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Nicht in Ordnung: ein Kleider-Podcast Episode eins (Take 3)
ОглавлениеIch: Hier ist Molly Frost, und ihr hört gerade Nicht in Ordnung: ein Kleider-Podcast. Nachdem meine Freundin vom Schulleiter unserer Mittelschule gedemütigt wurde, weil sie ein Tanktop trug und ihre Schultern zu sehen waren, habe ich mich entschieden, das Thema Kleiderordnung anzusprechen. Ich finde, so sollte man mit einem dreizehnjährigen Mädchen nicht umgehen. Ich habe Gäste eingeladen, mit denen ich über die Kleiderordnung an der Mittelschule sprechen will. Ich begrüße Bea M., willkommen, Bea, eine hier wohlbekannte Künstlerin, die berichten wird, wie es ihr letztes Jahr in der siebten Klasse ergangen ist. Bea, erzähl uns doch erst einmal ein wenig über dich.
Bea: Also, ich liebe Kunst, besonders Malen, obwohl mir die Bildhauerei auch immer mehr gefällt. Diesen Sommer fahre ich mit meinem Dad nach Italien, und ich freue mich jetzt schon total. Ich war noch nie in einem anderen Land. Und, keine Ahnung, das war’s auch schon. Oh, ja, und ich bin die Einzige in meinem Freundeskreis, die auf K-Pop steht.
Ich: Ich habe nichts gegen K-Pop.
Bea: Du hast nichts gegen K-Pop, ich bin aber besessen von K-Pop.
Ich: Stimmt. Okay, kommen wir zu unserem Thema, die Kleiderordnung in der Mittelschule. Bist du je gekleiderordnet worden, und wenn ja, wie waren deine Erfahrungen?
Bea: Ich habe schon auf dem Weg hierher darüber nachgedacht, und ich bin tatsächlich ziemlich oft auf den Fluren oder im Unterricht schikaniert worden, musste aber nur ein einziges Mal zur Schulleitung.
Ich: Wenn du sagst, du bist schikaniert worden, was meinst du dann genau damit?
Bea: Ach, es nervt einfach. Letztes Jahr, am Anfang der siebten Klasse, war es unmöglich, Shorts zu finden, die länger waren als meine Fingerspitzen. Meine Arme sind außergewöhnlich lang, und in den Läden gibt es nur ganz kurze Shorts. Meine Mom wurde langsam sauer. Sie hatte mir mehrere Shorts für den Schulanfang gekauft, weil das Schulamt zu geizig ist, eine Klimaanlage installieren zu lassen. Und wirklich jeden Morgen, wenn ich zum Unterricht gegangen bin, rief die Fingerspitze: »Hey, zieh diese Shorts runter, oder zieh sie nie wieder an.« Und ich habe an meinen Shorts rumgezerrt, während ich meinen ganzen Kram in den Händen hielt und den Weg zum nächsten Kursraum suchte, weil alles noch so verwirrend war. Und manchmal hat Couchman mich angehalten und mit der Kleiderordnung vor meiner Nase rumgewedelt und mich verwarnt, sodass ich zu spät zum Unterricht gekommen bin. Das ist so oft passiert, dass ich schon gar nicht mehr sagen kann, wie oft genau.
Ich: Was hattest du denn an, als du zur Schulleitung musstest?
Bea: Die gleichen Shorts wie alle anderen auch. Der einzige Unterschied war, dass meine vorne zerrissen waren. Ich saß in Computer- und Medientraining, und Mr Schwab hat mich angeguckt, als wäre ich ein toter Käfer, der an seinem Schuh klebt. Dann hat er mich nach vorn gerufen, vor die ganze Klasse, und gefragt, ob ich mir etwa keine Shorts leisten könnte, die keine Löcher haben. Dann hat er bei der Schulleitung angerufen und gesagt, dass er mich zu ihnen schickt, weil ich gegen die Kleiderordnung verstoßen würde. Sie haben meine Mutter informiert, und sie war so wütend, weil sie es satthatte, nach Shorts zu suchen, die lang genug sind. Also hat sie mir eine von ihren Shorts mitgebracht, und ich musste den ganzen Tag lang in beigen Mom-Shorts rumlaufen. Danach habe ich mich einfach in langen Hosen zu Tode geschwitzt, bis es endlich kühler wurde.
Ich: Bea, es tut mir wirklich leid, dass ich mich über dich lustig gemacht habe, als du die Shorts deiner Mom getragen hast.
Bea: Molly, du bist auch nur ein Mensch.