Читать книгу Diebe - Charles Pilgrim - Страница 51

Ein Jahr darauf verlor ich meinen Job bei der Fluggesellschaft, das lag zum einen an meinem Zeitmanagement, zum anderen an diesem übereifrigen Betriebsratsmitarbeiter. Er wollte etwas Gutes tun und gab mir doch tatsächlich eine Kopie des Eignungstests zum Flugzeugmechaniker mit den Original Prüfungsfragen. Das konnte nicht gut gehen, denn bei einer Hausdurchsuchung kam heraus, dass ungewöhnlich viele Innerbetriebliche Bewerber, die von diesem Ratsmitarbeiter vorgeschlagen und betreut wurden, den Test mit der Note eins bestanden. Da spielte es auch keine Rolle mehr, dass ich mich in guter Gesellschaft befand und ein Freund der Informatik studierte, die Matheaufgaben für mich im Vorfeld löste. Denn bei einer Nachprüfung stellte sich heraus, dass ich für eine derartige Verantwortungsvolle Aufgabe völlig ungeeignet bin. Man sagte mir, so viele Flugzeuge hätte man gar nicht herstellen können, wie durch mich wieder abgestürzt wären. Zudem hatte ich es regelrecht darauf angelegt gefeuert zu werden, ich wollte Handball spielen und nicht nachts irgendwelche versifften Container abladen. Über einen Bekannten (Altherren Spieler) bekam ich eine Anstellung in einer Firma, die Faltvorrichtungen für Kartons herstellte. Nach knapp zwölf Monate war auch da Schluss. Der Staub, der beim Aussägen der Stanzlinien entstand war unerträglich. Ich schaffte es darüber hinaus auch nicht mehr eine gewisse Konstanz in mein Leben hinein zu bringen.

Ein Freund der während seiner Studienzeit an einer Autobahn Tankstelle arbeitete besorgte mir einen Job als Tankwart. Ich liebte diese Arbeit, die Autos zu betanken, Kassenzettel zu schreiben, die Fenster vom Fliegendreck zu befreien. Ich mochte regelrecht im Sommer den Geruch des gebrauchten Putzwassers, ebenso den Tankvorgang bei dem ich gradezu genüsslich die Ausdünstungen der Kraftstoffe willkommen hieß. Darüber hinaus hatte ich tolle Arbeitskollegen. Nur der Umgang mit der Kasse bereitete mir arge Kopfzerbrechen, Stichwort Mathe. Dies war wohl auch der Grund warum ich nicht zur Nachtschicht eingeteilt wurde. Wir hatten viel Spaß, doch, wenn du denkst es wäre toll kommt von irgendwoher der Groll. Ich wohnte immer noch Zuhause bei meinen Eltern, eines Tages schickte meine Mutter ihren Mann zu meinem Chef, mit der Bitte mich zu entlassen “Hallo, gehts noch“ mit der Begründung, meine Klamotten (Arbeitskleidung) würden nach Öl und Benzin stinken und sie hätte keine Lust mehr, weder die Teile anzufassen noch zu waschen. „Das muss man sich einmal vorstellen, da bitten Eltern den Arbeitgeber ihres Volljährigen Sohnes das Arbeitsverhältnis zu beenden wegen Geruchs-Belästigung bzw. öl verschmierter Kleidung und nicht nur, dass sie über meinen Kopf hinweg, über mein Leben bestimmten „aber wie sagten meine Eltern so schön, solange du deine Füße unter unseren…stellst“ zudem wäre ich auch wieder Arbeitslos „egal“ Hauptsache weg. Was meine Eltern da abgezogen haben, ja mich quasi erpressten (wenn du da nicht aufhörst kannst du dir eine Wohnung suchen) diesen geilen Job hinzuschmeißen, war beispiellos. Ich saß fortan Zuhause und bastelte irgendwelches Zeug, dabei kam mir die Idee, Lamellen Stopper für Rollläden zu bauen, da sich sehr oft einige der Lamellen verschoben und dadurch die Gleitschiene blockierten, offensichtlich fehlte ihnen eine Seitliche Führung. Das brachte meinen Vater schier zur Verzweiflung, mich am Küchentisch sitzen zu sehen wie ich diese Fingerkuppen Große Kleinteile zusammen klebte…