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In der Zentralen Parteihochschule

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Gleich nach unserer Landung in Peking – Martina wartete noch am Gepäckband – rief ich Sophie in der Botschaft an.

„Ja, war echt super“, sagte ich, „wenn auch nicht ganz so abenteuerlich wie dein Trip nach Larung Gar. Aber hör mal: Hast du inzwischen was von Professor Wang gehört?“

„Wir haben alles genau so eingefüttert, wie besprochen. Er hat sich aber noch nicht wieder gemeldet,“ war die enttäuschende Antwort. Wir hatten da nur noch drei Tage bis zu der geplanten Weiterreise nach Shanghai. Ich hatte die Hoffnung praktisch schon aufgegeben, als Sophie an unserem letzten Tag in Peking doch noch anrief. Buchstäblich in letzter Minute.

Martina und ich waren zu Mittag nochmal richtig schön essen gegangen. In einem der Restaurants in dem schicken neuen Shopping-Komplex in Sanlitun. Auf der umfangreichen Speisekarte hatten wir immer noch weitere unserer alten Lieblingsgerichte von früher entdeckt. Oder irgendetwas, das so verlockend klang, dass wir das unbedingt auch noch probieren mussten. China eben.

„Das bringt mich nochmal um“, murmelte Martina und bestellte dann doch noch die 'Duftpilze vom Jadeberg' dazu. Wir hatten ja Zeit. Schließlich hatten wir uns für diesen letzten Nachmittag in Peking nichts Größeres mehr vorgenommen. Von unserem Eck am Fenster aus konnte man auf ein übriggebliebenes Stück des alten Sanlitun hinunterblicken. Ein überschaubares Quartier altersgrauer Ziegeldächer. Darunter geduckt zur Straße hin kleine Ladengeschäfte mit dem niedrigen Wohngeschoß der Betreiber darüber. Nach hinten führten schmale Durchgänge in das Gewirr der verschachtelten Dächer, und mittendrin konnte man ein Stück weit in die kleinen Innenhöfe hineinsehen. Aus zweien davon ragte ein Baum heraus. Hier und da konnte man auch einen der traditionellen Vogelkäfige von der Dachkante hängen sehen, oder dass da Wäsche an kreuz und quer gespannten Leinen hing. Alles wie früher. Nur manche der Läden zur Straße raus hatte es zu unserer Zeit noch nicht gegeben. Zum Beispiel den hell erleuchteten Smartphone-Laden im nachgeahmten Apple-Design, der sich wie aus einer anderen Welt in das Ambiente da unten verirrt zu haben schien. Oder den von bunten Glühbirnen erleuchtete Erotik-Shop, den man an den drei Schriftzeichen ‚Erwachsenenprodukte‘ neben dem Eingang erkennen konnte.

„Da, die gibts auch noch!" Martina hatte eins dieser typischen kleinen Jiaozi-Restaurants entdeckt. Ein zur Straße offener Raum direkt an der Ecke. An den zwei vorderen Tischen konnte man von hier aus die Gäste auf kleinen Hockern sitzen sehen, vor sich auf großen Tellern Berge von den mit Hackfleisch und viel Knoblauch gefüllten Teigtaschen und daneben die Tellerchen mit Sojasoße, Essig und Chili-Öl zum Reintunken.

„Schade, dass wir das nicht vorher gesehen haben", sagte ich. „Da hätten wir mindestens genauso gut essen können, wie hier oben.“

„Und zu einem Zehntel des Preises“, ergänzte Martina.

In diesem Augenblick ertönt der Klingelton meines Handys. Sophie! Professor Wang ließ ausrichten, er bedauere, dass er nur etwa eine halbe Stunde Zeit für mich haben würde. Immerhin. Zu meiner Erleichterung hatte Martina überhaupt nichts dagegen, dass ich die Gelegenheit zu einem Treffen mit einem alten Bekannten aus Shanghai nutzte, die sich da so überraschend ergeben hatte. Sie erinnerte sich sogar noch an Prof. Wang. Wir hatten ihn einmal in der Residenz zu Gast gehabt. Ja, ihr war es eigentlich auch ganz recht, sich nach den anstrengenden Tagen zuvor an diesem Nachmittag einfach nur ein wenig im Hotel auszuruhen.

