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Nicht in Ordnung: ein Kleider-Podcast Episode zwei
ОглавлениеIch: Hier ist Molly Frost, und ihr hört gerade Nicht in Ordnung – ein Kleider-Podcast. Ich habe mich entschieden, das Thema Kleiderordnung anzusprechen, nachdem meine Freundin vom Schulleiter unserer Mittelschule gedemütigt wurde, weil sie ein Tanktop trug und ihre Schultern zu sehen waren. Ich finde, so sollte man mit einem dreizehnjährigen Mädchen nicht umgehen. Ich habe Gäste eingeladen, mit denen ich über die Kleiderordnung an der Mittelschule sprechen will. Heute heiße ich Liza R. willkommen, bekannt für ihre Talente beim Volleyball und beim Schreiben. Sie hat einmal ein zehnseitiges Gedicht über Puerto Rico geschrieben. Das war in jeder Hinsicht ein Heldinnengedicht. Wie war noch mal der Titel, Liza?
Liza: Eine Insel, grün und blau.
Ich: Stimmt. Es war so toll. Okay, lass uns über die Kleiderordnung sprechen. Wie waren deine Erfahrungen?
Liza: Ich habe dafür extra mein Tagebuch mitgebracht.
Ich: Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Liza hat ihr Tagebuch hinten aufgeschlagen, und sie hat, lasst mich zählen, fünf, sechs … siebenunddreißig Stellen markiert.
Liza: Nachdem ich gleich am ersten Schultag gekleiderordnet wurde, habe ich angefangen, alles aufzuschreiben. Ich habe die Shorts, die wir zusammen gekauft haben, nicht mehr getragen, aber egal, was ich anhatte, die Fingerspitze fand immer etwas an mir auszusetzen. Mein BH-Träger guckte hervor, mein Shirt war nicht lang genug, meine Hose zu eng, mein Ausschnitt zu groß. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist, mich von Kopf bis Fuß zu mustern und mich dann zu kritisieren. Kein Witz.
Ich: Wie hast du dich dabei gefühlt?
Liza: Im Badezimmer war mal eine Spinne im Waschbecken. Ich habe die Lupe von meinem Bruder geholt und habe die Spinne beobachtet. Es war faszinierend. Schließlich kam meine Mutter dazu und hat die Spinne mit der Lupe zerquetscht. Wie ich mich jedes Mal fühle? Wie die Spinne.
Ich: Mensch, Liza.
Liza: Jup.
Ich: Was hat sich verändert, als sie beschlossen haben, uns mit der Klassenfahrt zu bestechen?
Liza: Meine Mom musste ihren gesamten Monatslohn für hässliche Klamotten ausgeben, die mir zwei Nummern zu groß sind, so wie das, was ich gerade anhabe.
Ich: Nicht so wirklich dein Stil.
Liza: Nein, gar nicht, oder?
Ich: Liza, hast du Lust, mit mir gegen die Kleiderordnung zu verstoßen, jetzt, wo wir nichts mehr zu verlieren haben?
Liza: Ja. Das wäre wunderbar.