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Saxo – der erste dänische Historiker

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Fast alle mittelalterlichen Quellen zu den altnordischen Mythen und Legenden stammen aus Island und sind auf Isländisch geschrieben. Eine wichtige Ausnahme bilden jedoch die Gesta Danorum („Die Taten der Dänen“), eine wuchtige Schrift, die der dänische Mönch Saxo Grammaticus, der zwischen etwa 1150 und 1220 lebte, auf Latein verfasst hat. Saxos Beiname heißt „der Gelehrte“. In seinem Vorwort berichtet er uns, in der vorchristlichen Vergangenheit hätten die Dänen „die Buchstaben ihrer eigenen Sprache in Felsen und Steine eingeritzt, um jene Taten ihrer Ahnen nachzuerzählen, die in den Liedern ihrer Muttersprache verbreitet worden waren“. Außerdem erwähnt Saxo, die Isländer seiner Zeit seien hervorragende Quellen für traditionelle Geschichten; er nutzt ihr Material für sein Buch. Wie Snorri beschreibt auch Saxo die Götter und Helden, deren Geschichten er erzählt, als – häufig geniale und tückische – Menschen, die in Dänemarks prähistorischer Vergangenheit gelebt hätten. Wieder einmal wird Óðinn als äußerst schlaues Menschenkind gezeichnet, „ein Mann, den man in ganz Europa weithin, wenn auch fälschlich, für einen Gott hielt“. Trotz Saxos skeptischer Ausdrucksweise berichtet er allerhand Dinge, welche die andernorts überlieferten Sagen bestätigen; besonders nützlich ist er da, wo er eingehende Informationen zu einigen besonders wichtigen skandinavischen Helden gibt, beispielsweise zu Starkaðr und Ragnarr Loðbrók („Zottelhose“), deren Geschichten Kapitel 5 erzählt.

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