Ich nahm die U-Bahn, denn so kam ich am schnellsten rüber in die Westberge, wo der große Campus der zentralen Parteihochschule gleich neben dem Sommerpalast liegt. Von der Station Beigongmen der Linie 4 ist es nur ein kurzes Stück zu Fuß bis zum Haupttor. Der Wachsoldat vor dem Pavillon neben der mit einem Scherengitter versperrten Einfahrt musterte mich misstrauisch. Ich nannte ihm den Namen von Professor Wang, woraufhin er erst mal telefonierte. Schließlich reichte er mir einen Besucherpass und bat mich, zu warten. Man würde mich abholen. Statt der vertrauten Gestalt von Prof. Wang kam nach einer Weile eine junge Chinesin auf mich zu. Fröhlich lächelnd streckte sie mir die Hand entgegen.

„Guten Tag! Professor Wang hat mich gebeten, Sie abzuholen. Ich bin Assistentin in seinem Institut. Sie können mich Angie nennen.“

Etwas verblüfft, hier so unbefangen und gleich auch noch auf Deutsch angesprochen zu werden, folgte ich ihr über das mit auffallend hohen Birken bestandene Gelände auf ein großes Gebäude mit imposantem Säulenvorbau zu. Dabei erfuhr ich von der weiter munter plaudernden Angie, dass sie Germanistik an der Tongji-Universität in Shanghai studiert und anschließend noch ein Soziologiestudium an der Humboldt Universität in Berlin drangehängt hatte. Den Professor Wang hatte sie kennengelernt, als sie eine Delegation der Zentralen Parteihochschule unter seiner Leitung ein paar Tage in Berlin als Betreuerin und Dolmetscherin begleitet hatte. Der hatte dann auch dafür gesorgt, dass sie hier eine Assistentenstelle bekommen hatte. Sie freute sich, als ich ihr erzählte, dass ich in meiner Zeit in Shanghai gelegentlich Vorträge vor Studenten der Germanistischen Fakultät der Tongji gehalten hatte.

„Da war ich wohl leider schon in Berlin“, meinte sie.

Auch am Eingang des Empfangsgebäudes stand ein Wachsoldat, der erneut meinen Ausweis prüfte. Ich musste sogar noch meine Mappe öffnen, damit er sich vergewissern konnte, dass tatsächlich nur ein Hefter mit bedrucktem Papier darin war. Wir nahmen den Fahrstuhl in den dritten Stock, wo Angie mich in einen Empfangsraum führte. Dort wartete Prof. Wang schon auf uns.

„Huanying, huanying“, begrüßte er mich auf Chinesisch und ich antwortete mit den üblichen Floskeln. Dann wechselten wir aber ins Deutsche, wie wir es auch früher meistens getan hatten. Ich wusste, dass Wang sich über jede Gelegenheit freute, seine hervorragende Beherrschung unserer Sprache unter Beweis zu stellen. Er entschuldigte sich, dass er unser Treffen erst so kurzfristig hatte bestätigen können.

„Sie können es nun aber durchaus als besondere Ehre werten, dass man ihnen nach gründlicher Prüfung so kurzfristig Zutritt zu den heiligen Hallen der Zentralen Parteihochschule gewährt hat“, sagte er in scherzhaftem Ton.

„Diese Ehre weiß ich sehr wohl zu schätzen“, gab ich ernsthaft zurück. „Wie ich ja auch in Shanghai Ihre Unterstützung immer sehr geschätzt habe. Ohne Sie hätten wir so manchen exklusiven Termin für unsere Delegationen aus Deutschland nie bekommen, mit dem Bürgermeister, etwa, oder mit dem Parteisekretär. Wissen Sie noch? Einmal haben Sie uns sogar kurzfristig noch Jack Ma herbeigezaubert – für den Ministerpräsidenten eines unserer Bundesländer.“

„Die Zusammenarbeit mit Ihnen hat mir immer besondere Freude gemacht“, versicherte er mir.

