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Kapitel 5

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Cas Català. Gemeinde Calvià. Ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über die Insel, nicht eine Wolke ist zu sehen. In dem kleinen Hafen in der Calanova sind die ersten Segler dabei, mit ihren Booten hinauszufahren. Schon seit Stunden schiebt sich ein Kreuzfahrtschiff nach dem anderen durch die Bucht von Palma zum Pier Poniente Quay. Sven steht auf seinem Balkon und schaut fasziniert einem Luxusliner hinterher. Vor zwei Jahren wurde die Verlängerung der Außenmole des Hafens erfolgreich abgeschlossen, seitdem können Kreuzfahrtschiffe von bis zu 350 Metern anlegen und sogar sieben Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen festmachen. Sie spucken bis zu achttausend Passagiere pro Tag aus. Er wendet sich ab. Gerade als er mit Kraft die Halterung des Knickmechanismus nach oben schiebt, damit sich der große Sonnenschirm in die gewünschte Richtung neigt, klopft es. »Ja bitte«, ruft er. Kurz darauf steht Consuelo mit dem Frühstückstablett neben ihm. Er dreht sich zu ihr herum.

»Oh, vielen Dank. Aber morgen hole ich mir das Frühstück selbst. Sie müssen das nicht nach oben tragen.«

»Kommt gar nicht infrage. Sie sind mein Gast«, erwidert sie freundlich. Sven erkennt an ihrer entschiedenen Haltung, dass es zwecklos ist, sie vom Gegenteil überzeugen zu wollen.

»Heute gibt es Café con leche und zwei Croissants. Wenn Sie noch Orangensaft oder einen zweiten Milchkaffee haben wollen, sagen Sie kurz Bescheid.«

Er bedankt sich und nimmt ihr das Tablett aus den Händen, doch die Señora hat nicht die Absicht zu gehen. Er schaut sie fragend an.

»Und, was haben Sie für heute geplant?«

»Ich werde mir Santa Catalina anschauen und die Markthalle aufsuchen, so wie Sie es mir empfohlen haben«, antwortet er lächelnd. »Das freut mich.«

»Consuelo, wo bist du?«, ruft Sergio von unten.

»Ich komme schon.« Doch einen Tipp hat sie noch für Sven: »Sie müssen unbedingt die frischen Austern bei Antonia in der Bar Ostra probieren!«

Kaum hat sie die Wohnung verlassen, hört Sven, wie Sergio seine Frau ermahnt, ihrem Gast nicht auf die Nerven zu gehen. Sven lacht laut auf. Diese Art Freundlichkeit kann niemals stören. Während er genüsslich in das Croissant beißt, fährt er das Tablet hoch und schaut sich seine Notizen von gestern an. Einige Empfehlungen der Einheimischen in der Cafeteria scheinen sehr interessant zu sein.

Die Fahrt mit dem Bus war eindrucksvoll. Sven hat aus dem Fenster gesehen und die vielfältigen Eindrücke aufgesogen. Doch das, was ihn im Szeneviertel Santa Catalina erwartet, ist noch beeindruckender. Das ehemalige Fischerviertel im Westen von Palma ist lange Zeit vernachlässigt worden und etwas heruntergekommen. Doch gerade der morbide Charme fasziniert ihn. Wie in der Altstadt von Palma findet sich hier ein interessanter architektonischer Stilmix aus spanisch-katalanischer Architektur, arabischen Einflüssen und Jugendstilhäusern, aber alles ein wenig kleiner als in der Altstadt und weniger herrschaftlich. Hier fehlen auch die Luxusgeschäfte mit ihren großen Schaufenstern, dafür gibt es zahlreiche Res­taurants und Tapas-Bars. Zwischen der Plaza Progreso und der Via Argentina gelangt er zum ehemaligen Fischmarkt, dessen große Markthalle alles anbietet, was das Herz begehrt: Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Wein, Bier, Spirituosen und, was besonders reizvoll ist, an fast allen Ständen bekommt man frisch zubereitete Kleinigkeiten. Für Sven ein Eldorado. Den Eingang zur Markthalle dominiert eine runde Glastür, die sich automatisch aufschiebt. Über dem Eingang prangt ein knallgrünes Schild ›mercat municipal de Santa Catalina‹.

