Читать книгу DU hast die Macht - Bernd Neuhaus - Страница 17
ОглавлениеWarum ist Gott ganz anders als wir uns meist vorstellen?
Der ursprüngliche Titel dieses Kapitels war „Wer oder was ist Gott?“, aber eine gute Freundin hat mich dazu gebracht diesen Titel zu überdenken und als Folge davon zu ändern. Diese Freundin hat einen geliebten Menschen viel zu früh verloren und bemerke, dass Osama bin Laden gelebt hat (wobei man auch in Zweifel ziehen kann, das sich das Leben dieses Mannes so abgespielt hat wie man es den Menschen erzählt hat) und meinte dann: „Es gibt keinen Gott oder er ist unfair und pervers“. Okay, eins zu null für Dich. Durch diesen Dialog ist mir klar geworden, dass viele Menschen allergisch auf das Wort „Gott“ reagieren. Dies liegt aber hauptsächlich an der Art und Weise, wie man uns gesagt hat, wie Gott sei. Den Mann mit einem weißen Bart auf der Wolke, der über uns herrscht und uns richtet, wenn wir nicht gehorchen, den gibt es tatsächlich nicht.
In Wirklichkeit ist Gott ganz anders.
Es gibt meines Erachtens eine universelle Energie, ich nenne sie der Einfachheit halber mal das Nullpunktfeld, weil diese Energie die Quelle allen Seins ist. Diese Energie durchzieht alles und je bewusster ein Lebewesen ist, desto mehr steuert es diese Energie. Die Energie als solche ist fast immer rein passiv. Jede Pflanze beispielsweise nutzt diese Energie einfach nur für ihr Wachstum und die Weiterverbreitung ihrer Art, je höher entwickelt ein Lebewesen ist, desto mehr kommen noch soziale Gefüge hinzu und wenn wir in der ganz hoch in der Entwicklungsgeschichte gehen, dann kommen wir zum Menschen und hier fängt das Dilemma an.
Wir bestimmen unser Leben durch unser Denken und dies vor allem durch das unterbewusste Denken und wenn hier falsche Grundlagen gelegt sind, dann kommt es zu solchen Taten wie die eines Osama bin Ladens, eines Saddam Hussein oder auch eines Adolf Hitler. Haben die was falsch gemacht? Aus ihrer Sicht nicht, aus der Sicht (fast) aller anderen schon.
Hitler hatte seine Weisheiten aus seinem Leben in Männerwohnheimen, dort wo sich allerlei gestrauchelte Existenzen sammelten und hat aus alten germanischen Sagen –dem 1000 jährigen Reich- und aus einer maßlosen Selbstüberschätzung mithilfe geschickter Massenmanipulation heraus ein Imperium aufgebaut, was dann Millionen von Menschen Unglück und Tod brachten, aber er glaubte an sich. Hussein war für die Weltpolitik ein willkommener Buhmann, bis er den ersten Fehler machte, das war Kuweit, da sagte Onkel Sam sich „Der will an unser Öl“ und schon gab es was auf die Finger. Der zweite und noch größere Fehler war, dass er sich sein Öl nicht mehr in Dollar bezahlen lassen wollte, wie das so üblich war, sondern in Gold, dies hätte dem Dollarkurs erheblich geschadet, also musste er komplett weg. Wie sagte ein hochrangiger amerikanischer Politiker so schön: „Wir wussten natürlich, dass er Massenvernichtungswaffen hat, wir haben doch die Quittungen noch“.
Warum ich dann an der Person Osama bin Ladens so meine Zweifel habe? Ich bin überzeugt, dass die Ereignisse vom 11.September bewusst gewollt waren und zumindest geduldet wurden, denn schon konnte man weltweit die Macht zur Überwachung der Menschen anziehen und Kriege führen, George Orwell lässt grüßen. Und man kann mir nicht erzählen, dass es unmöglich gewesen sein soll einen solchen Finsterling, eine solche Bedrohung für den Weltfrieden, nicht schneller finden und dingfest machen zu können. Die Amerikaner, und nicht nur die, haben mittlerweile Satelliten, auf deren Fotos man nachschauen kann, ob jemand sich rasiert hat oder nicht, und das weltweit. Mit einem solchen Instrumentarium soll man den Typen nicht finden können? Ich bin überzeugt, der israelische Mossad hätte den in drei Tagen gehabt, wenn man ihn gelassen hätte, die Israelis stehen seit der Gründung ihres Staates mit dem Hintern an der Wand und wissen zu handeln, wenn es um ihre Existenz geht.