„Einen schönen Arbeitsplatz haben Sie hier“, setzte ich unseren höflichen Austausch fort, indem ich auf das große holzgerahmte Bild über der Sitzgruppe wies, vor der wir standen. Es zeigte das Gelände der Parteihochschule von oben mit der Silhouette der Westberge im Hintergrund.

„Setzen wir uns doch“, sagte er und wir nahmen – der förmlichen chinesischen Sitte entsprechend – nebeneinander in den schweren weißen Ledersesseln mit dem schönen Rosenholztischchen dazwischen Platz. Angie setzte sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite von Prof. Wang dazu. Während wir an dem Tee nippten, der wie üblich in großen Deckeltassen auf dem Tischchen zwischen uns bereitstand, erkundigte er sich, ob mein Rat China betreffend in Deutschland nach wie vor so gefragt sei, und wie es der Frau Bundeskanzlerin gehe. Ich musste natürlich so tun, als nähme ich die schmeichelhafte Unterstellung, ich würde unsere Kanzlerin weiterhin gelegentlich treffen, tatsächlich ernst. Sie erfreue sich bester Gesundheit und regiere Deutschland nach wie vor mit ruhiger Hand, beantwortete ich sein Kompliment, mit ziemlicher Sicherheit wahrheitsgemäß. Auf mein Gegenkompliment, dass er in seiner neuen Funktion hier an der Kaderschmiede für Chinas oberste Führung ja nun eine hohe Verantwortung für die Zukunft des Landes übernommen habe, erwiderte er nur lachend, er sei hier ja nur rein akademisch tätig, aber immerhin froh, so wenigstens einer weiteren Karriere als Bürokrat entflohen zu sein. Doch, seine wiedergewonnene akademische Freiheit hier genieße er durchaus. Dann wurde er ernst:

„Manche glauben ja, unsere Hochschule sei eine Anstalt zur Indoktrination und Gleichschaltung der Führungskader unseres Landes. Das ist aber ein großer Irrtum. Hier wird über so ziemlich alles offen und oft auch sehr kontrovers diskutiert. Fragen Sie meine junge Kollegin hier. Gerade in ihrer Abteilung unseres Instituts gibt es oft heiße Diskussionen über Fragen wie Menschenrechte oder Religionsfreiheit zum Beispiel.“ Angie nickte zustimmend. „Auch mein Freund Alexander von der Hanns-Seidel-Stiftung, mit der wir – wie Sie wissen – bestens zusammenarbeiten, wird ihnen das bestätigen können“, ergänzte Wang. „Ich will mal so sagen: Die Fenster hier in China sind nicht so perfekt isoliert, wie in Deutschland. Auch bei geschlossenen Fenstern kommt so immer genug frische Luft rein.“ Er lachte. „Ich kenne ja die Diskussion in Deutschland über fehlende Meinungsfreiheit in China. Manchmal denke ich aber, wir Chinesen sind etwas mutiger als die Deutschen.“

„Wem sagen Sie das“, erwiderte ich. Und schnell fügte ich hinzu: „Religionsfreiheit ist in diesem Zusammenhang ein gutes Stichwort.“ Eine bessere Gelegenheit, das Gespräch wie zufällig auf mein eigentliches Anliegen zu lenken, würde sich kaum nochmal bieten.