Schon beim ersten Marktstand bleibt Sven interessiert stehen. Auf der Verkaufstheke sind sechs große Schinkenkeulen in Plexiglashalterungen ausgestellt. Fein säuberlich werden die Schnittstellen des Schinkens gezeigt, sodass der Kunde sehen kann, wie durchwachsen oder mager das Fleisch ist. Er schnuppert. Es riecht nach geräuchertem Fleisch, aber ohne den leicht ranzigen Geruch, den er in den Läden in Andalusien wahrgenommen hat. Dort hingen die Schinken wenig appetitlich von den Decken und das Fett tropfte auf den Boden.

Auch der nächste Stand macht einen sauberen und gepflegten Eindruck. Eine riesige Käseauswahl wird offeriert. Kleine Schälchen mit Käsestücken laden zum Probieren ein. Hier hängen die Schinkenkeulen an Haken von der Decke, ebenso längere und kürzere Würste in Braun und Rotbraun.

Es folgt ein Gemüsestand, dessen Waren kontinuierlich mit Wasser besprüht werden. Die Salate sehen wie gemalt aus. Sven starrt auf eine Pyramide aus roten Paprika. Sie ist so hoch, dass er fast darauf wartet, sie einstürzen zu sehen.

Der nächste Marktstand bietet diverse Gewürze an. In großen, mit Leinentuch ausgelegten Plastikschalen sind sie drapiert. Sven beugt sich über eine Schale und riecht am Gewürz. Ein intensives Aroma nach Meer steigt ihm in die Nase. Er schaut auf das handbeschriebene Schild, dort steht ›Meerfenchel‹.

Er geht die langen Gänge weiter und hat langsam das Gefühl, die Orientierung verloren zu haben. Schließlich holt er den Zettel von Consuelo hervor, wendet und dreht das Blatt, doch schlau wird er aus der Zeichnung nicht. Also spricht er einen Standbesitzer an und zeigt ihm die Skizze. Der antwortet ihm: »Sie sind fast da. Den Gang immer weiter durchgehen, die Bar Ostra liegt gegenüber den Fischständen. Sie können es nicht verfehlen.«

Der kleine Stand mit seinen riesigen Keramikschalen, gefüllt mit frischen Austern auf zerstoßenem Eis und garniert mit jeder Menge Zitronenstücken, ist tatsächlich nicht zu übersehen. Sven betrachtet die verschiedenen Austernsorten. Dann bestellt er ein Glas cava rosado und drei Fines de claires. Während er auf die Austern wartet, schaut er zu dem Fischstand auf der anderen Seite. Er schätzt die Theke auf rund acht Meter Länge, eng nebeneinander liegen dort große und kleine Fische, Hummer und Garnelen, ganze Fische und Berge von Fischfilets. Sein Blick bleibt an einem kleinen Fisch hängen mit einem riesigen Maul und vielen kleinen spitzen Zähnen. Er geht zur Auslage hinüber und schaut sich den Fisch genauer an.

»Der hat ja sogar Zähne auf der Zunge.« Der Spanier hinter der Theke in seiner blau-weiß karierten Schürze greift den Fisch und hält ihn Sven vor das Gesicht. »Ein Drachenfisch, ein Tiefseefisch. Wäre er größer, könnte man sich glatt vor ihm fürchten.«

Sven schüttelt sich. »Und was ist das für einer?« Er zeigt auf einen Meeresbewohner mit einem extrem großen, breiten und abgeflachten Kopf mit riesigen, kräftigen Zähnen.

»Das ist ein Seeteufel, sehr schmackhaft und bekömmlich.«

Sven nickt. Seeteufel hat er schon oft gegessen, aber noch nie als ganzen Fisch gesehen. Eine Schönheit ist das nicht, aber sein grätenloses Fleisch ist ein Genuss.

