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5. Re-forming
ОглавлениеHier werden die Aufgabe und das Thema abgeschlossen. Die Gruppenmitglieder ziehen Bilanz, bereiten sich auf den Abschied von der Gruppe vor. Auch in dieser Phase kann das Klima – vergleichbar mit dem Forming – von [24] Unsicherheit geprägt sein. Die Gruppenleitung trägt Sorge für einen angemessenen Rück- und Ausblick, trägt zu einem Klima des konstruktiven Austausches bei und begleitet die Gruppe in ihrer Abschlussphase.
Dieses idealtypische Phasenmodell erfährt im realen Gruppengeschehen auch Einschränkungen. Eberhard Stahl schreibt: „Das Prozessphasenmodell versucht, Erfahrungen in eine schlüssige Form zu bringen und dient der vereinfachenden Beschreibung komplexer Zusammenhänge, ohne deren Komplexität umfassend abbilden zu können (es ist eine Landkarte und nicht die Landschaft selber)“ (Stahl, 2007, 58). So existieren bspw. fließende Phasenübergänge, themenspezifische Ungleichzeitigkeiten von Phasen oder auch unvollständig durchlaufene Phasen. Folgende Darstellung fasst die wesentlichen Merkmale der fünf Phasen zusammen:
Abb. 2: Charakteristik der fünf Phasen der Gruppenentwicklung nach Stahl. Quelle: Stahl, 2007, 50.
Diese Darstellung illustriert anschaulich, dass eine Gruppe verschiedene, aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen durchlaufen muss, „bevor sie das Stadium einer handlungsfähigen und generativen Gruppe erreicht hat“ (Schattenhofer, 2009, 36). In diesem Prozess bilden sich unterschiedliche Verhaltensstile einzelner Gruppenmitglieder aus, die als gruppendynamische oder neurotische Rollen bezeichnet werden.