Читать книгу Nur ein Tropfen Leben - Christina M. Kerpen - Страница 11
Susans Überraschung
ОглавлениеDie Mädchen reden und reden, als wollten sie die gesamten Wochen an einem halben Nachmittag durchhecheln.
Carol erzählt von ihren Erlebnissen und die zwei kichern sehr viel, fast wie in den Zeiten vor dem Erwachsenwerden. Die Fehlgeburt streift das rothaarige Girl nur ganz beiläufig, als wäre das eine Geschichte, die sie nur vom Hörensagen von jemand anderem mitbekommen hat und ihre Freundin ist taktvoll genug, nicht weiter zu bohren, denn sie weiß ohnehin, dass Carol ihr die ganze Sache bei passender Gelegenheit haarklein schildern wird.
Nach einer ganzen Weile wird das blonde Mädchen aber doch ein wenig unruhig und fast tonlos flüstert sie: „Du, Carol, sei mir nicht böse, dass ich Dich unterbrechen, aber ich brenne darauf, Dir etwas ganz Wichtiges zu erzählen.“
Neugierig schaut die so Angesprochene auf die Enkelin ihres Gönners. Sie hat die Freundin überhaupt nicht zu Wort kommen lassen und ein Fünkchen schlechtes Gewissen lodert in ihrem hübschen Köpfchen auf.
Susans blaue Augen haben einen ganz besonderen Glanz angenommen, sie strahlen und ihr Gesicht bekommt einen recht eigentümlich verklärten Ausdruck, wie ihn Carol bei ihr noch nie gesehen hat.
Bei dem rothaarigen Girl fällt der Nickel und es geht ebenfalls ein Leuchten über ihr Gesicht und in die smaragdgrünen Augen tritt ein gewisser Schalk. „Wenn ich Dich so ansehe, weiß ich längst, was los ist“, strahlt sie die Freundin an. „Du hast Dich unsterblich verliebt, stimmt’s?“
Verblüfft reißt Susan die Augen auf und klappt den Unterkiefer herab. „Woher weißt Du das? Hat Großvater Dir schon etwas verraten?“
Carol lacht. „Aber nein, Du solltest Deinen Großvater doch wohl besser kennen.“ Sie umarmt die Freundin herzlich. „Du Hascherl, man kann es Dir auf Meilen ansehen, dass Dir ein Mann den Kopf gehörig verdreht hat. Das kannst Du niemandem verheimlichen, Du strahlst nämlich heller, als die Sonne.“
„Wirklich? Ach, Carol, ich bin aber auch wirklich irre verliebt. Ich hatte schon Angst, dass ich es Dir nicht mehr rechtzeitig erzählen kann, denn ich werde bald heiraten.“ Sie jubelt den letzten Satz.
Jetzt ist Carol verblüfft. „Ist nicht wahr! Mir scheint, ich habe in meiner Abwesenheit so einiges verpasst.“
Carol sperrt vor Überraschung den Mund weit auf, dann legt sich ihre Verblüffung und sie grinst: „Und da lasse ich mich von dem Boss und Jonny nur deswegen wieder her schleifen, weil sie behaupten, ohne mich würdest Du hier auf der Ranch versauern und dass sie Angst hätten, das Du zur alten Jungfer werden könntest. Diese Lügner!“
„Sie werden es nicht gewusst haben, denn bislang habe ich noch mit niemandem darüber geredet.“
„Du bist mir ja vielleicht eine von der ganz schnellen Sorte.“ Neugierig legt die Jüngere den Kopf schief und fragt: „Nun sag schon, wer ist es? Kenne ich ihn?“
„Ja, und nein“, antwortet Susan ausweichend.
„Ja und nein? Was ist das für eine Antwort? Nun lass es endlich heraus und erzähl mir, wer der Glückliche ist. Ich platze gleich vor Spannung.“ Carol ist wirklich zum Umfallen neugierig. Sie lässt alle brauchbaren männlichen Wesen von Ebony Town vor ihrem geistigen Auge Revue passieren, doch die kennt sie alle nur zu gut und ehrlich gesagt ist keiner dabei, von dem sie sich vorstellen kann, dass er Susys Herz so schnell entflammt haben könnte. - Wen kennt sie und kennt ihn doch nicht? Höchstens den Assistenten von Dr. Steel, aber der war doch verlobt. Oder der Neffe von Richter Harrods, der ist ihr ein oder zwei Mal über den Weg gelaufen und schien ganz passabel. Oder ist es der Sheriff, aber nie nicht, den kennt sie sogar richtig gut.