Die junge Bedienung ruft herüber. »Señor, die Austern.«

Sven geht zur Bar Ostra zurück und nimmt den Teller entgegen. Er greift sich eine Auster, träufelt Zitrone über das Muschelfleisch und löst es mit einer kleinen Gabel von der Schale. Dann setzt er die Schale an den Mund und schlürft den Inhalt in einem Zug. Er lässt das Austernfleisch im Mund kreisen. Nicht alle teilen seine Leidenschaft für Austern, aber für ihn sind sie eine einmalige Kombination aus erfrischendem Meeresaroma und einer Energiezufuhr, die er bei keinem anderen Lebensmittel bisher so erlebt hat. Nach drei köstlichen Austern hat er das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Kurz überlegt er, ob er sich noch einen Teller bestellen soll, doch dann entscheidet er sich für eine kleine Portion gegrillte ­almejas und gegrillte navajas. Dazu gönnt er sich ein weiteres kleines Glas eisgekühlten Rosé-Sekt. Er klappt sein Tablet auf und vermerkt: Der leicht nussige Geschmack der Venusmuscheln wird durch einen Hauch von Knoblauch intensiviert, die Holzkohle gibt ihnen eine rauchige Komponente, die den Geschmack nach Meer unterstreicht. Die Taschenmessermuscheln mit ihrem festen Fleisch haben hingegen einen milden, leicht süßlichen Geschmack, der durch einige Tropfen Zitronensaft belebt wird. Er bezahlt, verabschiedet sich von Antonia, die ihm die Köstlichkeiten serviert hat, bestellt ihr noch schnell Grüße von Consuelo, winkt dem Fischverkäufer zu und schlendert dann weiter über den Markt. Am anderen Ende der Halle findet er die Tapas-Bar La Tapita, die zweite Empfehlung seiner Vermieterin. Auf kleinstem Raum werden auch hier allerlei Köstlichkeiten angeboten. Sven setzt sich an die Bar und schaut zu, wie zwei Männer geschickt und schnell cañas zapfen und der silbernen Kaffeemaschine keine Pause gönnen. Insbesondere carajillo, ein Espresso mit Rum oder Brandy, wird häufig bestellt. Wie er es sich schon gedacht hat, sitzt man an der Bar nicht lange allein. Ein Einheimischer spricht ihn an und erzählt ihm mit Begeisterung, dass er mindestens dreimal die Woche die Mittagspause in dieser Bar verbringt. »Sie müssen wissen, pinchos, ensaladilla und Gambas a la plancha gibt es hier jeden Tag. Aber das wechselnde Tagesgericht ist jedesmal eine Überraschung.« Dann nickt er dem älteren Mann hinter der Theke zu, deutet auf eine Glasvitrine und streckt fünf Finger in die Höhe. Interessiert be­obachtet Sven, wie sein Gesprächspartner einen Teller mit fünf unterschiedlichen pinchos entgegennimmt: dünne, geröstete Weißbrotscheiben, belegt mit Serranoschinken, Garnelen, verschiedenen Sorten Käse und einer rötlichen Streichwurst.

»Wollen Sie probieren?«

»Nein, nein. Ich will Ihnen ja nichts wegessen«, wehrt Sven ab.

»Nun probieren Sie schon.«

Sven greift sich die Scheibe mit dem Wurstaufstrich.

»Gute Wahl, das ist sobrasada, eine mallorquinische Wurstspezialität.«

Sven beißt ab und kaut konzentriert. »Sehr gut, sehr würzig. Ich schmecke Paprika, Thymian und Rosmarin heraus.« Er schiebt den Rest nach, während sein Gesprächspartner das kleine Stück Brot mit Serranoschinken im Ganzen in seinem Mund verschwinden lässt.

»Die sobrasada ist eine luftgetrocknete Rohwurst ohne Farbstoffe. Sie besteht aus Schweinefleisch, Speck, edelsüßem Paprikapulver und natürlich den Gewürzen, die Sie schon herausgeschmeckt haben«, erläutert er mit vollem Mund.

