaltet. Ich selbst habe durch meine bisher meist unterbewussten Gedanken mein Leben erschaffen. Und zwar ganz genau das, was ich jetzt habe. Wollte ich das? Die schönen Sachen vielleicht, die Schwierigkeiten bestimmt nicht.

Ich habe schon darüber gesprochen, dass unsere unterbewussten Glaubenssätze, unser Mangelbewusstsein und unsere Sorgen unser derzeitiges Sein bestimmen. So bin ich, so habe ich bis jetzt gedacht. Sobald ich aber anfange, dafür verantwortlich zu sein, dass ich es getan habe, erkenne ich auch den großen Schatz der in dieser Tatsache verborgen ist.

Ich und nur ich bin im Stande, ab sofort mein Leben zu ändern, ich steige aus der Opferrolle aus und werde ab sofort zum Schöpfer meines Lebens. Denn wenn ich unliebsame Zustände erschaffen konnte, dann ist es doch genauso möglich, dass ich das in mein Leben ziehe, was ich möchte.

Ich lasse mich nicht nur so vom Leben treiben, ab sofort werde ich wach und achte auf die Dinge, die mir begegnen. Und am besten fange ich sofort damit an.

Merke: Alles was derzeit in unserem Leben ist, entspricht den früheren Gedanken.

Ich weiß, es war jetzt mehrfach wiederholt, aber das war Absicht, denn es ist extrem wichtig.

Punkt zwei ist: Ich erkenne alles an, was derzeit in meinem Leben ist.

Diejenigen, die sich mit dem Grundgedanken aus Punkt eins identifizieren können, werden sich der logischen Schlussfolgerung nicht entziehen können, dass alles in meinem Leben meine Schöpfung, meine eigene Kreation ist. Alles was in meinem Leben vorhanden ist, erscheint als das Ergebnis meines früheren Denkens und damit ist es gut.

In vielen wird jetzt die Frage hochkommen, wieso sollte ich das alles gut finden, was ich jetzt vorfinde? Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, dann habe ich doch einige falsche Entscheidung getroffen, hätte in vielen Bereichen anders entscheiden können. Aber fragen wir uns einmal, war das wirklich so?

Hier steht kann schnell der Gedanke der Schuld im Raum. Aber was ist eine „Schuld“? Um meine Überlegung vorwegzunehmen, von Schuld kann man nur ganz selten sprechen, genaugenommen sogar niemals.

In den allermeisten Fällen habe ich doch von meinem damaligen Standpunkt aus gesehen eine optimale Entscheidung getroffen. Vielleicht hätte ich anders entschieden, wenn ich seelisch reifer gewesen wäre oder wenn ich mehr Informationen gehabt hätte. Und vor allem, aus heutiger Sicht würde ich doch vieles anders machen. Nur hatte ich diese Einsicht damals noch nicht. Ich bin überzeugt davon, dass alle Menschen in fast allen Situationen eine optimale Entscheidung treffen. Ausgehend von dem was wir in dieser Situation wissen, welche Alternativen wir haben, welche seelische Entwicklung wir zu dem jeweiligen Zeitpunkt haben.

Ja, aber ab wann kann ich dann von Schuld sprechen? Schuld entsteht dann, wenn jemand in vollem Bewusstsein etwas falsch macht, eine bewusste Entscheidung trifft, die dann jemandem anderen schadet. Aber auch hier sind dann Glaubenssätze am Werk, die irgendwann aufgenommen wurden und die dann Grundeinstellung bewirken, man selbst sei wichtiger als der andere. Auch hier haben wir es also weiterhin nicht mit Schuld zu tun. Der reife und freie Wille, der mit dem sich entwickelnden Bewusstsein entsteht, wird eine solche Handlung von vornherein verhindern.

Ich weiß, diese Sichtweise ist eventuell etwas ungewöhnlich, aber sie ist genaugenommen richtig und jeder, der darüber nachdenkt, wird mir Recht geben. Von dem damaligen Wissen aus waren alle unsere Bemühungen, alle unsere Entscheidung optimal, wir konnten nicht anders.

Doch jetzt, da wir im Stande sind, unser Wissen über das Gesetz der Anziehung und damit über die Folgen unseres Denkens zu überdenken, können wir für die Zukunft richtige Entscheidungen treffen.

An dieser Stelle taucht natürlich auch die Frage nach dem freien Willen des Menschen auf. Es ist immer wieder ein Thema, über das wir uns Gedanken machen, und die Meinungen, die hier auftreten, sind sehr unterschiedlich. Nun, solange wir unterbewusst vor uns hin Leben, haben wir sicherlich keinen freien Willen.

Wir haben eine Unmenge an Glaubenssätzen und Wissen in unserem Unterbewussten abgespeichert und wenn nun eine Entscheidung ansteht, dann greifen wir auf diesen Pool zu. Ob die Informationen, die wir dort vorfinden, für uns richtig und wichtig sind, stellen wir es dann in Frage, wenn wir anfangen bewusst darüber nachzudenken.

