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Vorbemerkung zu den Namen und ihrer Aussprache

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D ie altnordischen Namen erscheinen hier in ihrer ursprünglichen Form. Daher enthalten sie zwei ungewöhnliche Buchstaben, die im modernen Isländischen und Färöischen nach wie vor gebräuchlich sind (und uns aus der phonetischen Umschrift in Englischlehrbüchern bekannt vorkommen): Eth (ð/Ð) und Thorn (þ/Þ). Der erste Buchstabe wird wie das ‚weiche‘ th im englischen „the“ gesprochen, so im Namen des Götterkönigs Óðinn (Odin). Der zweite klingt wie das ‚harte‘ th in „thorn“ und erscheint im Namen Þórr (Thor, der also nicht wie deutsch „Tor“ gesprochen wird).

In der Fachwissenschaft spricht man altnordische Wörter üblicherweise so aus, als wären sie heutiges Isländisch. Betont wird die ers te Silbe. Die Konsonanten klingen überwiegend ähnlich wie im Deutschen, also wird g immer ‚hart‘ ausgesprochen und j wie in „ja“. Jedoch ist v nie ein harter f-Laut wie in „vorn“, sondern ein – oft etwas stimmhafter als gewohnt ausgesprochenes – w (so, als wollte man das Wort „Wetter“ extra betonen). Am Wortanfang klingt f wie im Deutschen, im Wortinneren dagegen wie v. In vielen Wörtern stoßen zwei Konsonanten direkt aufeinander, zwischen denen im Deutschen ein Vokal stehen müsste; hier helfen sich die meisten Sprecher durch Einfügen eines kaum hörbaren ‚stummen‘ e (in Lautschrift ɘ; vergleichbar dem e in „lachen“): Gerðr = „Ger- ðɘr“. Ungewohnt ist der durch ll ausgedrückte Laut – ll zeigt nicht etwa an, dass ein kurzer Vokal vorausgeht, wie im Deutschen, sondern steht für einen hinter den Zähnen gebildeten Laut, der ähnlich klingt wie ein dunkel gesprochenes dl oder tl: Valhöll = „Wal-hötl“ (für Phonetikfreunde: ein lateraler alveolarer Frikativ …).

Auch die meisten kurzen Vokale ähneln den deutschen, wobei y derselbe i-Laut ist wie i (also kein deutsches ü, d.h.: Gylfi = „Gil-vi“). Ein altnordisches u dagegen wird wie ein (kurzes) deutsches ü gesprochen; nur das ú mit Längungszeichen entspricht unserem (langen) u. i ist kurz wie in „mich“, í lang wie in „mir“. Lange Vokale sind auch sonst durch einen Akut markiert, zum Teil haben sie aber eine spezielle Aussprache: á klingt wie au in „Haus“, ó wie o in englisch „rose“, é wie ein (kurzes) je in „jetzt“. So bezeichnet man die Göttinnen kollektiv als die Ásynjur: „Au-sin-jür“.

Die Diphthonge weichen in der Aussprache etwas von dem uns Gewohnten ab: ei oder ey ist niemals der deutsche ai-Laut wie in „Eier“, sondern klingt wie im englischen „day“ (das ‚ostpreußische‘ ej: Freyr = „Frej- r“), au ähnelt dem deutschen eu in „Reue“ (genauer: wie niederländisches ui in „huis“, also ungefähr „öü“). æ spricht sich wie das deutsche ei/ai, die wichtigste ‚Götterfamilie‘, die der Æsir („Asen“), lautet damit also „Ai-sir“. ö und ø sprechen sich beide wie das deutsche ö: Jötunheimar (das Land der Riesen) = „Jö-tünn-hejmar“.

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