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Die Elternversammlung in der Bücherei nimmt eine überraschende Wendung
ОглавлениеMeine Mom kommt von der Elternversammlung wegen unseres Campingausflugs aus der Bücherei zurück, wirft ihre Schlüssel auf den Küchentisch und rennt zu mir nach oben. Bestimmt will sie mir unbedingt erzählen, dass sie angeboten hat, mitzukommen.
»Hi, Molly«, sagt sie und setzt sich auf mein Bett, wo meine ganzen Zettel für Naturwissenschaft über die buttergelbe Steppdecke verteilt liegen. »Das war ein interessantes Treffen.«
»Bestimmt. Haben sich die Eltern wieder darüber gestritten, ob der Teig fürs Stockbrot mit oder ohne Gluten sein soll, wie letztes Jahr beim Pfadfindertreffen?«
Sie lacht. Es ist ein angestrengtes Lachen. »Nein. Und ich muss dir sagen, dass ich nicht angeboten habe, zu helfen. Wenn sie nicht genug Leute gehabt hätten, dann bestimmt, aber weißt du, ich will hier bei Danny bleiben.«
»Das verstehe ich.«
»Schätzchen, alle haben sich sehr darüber aufgeregt, wie mit Olivia umgegangen wurde. Warum hast du mir denn nichts davon erzählt? Das ist ja schrecklich.«
»Das ist eigentlich ganz normal bei uns an der Schule.«
»Molly, ich hatte ja keine Ahnung.«
»Mom, du wusstest doch, dass wir eine Kleiderordnung haben, und auch, dass sie uns mit der Klassenfahrt bestechen wollten.«
»Dr. Couchman hält ja viel von Vorschriften, aber das hier geht entschieden zu weit.«
»Ich arbeite gerade an einem Podcast. Ich interviewe die Schülerinnen, die wegen der Kleiderordnung gedemütigt wurden.«
»Wirklich?«
»Ja. Ich finde das einfach schlimm.«
»Molly, du ziehst zur Schule an, was immer du willst, ja? Und falls jemand dich belästigt, sagst du mir Bescheid.«
»Danke, Mom.«
»Vielleicht könnten du und deine Mitschüler eine Petition einreichen und darum bitten, die Kleiderordnung abzuschaffen?«
»Wo sollen wir die denn hinschicken? Dr. Couchman würde lachen und sie in den Papierkorb werfen. Nie im Leben lässt er die Seite aus der Schulordnung entfernen. Die ist für ihn wie eine Designer-Handtasche. Er hat sie laminieren lassen und trägt sie immer mit sich rum.«
»Ihr könnt sie an den Schulinspektor schicken. Oder nein, im Moment ist es der vorläufige Schulinspektor. Es ist einen Versuch wert.«
»Okay, ja. Es ist einen Versuch wert.«
Sie schenkt mir einen Blick, der sagt: Ich bin stolz auf dich. Ich bekomme sofort Schuldgefühle, weil ich Dannys Zeug verstecke. Die habe ich etwa fünfmal am Tag. Ich frag mich, ob Danny das wert ist.