Ansonsten verhält es sich exakt so, wie ich es später bei den posthypnotischen Befehlen beschreiben werde. Wir kommen in eine Situation und es sind immer dieselben Auslöser, die genau die exakte Reaktion hervorbringen, wie wir sie schon immer hatten. Sagt zum Beispiel jemand etwas, was ich als Kritik auffasse, so werde ich mal als erstes auf denjenigen losgehen und mich verteidigen. Ein bewusster Mensch würde sich erst mal sagen: „Interessant, was berührt mich da, was ist an dieser Information dran. Und welche Absicht steckt dahinter?“. Und schon wird die Situation hinterfragt, die Hintergründe geklärt und aus dieser Analyse erwachsen automatisch neue Erkenntnisse, ein neues Wissen.

Die Aufgabe hier ist also als erstes den Beobachter zu spielen, aus der Situation heraus zu treten. Was hat das mit mir zu tun? Nehmen wir einmal an, jemand kritisiert mein Klavierspiel. Nun ja, ich kann nicht Klavier spielen, habe da auch kein Interesse dran und es gibt keine Motivation für mich, dies jemals zu lernen. Was weit würde mich diese Kritik dann ansprechen? Richtig, gar nicht, ich würde es als belangloses Geschwätz abtun und weiter meines Weges gehen. Dann kommt da jemand, der kritisiert, dass ich nicht das neueste Smartphone habe. Was will er? Vermutlich will er mir ein neueres Modell verkaufen, was mit Sicherheit mehr kann als das, was ich jetzt habe. Nur habe ich dummerweise entschieden, dass genau das Modell, das ich jetzt habe, meine Ansprüche erfüllt. Na ja, und schon wird auch diese Kritik mich nicht erreichen.

Trotzdem sollten wir einen Aspekt nicht außer Augen lassen, nämlich das alles im Leben seinen Sinn und auch seine Notwendigkeit hat, auch wenn wir das nicht immer sofort verstehen. Aber es ist in der Tat so. Die Dinge geschehen nicht zufällig, ich kann nicht zufällig 1 Million im Lotto gewinnen, ebenso wenig kann ich zufällig überfallen werden. Es hat alles seinen Sinn und diesen werden wir irgendwann verstehen.

Ab jetzt kann das Leben richtig beginnen.

Punkt drei lautet: Hör auf zu verurteilen, praktiziere Vergebung.

Wenn wir uns an den Gedanken gewöhnt haben, dass wir in der Vergangenheit nicht anders handeln konnten als wir es taten, dann folgt daraus, dass auch die anderen nicht anders handeln konnten und auch nicht können, so lange bis sie selber die Einsicht haben, dass sie die Macht über ihr Leben haben.

Von frühester Kindheit an sind wir von Einflüssen umgeben, die uns beeinflussen, die uns steuern. Was hören wir denn als Kinder von den Eltern? Du sollst mehr Ordnung halten, du sollst artig sein, du sollst brav sein, du darfst dies nicht, du darfst das nicht und so weiter und so fort. Welche Botschaft steckt dahinter? Die dahintersteckende Botschaft lautet: „Ich bin nur dann liebenswert, wenn ich mich so und so verhalte, und wenn ich dies und das leiste“.

Doch was ist hier die Wahrheit? Die Wahrheit lautet, dass ich als Wesen, als Mensch, liebenswert und gut bin, ganz gleich, ob ich den Erwartungen anderer entspreche oder nicht. So einfach ist das. Aber wir lernen schon im Kleinkindalter, uns von den Urteilen anderer abhängig zu machen. Und allen anderen geht es genauso. Es findet eine sehr starke Prägung dahingehend statt, dass wir uns so verhalten, dass wir bei niemandem anecken und dass wir die Dinge tun, die andere von uns erwarten.

So entsteht ein Persönlichkeitsbild von uns, das nichts mit unserer eigentlichen und echten Persönlichkeit zu tun hat.

Und die Menschen um mich herum sind alle genauso konditioniert, sie sind genauso unfrei in ihren Gedanken, genauso wie ich es war. Und solange dies so ist, solange diese Menschen noch nicht die Fähigkeit haben, über sich und über ihr Leben in derselben Weise nachzudenken, solange werden sie sich nicht ändern.

Und doch liegt es in meiner Macht. Sobald ich verstanden habe, was mich so geprägt hat, kann ich mich verstehen und kann auch die anderen verstehen. Und sobald ich gelernt habe zu verstehen, kann ich auch verzeihen, ich weise dem anderen keine Schuld mehr zu. Denn ich habe eingesehen, dass der andere genauso blind durch das Leben läuft wie ich es tat.

Durch mein Verstehen und durch mein Verzeihen erreiche ich eine Freiheit, die ich vorher nie hatte.

Und an dieser Stelle höre ich manchmal, diese oder jene Begebenheit würde ich gerne vergessen und aus meiner Erinnerung streichen. Wäre das dienlich für mich? Ich denke nicht, denn jede Erfahrung hat mich erst zu dem gemacht, der ich heute bin.

Erschreckenderweise las ich mal einen Artikel in einem medizinischen Magazin, in dem Forschungsarbeiten diskutiert wurden, wonach man versucht hat, traumatische Erinnerungen im Gehirn einfach zu löschen.

Meiner Meinung nach kann es nicht funktionieren, weil Erinnerungen eben nicht im Gehirn gespeichert sind, sondern in einem uns umgebenden Bewusstseinsfeld, das Gehirn funktioniert lediglich als Empfänger und Transmitter dieser Informationen.

Dieser Umstand, der in einigen Weisheitslehren so betrachtet wurde, gelangte in den Fokus der Wissenschaft bei der Erforschung von Speicherchips für hochleistungsfähige Quantencomputer. Diese Chips bestehen aus speziell strukturiertem Wasser und man stellte fest, dass sie erheblich mehr Informationen aufnehmen konnten, als theoretisch möglich gewesen wäre.

Und es ist gut so, dass es nicht funktioniert, es gibt andere Wege, Traumata zu überwinden.

Punkt vier lautet: Nimm deine Gefühle an, genauso wie sie sind.

Warum ist es so wichtig, meine Gefühle anzunehmen? Ganz einfach, weil sie da sind. Sie sind eine Botschaft meines Unterbewussten, sie geben mir Rückmeldung darüber, wie ich mich gerade fühle oder sage ich es einmal anders, wie mein Unterbewusstes denkt. Natürlich ist es einfach die schönen Gefühle zu fühlen, als da wären zum Beispiel Freude, Liebe, Harmonie. Wie viel schwerer ist es denn mit den unangenehmen Gefühlen wie Wut, Enttäuschung, Ärger, Eifersucht und ähnlichen.

Auch diese Gefühle sind vorhanden und wollen gefühlt werden. Was machen wir stattdessen? Wie schlucken sie runter, verstecken sie, lehnen sie ab und finden im Allgemeinen, es wäre besser, wenn sie nicht da sind. Und was machen die Gefühle mit uns? Sie sorgen für Disharmonie und Verspannung, sind Ursache für viele Krankheiten und das auch nur, weil wir sie nicht sehen und schon gar nicht fühlen wollen. Diese unterdrückten Gefühle werden stärker, werden mächtiger und können im schlimmsten Fall unseren Körper vergiften. Es entstehen emotionale Ladungen in uns, die unser gesamtes Leben stören können.

Es gibt da dieses schöne Bild, bei dem unterdrückte Gefühle im Unterbewusstsein wie im Keller Gewichte stemmen, um irgendwann so stark zu sein, dass sie nicht mehr unterdrückt werden können. Häufig bahnen sie sich den Weg über unliebsame Lebensumstände bis hin zu Krankheiten.

Und wie machen wir das jetzt in einer Situation, in der es nicht angebracht ist, unsere Gefühle zu zeigen? Eine einfache Möglichkeit ist sich zurückzuziehen, wohin auch immer. Ein Spaziergang in der Natur, ein stilles Sitzen in unserem Zimmer oder in vielen Fällen einfach nur auf der Toilette. Dort können wir unsere Gefühle fühlen, können sie rauslassen, können Sie empfinden und damit nehmen wir den unangenehmen Gefühlen ihre Macht. Wir lassen uns nicht vergiften! Früher vielleicht, jetzt nicht mehr.

Eine weitere Möglichkeit, unterdrückte Gefühle zu bearbeiten, finden wir in der energetischen Psychologie, zu dem auch das „Klopfen“ (Mind Clearing Tapping Solution) gehört, was ich an anderer Stelle in diesem Buch auch beschreibe.

Punkt Fünf lautet: Entscheide dich für ein besseres Leben.

Wenn erst mal klar geworden ist, dass ich aus Unkenntnis viele Entscheidung getroffen habe, die mir nicht dienlich waren, dann kann ich mich auch entscheiden, ab sofort nur noch für mich dienliche Entscheidungen zu treffen. Wenn ich also entschieden hatte, zum Beispiel einer Arbeit nachzugehen, die ich ungern erledige und die zudem auch unterbezahlt ist, dann entscheide ich mich einfach dafür, eine andere Arbeit in mein Leben zu ziehen, die mir Spaß macht und die zudem noch gut bezahlt wird.

Sobald ich erkenne, dass alles in meinem Leben auf Entscheidungen beruht, die ich zum großen Teil in Unkenntnis der Gesetze des Lebens getroffen habe, kann ich anfangen, für mich bessere Entscheidungen zu treffen. Allein schon die ersten vier Punkte, speziell das Verstehen und das Verzeihen, werden mir helfen, die Welt anders zu sehen. Und wenn ich trotz allem Verständnis immer noch meine, mit den Menschen in meinem Umfeld nicht in Frieden leben zu können, so entscheide ich mich Menschen in mein Leben zu ziehen, die mir guttun. Die positiv sind für mich.

Wenn ich durch frühere, unterbewusste Entscheidung einen finanziellen Mangel in mein Leben gezogen habe, dann kann ich mich auch entscheiden, ab sofort Fülle und Wohlstand in mein Leben zu ziehen. Das wichtigste hier ist aber, dass ich mich sofort, im Hier und Jetzt entscheide, ab sofort nur bewusste Entscheidungen zu treffen. Denn es gibt nur den jetzigen Moment, sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft sind nur gedankliche Konstrukte.

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