Читать книгу Das neue Easy-Fasten - Bernhard Hobelsberger - Страница 15
ОглавлениеEIN UNFREIWILLIGES EXPERIMENT
Ein gescheitertes Forschungsvorhaben machte den Doktorvater von Valter Longo berühmt. Es zeigte, dass die Gesundheit von Schmalkost profitiert – und die Stimmung leidet.
Als Valter Longo 1992 an die UCLA stieß, trat er einem Labor bei, das von einem Pionier der Fastenforschung geleitet wurde: nämlich von dem Gerontologen Roy Walford (1924-2004). Der Wissenschaftler hatte zu diesem Zeitpunkt bereits nachgewiesen, dass sich die Lebenserwartung von Mäusen um beinahe die Hälfte erhöht, wenn man ihre Futterration um ein Drittel kürzt. Um mit seinem neuen Chef zu sprechen, musste Longo jedoch auf Videokonferenzen ausweichen. Walford saß isoliert von der Außenwelt unter einer gigantischen Glasglocke in der Wüste von Arizona. Zusammen mit sieben Kollegen hatte sich der Wissenschaftler in ein 200 Millionen Dollar teures Ökosystem namens »Biosphäre 2« zurückgezogen. Das von der NASA beobachtete Experiment sollte beweisen, dass es Menschen möglich ist, in einer künstlich geschaffenen Umwelt mit eigenen Mitteln langfristig zu überleben. Zu essen gab es nur Lebensmittel, die die vier Männer und vier Frauen in ihrem Miniuniversum selbst anbauten oder züchteten. Auf dem Speiseplan standen Hirse, Weizen und Reis sowie 27 Obst- und Gemüsesorten. Sonntags landete auch mal ein Huhn, ein Fisch oder eine Ziege im Kochtopf. Allerdings fielen die Ernten kärglicher aus als erhofft. Trotz körperlicher Plackerei warf die »Biosphäre 2« nur durchschnittlich 1800 Kilokalorien pro Tag und Person ab.
MAGER, ABER GESUND
Als Roy Walford und seine Mitforscher nach zwei Jahren wieder an die Öffentlichkeit traten, hatten sie zwischen 10 und 18 Prozent ihres Körpergewichts verloren. »Sie waren erschreckend mager und eine der reizbarsten Personengruppen, die mir je untergekommen sind«, erinnert sich Valter Longo in seinem Buch »Iss dich jung«. Immerhin: Gesundheitlich waren die Frauen und Männer in Topform. Die regelmäßigen Tests von Blutdruck, Blutfetten und Blutzucker während ihres Aufenthalts hatten Traumwerte ergeben. Die Ergebnisse entsprachen den Resultaten, die aus der Forschung an Nagern und Affen bekannt waren. Kaum wieder in Freiheit, schnellten die Werte jedoch auf den Stand vor dem Abenteuer zurück, teilweise sogar darüber. Damit lieferte Valter Longos Doktorvater einen Beleg für die These, dass eine Schmalkost auch Menschen zugutekommt.