„Sue, mach es doch nicht so spannend“, jammert das Girl matt. „Ich kann es nicht länger aushalten.“
Susan schmunzelt, macht eine theatralische Handbewegung in Richtung ihrer Brust und sagt: „Jetzt, wo Du wieder zurück bist, kann ich es wagen, richtig glücklich zu sein und werde mit Freuden schon in vier Wochen Mrs. Susan Markamp sein!“
„Nein, ehrlich?“ Carol quiekt auf. „Ich dachte, der gute Mann wäre auf Nimmerwiedersehen nach Deutschland zurückgekehrt. Also kommt er wieder her. Finde ich echten Wahnsinn. Wann um Himmels Willen hast Du beschlossen, ihn zu heiraten?“
„Och, schon vor ewigen Zeiten. Eigentlich wollten wir schon vor ein paar Monaten diesen Schritt wagen, doch Dein Verschwinden hat alles hier so gründlich durcheinandergebracht, dass ich mir eine längere Bedenkzeit erbeten habe. Aber jetzt will Bruno nicht mehr warten. Er hat für die Zukunft so einige Pläne und hätte endlich gerne klare Verhältnisse. Na ja, er hat schließlich auf eine Entscheidung gedrängt und als wir die Mitteilung in den Händen hielten, dass die Jungs Dich gefunden haben, haben wir uns einen Termin ausgeguckt.“
Das jüngere Mädchen wiegt bedenklich und auch ein wenig nachdenklich den Kopf. „Lieb von Dir, dass Du auf meine Anwesenheit an Deinem großen Tag so viel Wert legst, dass Du sogar die Planung danach ausgerichtet hast.“ Sie seufzt: „Und was macht ihr nach der Hochzeit? Gehst Du dann mit ihm nach Europa?“
„Nun, fürs erste hat Bruno eine Stelle in Boston angenommen. Aber das Angebot mit der Stelle ist nur vorübergehend, es stehen wohl noch ein paar Bewerber zur Auswahl. Wenn ich also nicht bald ja sage, geht er doch nach Deutschland zurück, denn er hat auch dort einige sehr gute Angebote und muss sich schon sehr bald entscheiden. – Doch er behauptet, er habe sich so unsterblich in mich verliebt, dass es ihm schon bei unserer ersten Begegnung in der Kirche klar geworden ist, dass nur ich als seine zukünftige Frau in Frage käme.“
„Oh“, Carol verzieht das Gesicht, als hätte sie Zahnschmerzen. „Erinnere mich bloß nicht an den Tag. Ich habe Euch da ja einen Auftritt hingelegt, der war vom allerfeinsten. Benehmen ist meistens Glückssache und an dem Tag war ich wirklich absolut glücklos. Nur gut, dass Du den Mann gleich so vollkommen verzaubert hast, sonst hätte ich Dir womöglich alle Deine Chancen vermasselt.“
„Ach, das glaube ich nicht. Er hat mich auch von der ersten Sekunde an fasziniert und schon beim ersten Blickkontakt hat es gefunkt. Kannst Du Dich erinnern, als Du drei Briefe von ihm von der Poststation mitgebracht hast, kurz bevor Du Dich aus dem Staub gemacht hast?“
„Klar kann ich das. Dein Großvater hat den an ihn gerichteten gelesen, erst die Stirn gerunzelt und dann gestrahlt, wie ein Honigkuchenpferd.“ Carol runzelt die Stirn und zieht eine Grimasse. „Den Tag werde ich sowieso nie vergessen, denn da war ich das erste Mal wegen der Schwangerschaftsanzeichen bei Dr. Steel.“
Susan tut, als hätte sie die letzte Bemerkung nicht gehört. „Das war die Briefe, in denen er um meine Hand angehalten hat. Ich wollte es Dir erzählen, nachdem ich mir reiflich überlegt hatte, ob ich ihm mein Jawort geben sollte und ausgerechnet an dem Tag, als ich mich Dir offenbaren wollte, verschwindest Du spurlos. Aber jetzt bist Du wieder da und das ist so toll. - Ich wäre an meinem Hochzeitstag bestimmt tieftraurig gewesen, weil ich immerzu an Dich hätte denken müssen.“
Carol umarmt die glücksstrahlende Freundin. „Ja, ich bin rechtzeitig zurückgekehrt. So ein Ereignis und vor allen Dingen eine tolle Hochzeitstorte kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich freue mich für Dich, Susan. Aber, - auf der anderen Seite bedeutet das, dass Du Willow-Tree verlässt und das freut mich natürlich viel weniger.“
Das Cowgirl denkt an seine Überlegungen, die sie noch vor wenigen Stunden wegen der Zukunft der Ranch gewälzt hat. Somit scheidet Susan als zukünftige Rancherin aus und das Morgen wird immer ungewisser.