»Und was gibt es heute als Tagesgericht?«, fragt Sven, der jetzt erst richtig Appetit bekommen hat.

Der Sitznachbar schaut sich um und zeigt zu einer Schiefertafel, auf der mit Kreide geschrieben steht: Chuletas de cordero.

»Oh, die Lammkoteletts müssen Sie unbedingt probieren, die sind hier ausgezeichnet.« Sven fährt sich unschlüssig mit der Hand über sein Kinn. Eigentlich wollte er heute Abend noch das La Parada del Mar besuchen, ein Fisch-Restaurant in der Nähe des Marivent-Palastes, das ihm sein Freund Tim empfohlen hat. Das verschiebe ich besser auf morgen, entscheidet er, sonst bekomme ich gleich an meinem ersten Tag auf Mallorca noch einen Eiweißschock. Während er dann doch eine kleine Portion Lammkoteletts mit Kartoffeln isst, erzählt ihm sein Sitznachbar einiges über den Wohnungsmarkt in Palma und über die kernsanierten und mittlerweile fast unbezahlbaren Stadthäuser von Santa Catalina. Sven hört interessiert zu. »Welches sind denn die teuersten Orte?«, will er wissen.

»Die Quadratmeterpreise in den Regionen Südwest, Nordwest und Palma liegen bis zu einem Drittel über dem Inseldurchschnitt.«

»Und wie kann sich dann eine Familie das Leben in der Hauptstadt leisten?«

»Indem sie aus der Altstadt rauszieht und in einfachen Wohnblocks unterkommt.«

»Die enormen Preissteigerungen sind also hauptsächlich im Luxussegment anzutreffen?«

»Ja, so wie überall. Wie heißt es doch so schön: Lage, Lage, Lage und natürlich entweder historisch oder supermodern.« Sven schaut sein Gegenüber erstaunt an.

»Für Luxusimmobilien, die 2007 noch zwei Millionen gekostet haben, müssen Interessenten heute mindestens fünf Millionen hinblättern.«

»Da sollte ich wohl den Beruf wechseln«, erwidert Sven.

»Das lassen Sie mal lieber. Es gibt genügend kleinere Immobilienmakler, die auf Mallorca ums Überleben kämpfen müssen.« Sven blickt auf seine Armbanduhr, trinkt den Espresso aus, den er sich nach fast jedem Essen gönnt, und verabschiedet sich von seinem Gesprächspartner. Er braucht jetzt erst mal eine kleine Siesta.

Nach einer kurzen Verschnaufpause auf seinem Liegestuhl entschließt sich Sven, das Hotel Hospes Maricel aufzusuchen. Es liegt an derselben Straße wie seine Unterkunft, gerade einmal drei Minuten zu Fuß entfernt. Das Luxushotel soll über eine exzellente Bar verfügen und den Gästen einen atemberaubenden Blick über das Meer bieten, hatte ihm Tim verraten. Je weiter er die Hauptstraße entlang geht, desto mehr wird von dem rechteckigen Bau aus hellen Sandsteinquadern sichtbar. Mit seinem turmartigen Abschluss an einer Seite wirkt die Anlage wie eine Festung. Sven ist erstaunt. Wer knallt denn so einen Koloss in die Landschaft? Von außen sieht das Gebäude eher nach einem alten Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert als nach einem Wellness-Hotel aus.

Als er die Eingangshalle durchquert, stellt er fest, dass die Inneneinrichtung nicht nur hochwertig, sondern auch geschmackvoll ist. Die Terrassen, die auf verschiedenen Ebenen angelegt sind, und vor allem der sagenhafte Blick auf das Meer versöhnen ihn endgültig. Gleich auf der obersten Ebene der Terrassenlandschaft nimmt er an einem kleinen Tisch Platz und bestellt einen Gin Tonic. In Gedanken versunken betrachtet er das Meer. Verrückt, heute früh war der Horizont eine klare Linie, die das dunkle Meer von dem etwas helleren Himmel deutlich abgetrennt hat. Jetzt geht beides fast ineinander über.

