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Kleines Almlexikon
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Agrargemeinschaft
Von Agrargemeinschaften spricht man, wenn Grundstücke sich im gemeinschaftlichen Eigentum zweier oder mehrerer Stammsitzliegenschaften befinden, wobei diese Liegenschaften im Wesentlichen durch Ablösungen im 19. Jahrhundert entstanden sind.
Almabtrieb
Der Almabtrieb beendet die Sommerviehweide auf der Alm, die Tiere werden wieder zurück ins Tal geführt. Meistens geschieht dies in den ersten beiden Septemberwochen, in einigen Regionen auch in den Tagen um Ruperti (24. Sept., Tag des Salzburger Landesheiligen). Um den Almabtrieb haben sich mehrere regional unterschiedliche Bräuche, wie etwa das Aufkränzen, lebendig erhalten.
Almauftrieb
Der jährliche Beginn der Almbewirtschaftung fällt, je nach Höhenlage der Alm, in die Zeit zwischen Ende Mai und Anfang Juni. Zu dieser Zeit werden die Tiere auf die Almen gebracht. Anfang Juli geht es dann zumeist weiter auf die Hochalm, die auf über 2000 Metern liegen kann.
Aufkränzen
Am Tag der Rückkehr von der Alm in die Heimhöfe wird das Almvieh mit den vorbereiteten Kränzen geschmückt. Gab es auf der Alm einen Unglücksfall, so wird nicht aufgekränzt. Besonders schön aufgekränzt wird die Leitkuh, als Schmuck dienen von Region zu Region unterschiedliche Materialien.
Bergbauern
Nach einer EU-Richtlinie muss sich ein Bergbauernhof auf mindestens 800 Metern Seehöhe befinden. Wenn allerdings die Hälfte der Wirtschaftsfläche eine Hangneigung von 18 % und mehr aufweist, dann genügt die Seehöhe 600 Meter. Außerdem muss ein Bergbauer mindestens drei Hektar landwirtschaftlich nutzen.
Bestoßen
Eine Alm ist bestoßen, wenn dort Vieh gehalten wird.
Eigenalm (Privatalm)
Alm, die sich im Eigentum einer oder mehrerer Personen befindet.
Fettweide
Weideflächen mit hohem Bruttoweideertrag und hoher Futterqualität. Geringere Pflanzenvielfalt auf den Wiesen.
Galtvieh
Nicht laktierende (milchgebende) Almtiere, wie Jungvieh, Ochsen, Stiere oder Kalbinnen.
Gemeinschaftsalm
Alm im Eigentum einer Gemeinschaft bürgerlichen Rechts. Die Alm gehört meist zu mehreren Liegenschaften. Die Bewirtschaftung erfolgt gewöhnlich durch jede Liegenschaft getrennt, was zu einer Vielzahl von Hütten führt.
Genossenschaftsalm
Alm im Eigentum einer registrierten Genossenschaft oder einer eigens zur Bewirtschaftung gegründeten Alm- und Weidegenossenschaft.
Heimhof
Bauerngut, von dem aus die Alm bewirtschaftet wird.
Hochalm
Sie liegt im subalpinen Bereich über 1700 Metern Seehöhe und wird meist nur im Hochsommer beweidet. Die durchschnittliche Weidezeit beträgt 75–90 Tage.
Holsteinrinder
Holsteinrinder sind handelt eine der weltweit bedeutendsten Milchviehrassen.
Kaser
Der Begriff Kaser wird im oberbayerischen Alpenraum und im Mitterpinzgau häufig als Bezeichnung für eine Almhütte verwendet. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Casa (= Haus) ab.
Magerweide
Weideflächen mit geringem Bruttoweideertrag und minderer Futterqualität, aber mit einer hohen pflanzlichen Artenvielfalt.
Mittelalm
Alm auf einer Seehöhe von 1300 bis 1700 Metern. Die mittlere Weidezeit beträgt rund 110 Tage. Im Land Salzburg die häufigste Almform.
Muttertierhaltung
Wenn weibliche Rinder nur zum Zwecke der Kälberaufzucht gehalten werden, nennt man das Muttertierhaltung. Mutterkuhe werden normalerweise nicht für die Milchproduktion eingesetzt.
Niederalm
Alm auf einer mittleren Seehöhe bis 1400 Meter. Die mittlere Weidezeit beträgt 120 Tage. Auftriebszeit um Pfingsten (Anfang Juni).
Nachtweide
Die Tiere finden an sicheren Stellen Schutz vor der Witterung, können sich nicht verlaufen oder abstürzen. Im Morgengrauen bewegen sich die Tiere wieder zur Tagweide oder zur Hütte.
Pinzgauer Rind
Eine Rasse mit rotbrauner Fellfarbe und charakteristischer Weißzeichnung. Früher als klassisches Dreinutzungsrind (Milch-, Fleisch-, Zugtier) gehalten, war es in der Donaumonarchie sogar das am weitesten verbreitete Rind. Heute ist der Anteil der Pinzgauer Rinder am Gesamtrassenbestand auf unter 3 % gesunken. Die vergleichsweise geringere Milchleistung wird durch Robustheit und Widerstandsfähigkeit ausgeglichen.
Schwenden
Das Weideland wird von störendem Bewuchs befreit (geschwendet). Ein Vorgang, der jährlich wiederholt werden muss, weil sonst die Weide verkrautet und zuwächst.
Senner, Sennerin
Hirten und Hirtinnen, die auf den Almen mit Milchkuhhaltung im ursprünglichen Sinn für die Milchverarbeitung (Käse, Butter) zuständig waren.
Tagweide
Auf der Tagweide wird das Weideverhalten der Tiere nach Möglichkeit so geregelt, dass es zu keiner Überweidung und zu keinen Vegetationsschäden kommt. Die Tiere bleiben sich selbst überlassen und kehren am Abend auf die Nachtweide oder zur Hütte zurück.
Pause machen und Panorama genießen: das gehört einfach zu einer schönen Wanderung dazu.
Trockenstehende Kühe
Milchkühe, die zwischen dem Ende der Laktationsperiode (Milchgewinnung) und der Geburt des folgenden Kalbes keine Milch geben. In dieser rund 60-tägigen Trockenstehphase kann sich der Organismus der Milchkuh regenerieren.
Viehgangeln
Hangparallele Stufen auf steilen Weidehängen, die durch das Weideverhalten der Rinder entstehen. Die Wiederkäuer bewegen sich bevorzugt parallel zum Hang, da sonst die Mägen schmerzhaft aufeinanderliegen. Die Treppenform kann den Hang stabilisieren oder auch Narben aufreißen, was in der Folge nicht selten zu Plaiken (Hangrutschungen) führt.
Zinsvieh
Vom Almeigentümer oder Almbewirtschafter gegen Entgelt aufgenommenes Fremdvieh.