Читать книгу Schicht im Schacht - Christiane Uts - Страница 17

„So, was haben wir denn bisher?“, sagte Katharina. Caro musste schmunzeln, da auch ihr Göttergatte immer mit diesen Worten anfing, wenn es darum ging, etwas zusammenzufassen. Sie drehte sich um und schaute durch die Tür in Richtung Verkaufsfläche, um die Anzahl der Kunden im Laden abzuschätzen. Er war gerade nicht so stark frequentiert, sodass Frau Westphal die Lage alleine im Griff hatte.

„Komm Katharina, wir gehen in mein Büro!“

Sie gingen in das kleine Zimmer, in das sich Caro manchmal zurückzog, wenn sie sich um die Buchhaltung kümmerte oder sonstige Konzentrationsaufgaben zu bewältigen hatte.

„So, was haben wir denn bisher?“ fragte nun auch Caro.

Katharina nahm einen mittelgroßen gelben Klebezettel vom Schreibtisch, schrieb „Weibliche Leiche“ darauf, und klebte ihn an den Aktenschrank.

„Wir brauchen eine, em, na so eine Wand“ sagte Katharina.

„Du meinst ein Whiteboard.“

„Ja, genau. Da können wir auch drauf schreiben.“

„Ok, ich kümmere mich um ein Board und die Schreiber. Vielleicht kannst du uns ein paar Magnete besorgen.“

Katharina nahm noch zwei weitere Zettel und schrieb „FlaKo Bau“ und „Klinikum“ drauf. In diesem Moment öffnete Frau Westphal die nur halb angelehnte Tür und erkundigte sich, ob es denn etwas besonderes gebe und ob sie gebraucht werde. Katharina und Caro sahen verdutzt in Richtung Tür, fingen sich dann wieder, baten „Westi“ herein und erklärten ihr, was in den vergangenen Stunden in Biberlingen passiert war.

„Das ist ja ein starkes Stück“, entgegnete die aus einem Vorort von Hamburg stammende Westphal mit spitzen „st“.

Katharina blickte nach unten auf ihre Hand, entdeckte den Zettel und klebte auch ihn endlich an den Aktenschrank.

Im nächsten Moment machte es mal wieder „palim palim“. Caro und Katharina blickten Frau Westphal bittend an, die ihrerseits ungern aber pflichtbewusst in die Verkaufsräume zurückkehrte.

„Also, wir müssen schnellsten wissen, was die Obduktion ergeben hat.“

„Würde Jürgen uns das sagen? Oder Brandtner?“, fragte Katharina.

„Ich weiß nicht, ich könnte Jürgen heute Abend mal mit einer Flasche Rotwein ins Gespräch vertiefen...“

„Sag' mal, werden solche Großbaustellen nicht irgendwie überwacht? Von einer Sicherheitsfirma vielleicht?“, fragte Katharina.

„Großbaustellen bestimmt. Aber ist der Erweiterungsbau am Klinikum eine Großbaustelle? Mit etwas Glück wird die Baustelle trotzdem überwacht.“

„Ok, ich spreche heute Abend mit Fabian, der macht ja gerade sein FSJ im Klinikum. Der muss uns irgendwie helfen. Außerdem habe ich nächste Woche meinen Zahnarzttermin bei Frau Dr. Barkmann.“

„Ja, und? Hat die auch Antworten auf bohrende Fragen?“, fragte Caro grinsend.

„Nein, Quatsch. Das ist die Frau von Dr. Karl Barkmann, dem medizinischen Klinikchef!“

Da nun wieder mehr potentielle Kunden den Laden betraten, brachen Katharina und Caro ihr „Briefing“ erst einmal ab, denn ohne Moos nix los.