Und zum anderen gibt es auch eine recht plausible, aber komplett andere, Sichtweise auf Osama bin Laden. Möglicherweise wurde er auf Bestreben der USA dazu benutzt, die Widerstandskrieger in Afghanistan gegen die Russen zu vereinen, und als sich die Russen viel schneller zurückgezogen hatten als erwartet, wurde er eben gebraucht, um als der böse Mann hinter allen Terroranschlägen zu stecken. Nun ja, mittlerweile sind so viele Ungereimtheiten hinter 9/11 aufgetaucht, da könnte man ein eigenes Buch schreiben.
Aber Geschichte ist in vielen Fällen nicht das, was man uns erzählt, aber diese Betrachtung führt jetzt zu weit am Thema vorbei.
Doch zurück zum Thema, warum glauben so viele Menschen an einen Gott?
Die einen glauben an Gott, andere an eine Göttin, einige nennen ihren Gott Allah, Kali oder Jaweh und jede Religion behauptet von sich, die alleinige Wahrheit zu vertreten. Wie kommt man nun aus dem Dilemma heraus? Nun, in China ist es beispielsweise üblich, mehreren Religionen anzugehören, an verschiedene Götter zu glauben, man will es sich nun mal eben mit keinem verderben. Pragmatisch und praktisch, aber nicht der Weisheit letzter Schluss.
Weltweit haben schon zu allen Zeiten die Menschen Kriege wegen ihres Glaubens geführt und Andersgläubige zwangsmissioniert oder umgebracht. Im Namen Gottes, auch eines liebenden Gottes wohlgemerkt, wurden und werden heute noch Waffen gesegnet, die nur dem Zweck des Tötens dienen.
In den Glauben, den ich als Kind kennen lernte, spricht man von einer Erbsünde und davon, dass man ja nichts falsch machen darf, Sünden muss man spontan beichten, man redet von einer Dreieinigkeit. Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist, aber die sind trotzdem eins, man soll sich kein Bild von Gott machen, aber leider haben wir das mit dem Vater schon gemacht und schon hat sich der erste Fehler eingeschlichen und hat bewiesen, das der Mensch als solches ein Sünder ist und darauf angewiesen ist, dass Gott ihm seine Sünden vergibt. Fazit: Wir leben in einem endlosen Dilemma und können ohne Gottes Gnade auf keinen grünen Zweig kommen.
Wünscht man sich nicht an vielen Stellen einen Gott wie Zeus, der seine Blitze niederfahren lässt oder Thor, der seinen Hammer schwingt? Nichts dergleichen passiert, Gott verhält sich ruhig und lässt uns machen, auch wenn wir die Umwelt zerstören und vergiften und unzähligen Lebewesen das Überleben unmöglich zu machen.
Mein größter Bruch mit der Religion entstand als ich so 13 oder 14 Jahre alt war. Heute weiß man, dass erst in diesem Lebensalter der bewusste und unterscheidende Verstand entwickelt ist, vorher saugt der Mensch nur kritiklos alle Informationen auf. Genau also zu dieser Zeit wurden die Unstimmigkeiten, die ich in dem Glaubenssystem entdeckte, durch meinen damaligen Religionslehrer mit einem einfachen „Das muss man eben glauben“ abgetan. Völlig frustriert waren für mich von da an der „Liebe Gott“ und sein Bodenpersonal zwei unterschiedliche Firmen.
Ich habe immer an eine Kraft im Universum geglaubt, wusste nur nie, wie das nun denn wirklich ist. Im Laufe der Jahre habe ich mich immer wieder mit dem Thema beschäftigt, habe Bücher über Yogis und den Hinduismus, über den Buddhismus gelesen, habe mich mit Muslimen unterhalten und habe doch nie den Kern des Glaubens erfassen können. Nachdem ich Anfang der neunziger Jahre dann mit dem Training im Taijiquan begonnen hatte, bin ich auch beim Daoismus gelandet, eine pragmatische Betrachtung, wie das Leben funktioniert. Es basiert hauptsächlich auf den Schriften des Laotse, der vermutlich im siebten Jahrhundert vor Christus lebte. Die Grundaussage lautet „Schau Dir an wie das Leben funktioniert und lebe mit den Gesetzen des Lebens und nicht dagegen“.
Eine Aussage hat mich immer besonders fasziniert und die Frage nach ihrem Sinn hat mich lange verfolgt:
Im 37. Kapitel des Daodejing (Tao Te king) von Laotse heißt es:
„Das Dao tut nichts und lässt dennoch nichts ungetan“.
Wenn ich nun das Wort Dao, was meist mit „Sinn“ übersetzt wird, nehme und es durch den Ausdruck „Gott“ ersetze, lautet die Aussage:
„Gott tut nichts und lässt doch nichts ungetan“
Nun, dass Gott nichts tut, kann man in vielen Fällen einfach unterschreiben, aber er lässt nichts ungetan ist da schon schwieriger zu verstehen.
(Man möge mir verzeihen, dass diese Betrachtung hier ein wenig oberflächlich ist, denn jedes Wachstum ist ein Ausdruck von Gott.)
