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BELIEBTE FASTENPROGRAMME

Die Geschmäcker sind verschieden, sogar beim Hungern. Diese Varianten der Kalorienreduktion sind besonders populär. Ihre Vorzüge und Nachteile im Überblick.

HEILFASTEN

Diese Fastenvariante geht auf den Arzt Otto Buchinger (1878–1966) zurück. Nach zwei Entlastungstagen, in denen es Reis, Obst und Gemüse zum Essen gibt, wird der Darm mithilfe von Bittersalz und Einläufen geleert. Danach nehmen die Teilnehmer fünf Tage ausschließlich Wasser, Tee, Gemüsebrühe und Fruchtsaft zu sich. Pro Tag sind 500 Kilokalorien erlaubt. Anschließend kehrt man mit zwei Aufbautagen zur festen Kost zurück. Vorteile: Die Autophagie wird vermutlich erreicht. Eine mehrwöchige stationäre Kur lindert Rheumaschmerzen und senkt Bluthochdruck. Der Nachteil: Die Diät hat eine geringe Alltagstauglichkeit wegen der Darmreinigung und des Energieentzugs.

BASENFASTEN

Beim Basenfasten geht es darum, den Körper zu entsäuern, indem man Lebensmittel zu sich nimmt, die als basisch gelten. Dazu gehören z. B. Gemüse, Obst, einige Nüsse sowie Lein-, Oliven- oder Rapsöl. Sogenannte Säurebildner wie Fleisch, Wurst, Süßigkeiten, aber auch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte oder Rosenkohl sind hingegen tabu. Die tägliche Energiezufuhr bewegt sich beim Basenfasten zwischen 1200 und 1600 Kilokalorien. Für eine Autophagie ist das zu viel. Außerdem gibt es keine wissenschaftlichen Belege, dass der Organismus eines gesunden Menschen durch die Ernährung übersäuern kann; zweifelhaft ist zudem auch die Existenz von belastenden Schlacken.

FASTEN NACH F. X. MAYR

Diese Fastenkur geht auf den österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875–1965) zurück und zielt darauf ab, den Verdauungsapparat durch eine milde Ableitungsdiät und eine wiederholte Darmreinigung umfassend zu »sanieren«.

Bei der klassischen Variante der Kur stehen trockene, altbackene Brötchen im Mittelpunkt, die ausgiebig gekaut und mit Milch heruntergespült werden. Moderne Kuren setzen dagegen auf ein breites Nahrungsangebot. Bauchmassagen, medizinische Bäder und ausgiebige Ruhezeiten unterstützen die Diät. Das klassische Mayr-Fasten dauert in der Regel mindestens drei Wochen und findet in spezialisierten Zentren statt. Das kostet Zeit und Geld.

NULLDIÄT

Hier ist der Name Programm. Während der Fastenzeit von üblicherweise ein bis zwei Wochen wird feste Nahrung durch energiefreie Getränke wie Wasser oder Tee ersetzt. Das bringt die Pfunde zum Purzeln – in einer älteren Studie der Universitätsklinik Ulm um durchschnittlich 463 Gramm pro Tag. Außerdem ist die Durchführung unkompliziert. Dennoch raten Mediziner heute von dieser radikalen Hungerkur ab, zumal in Eigenregie. Die Nulldiät versetzt den Körper an allen Ecken und Enden in Aufruhr. Durch den plötzlichen Energieentzug kann es zu Kreislaufproblemen kommen, es drohen Vitamin- sowie Mineralstoffmangel und der unweigerliche Verlust an Muskelmasse begünstigt den Jo-Jo-Effekt, weil der Körper selbst nach der Rückkehr zum normalen Essen noch im Energiesparmodus verharrt.

INTERVALLDIÄT

Beim intermittierenden Fasten (lat. intermittere = unterbrechen, aussetzen) verkneift man sich eine Mahlzeit am Tag, häufig lässt man einfach das Frühstück oder das Abendessen ausfallen. Die populärste Form ist die 16 : 8-Methode. Bei dieser Methode dehnt man die nächtliche Nahrungskarenz auf 16 Stunden aus. Die Vorteile: Der Körper leidet kaum unter Hungerstress, es entsteht kein Jo-Jo-Effekt und – das macht den Nahrungsverzicht für die meisten Menschen sehr viel einfacher – ein großer Teil der Fastenzeit wird verschlafen.

Allerdings genügt diese Esspause vermutlich nicht, um die Glykogenspeicher in den Muskeln und der Leber so weit zu leeren, dass der Organismus in den Fastenmodus wechselt und die Autophagie startet – also das begehrte Zellrecycling.

INTERVALLFASTEN UND AUTOPHAGIE

Esspausen, ob real oder vorgetäuscht wie beim Scheinfasten, sind der Königsweg zur Zellverjüngung. Das beliebte Intervallfasten nach der 16 : 8-Methode (siehe oben) genügt allerdings wohl nicht, um die Autophagie in unserem Körper auf Touren zu bringen. Dafür ist das Zeitfenster von 16 Stunden ohne Nahrungsaufnahme zu kurz. Erst wenn ein konstant niedriger Insulinspiegel dem Organismus signalisiert, dass die Nährstoffversorgung stockt, bedient sich der Körper bei den Reserven. Zunächst zapft er die Glukosespeicher in der Muskulatur an, dann die Fettdepots und schließlich werden die Zellstrukturen auf mögliche Reserven untersucht und schädliche Strukturen recycelt. Und das dauert. Wie lange, wird in der Fastenforschung noch diskutiert. Frühestens nach 16 Stunden setzt das Zellrecycling ein. In Tierstudien war die Autophagie nach 24 Stunden messbar. Nach zwei Tagen erreicht sie den Höhepunkt. Vollständig abgeschlossen ist sie offenbar erst nach 72 Stunden.

Das neue Easy-Fasten

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