„Ich finde, es wird bei uns in Deutschland zum Beispiel viel zu wenig über die Risiken und Nebenwirkungen von Religion gesprochen. Und das, obwohl es inzwischen auch bei uns islamistische Terroranschläge gegeben hat.“

„Da haben Sie recht.“ Wang nickte. „Auch in Chinas Geschichte haben religiöse Verirrungen ja gelegentlich verheerende Folgen gehabt. Denken sie nur an den Taiping-Aufstand. Mindestens zwanzig Millionen Tote, nur weil sich da jemand für den kleinen Bruder von Jesus hielt und Gottes Friedensreich auf Erden errichten wollte.“

„Der kannte leider Nietzsche noch nicht“, scherzte ich unter Anspielung auf Prof. Wangs besonderes Interesse für diesen deutschen Philosophen. „Wie hätte er da wissen sollen, dass Gott tot ist.“ Angie lachte laut auf und Wang fiel ein.

„Aber im Ernst: Wir haben in diesen Tagen einen kleinen Ausflug zum Wutaishan gemacht“, fuhr ich gleich fort, um das Gespräch beim Thema zu halten. „Ich habe kaum glauben können, mit welcher Macht das religiöse Leben inzwischen dorthin zurückgekehrt ist.“

„Ja, die Macht des wahren Glaubens“, sagte Wang halb spöttisch, halb im Ernst. „Solange das die gesellschaftliche Stabilität nicht gefährdet und der weiteren Entwicklung unserer geistigen Zivilisation nicht im Wege steht...“

„Ich habe mich in letzter Zeit auch persönlich mal etwas kritischer mit diesem Thema befasst“, stieß ich schnell nach. „Habe als Pensionär ja inzwischen ein wenig Zeit auch für solche akademischen Hobbys. Das Ergebnis ist ein kleines Buch, das möglicherweise auch für Sie von Interesse sein könnte. Wenn Sie erlauben, würde ich Ihnen das gern hierlassen – als kleine Erinnerung an unsere heutige Begegnung.“

Bei diesen Worten zog ich das Manuskript aus meiner Mappe und erhob mich, um ihm das Buch förmlich zu überreichen.

„Vielleicht können Sie – oder Ihre Kollegen, die sich näher mit diesem Thema befassen – das gelegentlich auch für ihre Arbeit nutzen. Wie ich feststellen konnte, gibt es unter den Mitarbeitern dieser Hochschule ja erstaunlich viele, die hervorragend Deutsch können.“

Bei diesen Worten nickte ich zu Angie hinüber. Auch Wang hatte sich erhoben.

„Ich fühle mich sehr geehrt. Wie Sie wissen, bin ich ein großer Bewunderer der deutschen Philosophie und vor allem – wie Sie ja eben schon selbst angedeutet haben – der Werke Friedrich Nietzsches. Sie knüpfen mit ihrem Buch an eine große Tradition an.“

„Das ist jetzt bei weitem zu viel der Ehre für meine bescheidenen Bemühungen“, wehrte ich ab. „Es geht mir hier mehr um eine ganz praktische Argumentationshilfe im Sinne der Aufklärung. Und vor allem sollte das Buch auch eine vergnügliche Lektüre sein.“

„Jedenfalls danke ich Ihnen ganz herzlich. Es war mir wirklich eine große Freude, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, mich aufzusuchen, obwohl ich nur so wenig Zeit für Sie habe! Auch wir haben eine kleine Erinnerung vorbereitet an unser ebenso überraschendes wie erfreuliches Wiedersehen.“ Bei diesen Worten überreichte er mir eine längliche Box, die Angie ihm unauffällig zugereicht hatte.

„Bitte öffnen Sie“, forderte er mich auf. Als ich die Schleife nicht gleich aufbekam, sprang Angie mir bei und holte die Bildrolle für mich heraus. Es war eine Kalligraphie. Vier Schriftzeichen untereinander, so schwungvoll hingetuscht, dass ich nur eines der Zeichen sofort identifizieren konnte.

„Im Geist der Gelassenheit erreicht man Fernes“, half mir Professor Wang.

„Ach so, also so viel wie: ‚Mit Geduld kommt man am weitesten‘“, versuchte ich mich an einer glatteren Übersetzung.

„Ganz genau. Ein berühmter Ausspruch unseres Helden Cao Cao aus dem Epos von den Drei Reichen.“

„Das wird einen Ehrenplatz über meinem Schreibtisch erhalten“, bedankte ich mich.