Der Horizont flimmert und die Kontur verwischt. Er lacht auf. Wie war das noch, die Erde ist eine Scheibe. Er greift sein Tablet und erfährt, dass seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. keine gebildete Person der westlichen Kulturen mehr davon ausging, dass die Erde eine Scheibe sei. Die Annahme, dass der mittelalterliche Mensch an eine scheibenförmige Erde glaubte, fand erst im 19. Jahrhundert Verbreitung. Sven greift nach seinem Gin Tonic und nimmt einen herzhaften Schluck. Dann widmet er sich erneut den Informationen. Aha, Washington Irvings Erzählung Das Leben und die Reise des Christoph Columbus soll für diese Fehleinschätzung mitverantwortlich sein. Na, wenn das nicht mal wieder ein moderner Mythos ist. Er schüttelt den Kopf.

Laute Stimmen reißen ihn aus seinen Gedanken. Zwei Spanier unterhalten sich auf einer der Terrassen unter ihm. Er runzelt die Stirn über die Störung, lauscht dann aber doch dem Gespräch.

»Das war eine scheiß Idee, den Auftrag anzunehmen.«

»Wieso, du hast doch auch zugestimmt. Und darf ich dich daran erinnern, die Bezahlung ist sensationell.«

»Bezahlung, dass ich nicht lache! Erfolgshonorar, das wir aber auch nur bekommen, wenn wir dem Typen das Fläschchen Patxaran besorgen. Und wie sollen wir das anstellen?«

»Immerhin wird vermutet, dass es sich auf Mallorca befindet.«

»Na wunderbar.«

Sven zieht eine Augenbraue hoch. Sobald es um Kulinarisches geht, ist sein Interesse geweckt. Aber was soll so schwierig daran sein, ein Fläschchen Patxaran aufzutreiben, das gibt es doch in jedem Supermarkt auf Mallorca. Er stellt seinen Stuhl etwas näher an die Balustrade, um die beiden besser verstehen zu können. Dann greift er sich sein Tablet und gibt den Begriff ›Patxaran‹ in eine Suchmaschine ein.

»Wir müssen uns etwas einfallen lassen.«

»Du wiederholst dich.«

Schon der erste Eintrag im Internet verrät ihm, dass der Anis-Schlehen-Likör seit dem Mittelalter in Navarra weit verbreitet ist. Heute zählen auch das Baskenland und Aragonien dazu, aber eigentlich ist er in ganz Spanien erhältlich. Sven ­scrollt auf der Seite weiter nach unten und gelangt zur Geschichte des Likörs.

»Wir können doch ein altes Fläschchen besorgen, den Schnaps einfüllen und gut ist. Irgendein altes Fläschchen. Es muss ja nicht so alt sein. Und hier auf Mallorca dürfte das ja wohl kein Problem sein.«

»Wo sollen wir denn ein so altes Fläschchen auftreiben?«

»Keine Ahnung, aber das wird schon!«

»Tolle Idee! Glaubst du nicht, dass der bei so einer Summe das Fläschchen nicht untersuchen lässt? Ein Fläschchen aus dem 15. Jahrhundert finden wir auch auf Mallorca nicht so einfach. Und außerdem wissen wir doch gar nicht, wie das Fläschchen aussieht.«

»Er aber auch nicht.«

Sven muss schmunzeln, als er liest, dass die Königin Blanka von Navarra im Kloster Santa María la Real de Nieva den Likör als Medizin zu sich genommen hat. Und schon ahnt er, was die beiden für einen Auftrag haben.

Das Gespräch scheint beendet, denn Sven hört, wie Stühle gerückt werden. Er erhebt sich und schaut vorsichtig über die Brüstung. Die zwei Spanier kommen ihm bekannt vor. Und als der kleinere der beiden sich an die Nase fasst, weiß er, wo sie ihm schon einmal begegnet sind.

El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier

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