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4.1. Frühe Apologeten

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Hausammann 2001, 1f

Treu 2004, 126f

Die Schriften der Apostolischen Väter – exakter müsste man von den Vätern des apostolischen Zeitalters sprechen – bildeten ein Corpus, das mit den jüngeren Schriften des Neuen Testaments zeitgleich entstand. Es umfasst fünf Namen: Barnabas, Clemens von Rom, Pastor Hermae, Ignatius von Antiochien und Polykarp von Smyrna. Anfangs »nicht gerade von hohem literarischen Wert«, schrieben die Autoren im frühen apokalyptisch-eschatologischen Kontext. Es ging um Gemeinde- und Kirchenordnungen, ethisch-theologische Predigten.

Justin, Apol. I, 46

Jensen 2000, 44ff

Mit dem um 100 vielleicht im heutigen Palästina geborenen Justin dem Märtyrer begann die Zeit der Kirchenväter im engeren Sinn. In seinem umfangreichen Schrifttum der platonischen Philosophie verbunden, sah er im Christentum eine Art Urphilosophie. Die griechische Philosophie sei geradezu ein Unterscheidungsmerkmal der Christen: »Die, welche mit Vernunft lebten, sind Christen, wenn sie auch für gottlos gehalten wurden, wie bei den Griechen Sokrates, Heraklit und andere […].« Die starke Betonung der Philosophie samt der Gründung einer eigenen Philosophenschule mag mitgeholfen haben, das frühe Bild Jesu als (lehrenden) Philosophen zu kreieren.

Ganz anders die syrische Tradition. Justins Schüler, Tatian der Assyrer, lebte aus der Schmähung der griechischen Philosophie. Seine Rede an die Griechen ist ein Pamphlet gegen die griechisch-römische Kultur, ihre Kunst und Dichtung. Ihre Ausführlichkeit macht sie so wichtig, weil sie eine detaillierte Auflistung der von ihm verachteten Kunstwerke in Rom enthält. Tatian schloss sich später den Gnostikern an, trat aus der Kirche aus und gründete eine Sekte. Die Polemik gegen die Kunst zeigt die Stimmung, in der an figurale Darstellungen einer christlichen Kunst kaum zu denken war.

Weish 11, 21

Binding 1996, 407f

Irenäus aus Smyrna, der spätere Bischof von Lyon, verfasste eine Widerlegung der Gnostiker (Adversus Haereses) und unterstrich die Einheit Gottes mit seiner aus freiem Willen erzeugten Schöpfung. Seine Gotteslehre wurzelt in einem platonisierenden ästhetischen Gottesbeweis. Aus der Schönheit und Harmonie des Kosmos ließe sich die Existenz Gottes ableiten. Bei ihm vermutet man den frühesten Bezug auf den später kunstphilosophisch so wichtigen alttestamentlichen Spruch: »Du hast alles nach Maß, Zahl und Gewicht geordnet.« Bildnisse Gottes hat auch er wie alle Apologeten abgelehnt.

Kunstphilosophie und Ästhetik

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