Ja, und dann kommen doch tatsächlich Menschen, die zum Beispiel in Ihrer Not um einen Kranken ein Gebet an Gott gerichtet haben und es hat tatsächlich geholfen. Macht Gott da wirklich nichts?
Wenn wir uns die Mühe machen und mal im Neuen Testament stöbern und uns die wundersamen Heilungen von Kranken durch Jesus betrachten, dann steht da nirgendwo etwas davon, das Jesus es als seinen Verdienst angesehen hat, oft aber solche Aussagen wie „Dein Glaube hat Dich geheilt“. Nicht sein Wirken war es, es war der Glaube des Kranken, der ihn geheilt hat.
Und wieder muss ich Jesus zitieren:
„Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berg sagen wird: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer, und nicht zweifeln wird in seinem Herzen, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden“ . Markus 11:23
Jesus hat sich als Gottes Sohn bezeichnet, uns aber auch als seine Brüder und Schwestern und als Gottes Kinder, was also unterscheidet uns von Jesus? Ganz einfach der Glaube an unsere Fähigkeiten.
Auch dies hat Jesus an anderer Stelle betont, dass nämlich jeder, der seinen Glauben besitzt, seine Werke und noch größere tun kann. An wieder anderer Stelle sagt Jesus: „Der Vater und ich sind eins“.
Wie passt das denn alles zusammen? Den Schlüssel zum Verständnis habe ich bei Charles Francis Haanel gefunden, einem deutschstämmigen Amerikaner, der bereits 1912 sein „Master Key System“ verfasst hat, welches ursprünglich in Form von 24 Wochenlektionen an die Studierenden versandt wurde und 1917 erstmals in Buchform verfügbar war.
Was sagt uns Onkel Charles (so nennen ihn liebevoll seine Fans) denn so wichtiges gesagt:
Ich zitiere:
„Es gibt nur ein Bewusstsein im Universum, das denken kann, und wenn es denkt, werden seine Gedanken zu objektiven Dingen. Da dieses Bewusstsein allgegenwärtig ist, muss es auch in jedem Individuum gegenwärtig sein. Jedes Individuum muss daher ein Abbild dieses allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Bewusstseins sein“ Master Key System 1:25
Und:
„Das Universelle Bewusstsein ist statische oder potentielle Energie, es ist einfach nur; es kann sich ausschließlich durch das Individuum ausdrücken, und das Individuum kann sich nur durch das Universelle ausdrücken. Sie sind eins.“ Master Key System 1:28
Wenn wir den Ausdruck „Universelles Bewusstsein“ durch Gott ersetzen, dann haben wir die Lösung aller unserer Fragen. Gott ist eine statische oder potentielle Energie, eben das besagte energetische Nullpunktfeld und wir als Teil davon sind das Werkzeug, mit dem sich diese Energie ausdrückt.
Genau wie Jesus es vor fast zweitausend Jahren gesagte hatte: „Der Vater und ich sind eins und wir sind gleich mit ihm und damit auch eins mit dem Vater“.
Die logische Schlussfolgerung lautet: „Ich bin (ein Teil) von Gottes Kraft“, aber auch: „Du bist (ein Teil von) Gottes Kraft“
Ja, ganz deutlich:
Auch Du ein Teil dieser Göttlichen Schöpfungskraft
Na, dann ist ja alles klar und ich kann mit meiner Macht meine und auch Deine Welt gestalten, so wie ich das will. Aber wenn Du die gleiche Macht hast, was ist dann mit Dir? Du kannst das auch und was passiert dann, wenn wir unterschiedliche Vorstellungen von der Welt haben? Ja, dann muss dieses universelle und statische Bewusstsein namens Gotts – oder welcher Name Dir hierzu gefällt – einen Kompromiss finden, der unsere Vorstellungen gleichermaßen zufrieden stellt.
Und glücklicherweise wird nicht jeder Gedanke sofort umgesetzt. Wenn ich Dich jetzt bitte, einmal nicht an einen rosa Elefanten zu denken, was passiert? Du denkst an einen rosa Elefanten. Würde der sich spontan manifestieren, ja dann viel Spaß ihn wieder aus Deiner Wohnung zu bekommen. Um eine solche Macht zu haben, etwas spontan entstehen zu lassen, müssten wir schon den unerschütterlichen Glauben an die eigene Macht haben den Jesus gelebt hat.
Auch ist es nicht unser kleines bewusstes Denken, was die Realität gestaltet, sondern unser Inneres Sein. Dies bedeutet, wenn ich mich auf ein Ziel konzentriere, gehe ich mit Umständen und Menschen in Resonanz, die diesem Ziel dienen. Und andere Resonanzen, die dem Ziel wiedersprechen, verliere ich.
Die interessante Frage, die wir an dieser Stelle anbringen können ist doch folgende: