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KÖSTLICHKEITEN FÜR KALINA

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Roberta starrte auf die Katzenklappe in der Küche, die sie gleich am nächsten Tag hatte einbauen lassen.

„Wo bist du, Kalina?“, flüsterte sie besorgt. Eine sprechende Katze alleine dort draußen. Und Mitternacht war längst vorbei. Was konnte nicht alles passieren! Sie hätte sie nicht alleine gehen lassen dürfen. Was, wenn sie auf Tierfänger stieß?

Ich pass schon auf mich auf, Roberta“, hatte sie gesagt. „Aber bei dem, was ich vorhabe, können mir nur meine Artgenossen helfen. Schließlich willst du doch auch, dass man diese Tierschinder bestraft“.

„Hallo“, sagte Kalina und gab der Katzenklappe einen Schubs. Sie stolzierte zu ihrem Fressnapf und sah hinein. Leer! Na, das musste sich aber sehr schnell ändern!

„Mein Gott, bin ich froh, dass du wieder zu Hause bist“, sagte Roberta erleichtert. „Wo hast du nur so lange gesteckt?“

„Mann, das war vielleicht ein Tag“, murmelte Kalina und wandte sich ihrem Trinknapf zu. Ah, tat das gut. Von dem vielen Erzählen war ihr Hals ganz ausgedörrt. Noch ein Schluck und dann drehte sie sich zu Roberta um, die hinter ihr stehen geblieben war. „So, und jetzt habe ich einen Mordshunger“, verkündete sie.

Das Summen des elektrischen Dosenöffners ließ Kalinas Barthaare erwartungsvoll erzittern. Was für ein herrliches Geräusch! Und dann erst das, was es bedeutete! Köstliche Fleischbrocken in saftiger Sauce, dieses Mal Huhn, schnupperte sie. Wenn man das richtige Zuhause erwischte, war das Leben bei den Menschen wahrlich nicht schlecht. Schade, dass nicht alle so waren wie Roberta. Und dann dachte sie nicht mehr, sondern machte sich heißhungrig über ihr Essen her.

Hattest du Erfolg?“, fragte Roberta später im Wohnzimmer, als Kalina auf dem Sofa lag und sich putzte.

Kalina nickte und erzählte ihr von Bobo und seiner Gang.

„Und wie geht es jetzt weiter?“

„Morgen Abend treffe ich mich mit ihnen.“

„Und dann? Was habt ihr vor?“

„Wir werden uns um Sierbachs verdammtes Labor kümmern“, zischte Kalina.

„Aber ihr werdet ihm doch nichts antun, oder?“

„Wir zerstören nur sein Labor.“

„Sein Laboratorium?!“, rief Roberta mehr überrascht, als entsetzt. „Das geht doch nicht. Wie wollt ihr das denn machen?“

„Das weiß ich erst, wenn ich dort bin“, erwiderte Kalina lässig. „Mir wird schon was einfallen.“

Zuzutrauen wäre es ihr, dachte Roberta, obwohl es natürlich unmöglich ist. Schließlich können Katzen keine Bomben oder Molotowcocktails werfen oder was immer man dafür braucht. Wir müssen irgendwie die Öffentlichkeit mobilisieren, anders kommen wir an diese Schinder nicht ran.

Sie sagte es Kalina. Aber die ließ sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Schließlich hatte Roberta keinen blassen Schimmer von ihren vielfältigen Möglichkeiten, denn Sprechen war bei weitem nicht die einzige Fähigkeit, die sie in dieser Hölle erworben hatte!

Kalina

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