„Leider muss ich mich jetzt auch schon verabschieden“, entschuldigte sich Professor Wang erneut. „Ein Meeting – ganz ohne Bürokratie geht es auch hier leider doch nicht.“

Er war schon halb zur Tür raus, als er – zu Angie gewandt – noch ergänzte: „Frau Wu, begleiten Sie unseren Gast bitte nach draußen.“

„Sie sind also Frau Wu“, sagte ich zu Angie.

„Ach so, ja“, lachte sie.

Auf dem Weg zum Fahrstuhl musste ich noch schnell eine Frage loswerden, die mir im Kopf herumspukte, seit Wang so überraschend von sich aus das Thema Religion ins Spiel gebracht hatte. „Das ist leicht zu erklären“, meinte Angie. Professor Wang sei in seinem Institut auch ein ‚Department for Ethnic Religious Studies‘ unterstellt. Sie selbst arbeite da, als Assistentin der Direktorin. Erst kürzlich hätten sie eine Diskussionsrunde zum Thema religiöse Toleranz organisiert. Da waren wir am Fahrstuhl angelangt und im gleichen Moment glitt dessen Tür zur Seite. Eine massige Gestalt trat heraus, polierte Glatze, grauer Haarkranz drumrum, Pausbacken, auf denen kleine Schweißperlen glänzten. Erschrocken trat ich einen Schritt zurück und dann hinter Angie. Aber die Hoffnung, Altzinger könnte mich hinter der zierlichen Frau Wu vielleicht einfach übersehen, war natürlich illusorisch. Kurzes Aufblitzen eines Ausdrucks von Überraschung in dem feisten Gesicht, der sich sofort im Anflug eines undefinierbaren Lächelns auflöste. Natürlich hatte er mich sofort registriert und zweifellos auch gleich wiedererkannt. Selbst das Kästchen mit der Kalligrafie in meiner Linken war seinem abtastenden Blick offenbar nicht entgangen. Der junge Chinese, der hinter ihm aus dem Fahrstuhl gekommen war, dirigierte ihn eilig an uns vorbei in den Gang, aus dem wir gekommen waren. Altzinger schob sich so dicht an mir vorbei, dass er mich fast berührt hätte. Ich sprang Angie hinterher in den Fahrstuhl, gerade noch rechtzeitig, bevor die Tür zuglitt. „Wer war das denn!“ rief ich – mehr ein Ausruf als eine Frage an meine Begleiterin. Angie schien kurz etwas irritiert über meine heftige Reaktion, erklärte dann aber, das müsse der Besucher sein, den Professor Wang heute Nachmittag noch erwartet habe. Mitglied irgendeiner Delegation aus Rom, soweit sie wisse. „Sie kennen den doch nicht zufällig?“ Ich tat so, als hätte ich die Frage gar nicht gehört.

Als wir vor dem pavillonartigen Wächterhäuschen am Haupttor angelangt waren, hatte sie noch einen Tipp für mich. Wir sollten doch unbedingt noch das Künstlerviertel 798 besuchen. Wär‘ ja inzwischen reichlich kommerziell geworden. Zurzeit gebe es da aber eine interessante Ausstellung mit Video-Installationen. Ein paar der Filme seien in China sogar verboten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, in den falschen Film geraten zu sein.

„Ich glaube, Prof. Wang hat recht“, sagte ich zum Abschied. „Die Chinesen sind wohl tatsächlich oft mutiger als die Deutschen.“

„Das müssen wir auch sein!“ Wieder ihr fröhliches Lachen. „Schließlich wollen wir dieses Land zu seiner alten Größe zurückführen.“

Eilig verließ ich das Gelände der Parteihochschule. Den Schock, dass mir ausgerechnet hier Altzinger über den Weg gelaufen war, musste ich erst mal verdauen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass mir der eigentliche Schock noch bevorstand.

Die Freisprechung

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