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DAS ZUSAMMENSPIEL DER NÄHRSTOFFE

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Pflanzen brauchen mehr als Luft und Liebe. Mit den Wurzeln nehmen sie Wasser und Nährstoffe auf, mit den Blättern CO2. Daraus bilden sie mithilfe des Sonnenlichts Zucker für den Pflanzenkörper und zur Energiegewinnung.

Die lebensnotwendigen Nährstoffe beziehen Pflanzen aus dem Boden. Doch wie gelangen sie dorthin? Auf ganz natürliche Weise. Überall auf der Erde unterliegt die organische Materie gewaltigen Stoffkreisläufen in natürlichen Netzwerken, die sich seit Beginn der Evolution wechselseitig gebildet haben. Grob gesagt bestehen – mit Ausnahme des Lebensraums Tiefsee – fast alle Stoffkreisläufe aus diesen Gliedern:

 aus Pflanzen als Primärproduzenten,

 aus Tieren als Pflanzenfressern, die von fleischfressenden Tieren erbeutet werden, von denen sich wiederum andere Fleischfresser ernähren,

 und schließlich den Zersetzern (Destruenten), die sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, tierischen Kadavern und Ausscheidungen ernähren und diese verdaut ausscheiden. Letztere bauen die organische Substanz in wiederum komplexen Netzwerken ab, sodass diese schließlich in ihre einzelnen Bausteine zerlegt wird.

Diese Bausteine wie Nitrat (aus aufgearbeitetem Ammonium) oder Phosphat sind die Nährstoffe der Pflanzen, die daraus zusammen mit den bei der Fotosynthese gewonnenen Zuckerverbindungen wieder neue Pflanzenmasse herstellen.

In diesem letzten Schritt durch die Zersetzer liegt der entscheidende Unterschied zu mineralischen Düngern: Nach diesem natürlichen Abbau sind die verschiedenen Nährstoffe organisch (wie in Humus), mineralisch (etwa an Gestein) oder an Bodenteilchen (wie Tone) gebunden. Sie liegen so gut wie gar nicht frei im Boden oder Bodenwasser vor und können somit weder Salzschäden hervorrufen noch vom Regen ins Grundwasser gespült werden.

Diesen Kreislauf des Abbaus können Sie im Wald beobachten: Im Herbst fällt tonnenweise Falllaub auf den Boden. Doch bis zum folgenden Herbst haben die Destruenten diese Blättermasse gefressen und beseitigt. So düngt sich der Wald selbst.

In natürlichen Lebensräumen kommen noch zersetztes Totholz – also Stämme, Äste, Zweige – sowie die Ausscheidungen von Rehen, Wildschweinen und anderen Tieren als Nährstofflieferanten dazu. Und weil Pflanzen in verschiedenen Entwicklungszuständen verschiedene Nährstoffe benötigen – im Frühjahr wachsen sie, ab Hochsommer wird das Gewebe gekräftigt, damit die Pflanzen frosthart werden –, kommunizieren sie mit den Bodenbakterien, die ihnen diese bedarfsgerecht und pflanzenverfügbar liefern (→ >).


Falllaub ernährt Bodenorganismen. Diese stellen seine Nährstoffe den Pflanzen wieder zur Verfügung.


Dank ihrer schleimigen Spitze wächst die Wurzel leicht durch den Boden. Dahinter liegt die Zone mit den feinen, nur kurzlebigen Wurzelhaaren, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen.

Jede Blüte zählt!

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