„Ja klar muss ich Willow-Tree verlassen, aber das ist der natürliche Lauf der Dinge, dass eine Ehefrau ihrem Gatten überall hin folgt. Und außerdem, Boston ist ja auch nicht das andere Ende der Welt.“
Carol seufzt. „Aber es ist trotzdem ganz schön weit weg. Und wenn Bruno doch eines Tages nach Deutschland zurückgeht, dann bist Du am anderen Ende der Welt.“
Nachdenklich und schweigend sehen sich die Girls eine Weile an, während das Strahlen auf Susans Gesicht verblasst. Sie hat bisher noch nicht über ihren Weggang nachgedacht und plötzlich kommt es ihr vor, als wäre es das Schrecklichste auf der Welt.
Carol erkennt, was sie mit ihren im Grunde unbedachten Worten angerichtet hat und fasst sich schnell wieder. „Ich rede mal wieder einen absoluten Unsinn, hör nicht auf mein Geschwätz. Boston ist auch nicht weiter, als Washington und überleg mal, wie oft Dein Bruder uns besucht. Und bisher hat doch wohl noch keiner angedeutet oder gar definitiv gesagt, dass Dein Doktor in allernächster Zeit nach Deutschland zurückkehren will.“
Wieder umarmt sie die Freundin. „Ich freue mich, dass Du so glücklich und verliebt bist. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du immer so glücklich bleibst und dass Dir das Leben mit Bruno nur schöne Stunden schenkt.“
Das Strahlen auf dem Gesicht der jungen Braut verstärkt sich wieder und sie drückt dem rothaarigen Mädchen einen Kuss auf die Wange. „Danke, Carol, Du bist so lieb und ich bin so froh, dass Du wieder hier bist. Das ist mein aller-, allerschönstes Hochzeitsgeschenk, dass Du bei unserer Trauung dabei bist.“
„Ja, klar bist Du froh, dass ich wieder hier bin“, grinst das Kind etwas bitter, „damit Du beruhigt in vier Wochen abhauen kannst und die arme Ines nicht so ganz allein unter Männern bleiben muss.“
„Aber Carol, ich bitte Dich, dass stimmt doch gar nicht!“ Susan ist ehrlich erschrocken.
Das Cowgirl lächelt ein wenig schief. „Ach, Susy, nimm meine Worte nicht so bitter ernst. Ich muss mich halt erst an den Gedanken gewöhnen, dass Du bald nicht mehr hier bist. Der Ranch fehlt dann der gute Geist und ich habe niemanden mehr zum Kichern. Dann geht es mir, wie es Dir jahrelang gegangen ist.“
„Hach, als guter Geist bist Du ja jetzt wieder da und wenn Du erst Deine kleine Familie hast, wirst Du mich sicher nicht vermissen.“
„Nee, nee!“ Carol schüttelt energisch den Kopf. „Als guter Geist tauge ich nichts, denn schließlich bin ich nur eine Zugereiste.“ Sie senkt die Stimme. „Du gehörst zur Ranch, ich bin jederzeit kündbar.“
Susan hört nicht mehr auf das, was Carol murmelt. Mit nachdenklichem Blick betrachtet das blonde Girl das rothaarige. „Du“, druckst sie schließlich, „ich wollte Dich noch etwas ganz Wichtiges fragen.“
Carol grinst frech: „Dein Tonfall klingt, als wolltest Du mich, das verdorbene, unsittliche Flittchen fragen, was in der Hochzeitsnacht passiert.“
„Nein, ja, ach, Du machst mich bekloppt!“ Susan ist einigermaßen ins Straucheln geraten.
„Also, was denn nun? Hochzeitsnacht, ja oder nein?“
„Auch, aber erst muss ich Dich noch was viel Wichtigeres fragen.“
„Wichtiger als nach dem, was in der Hochzeitsnacht passiert? Das gibt es nicht. Du bist Doch aufgeklärt, oder?“
Errötend schüttelt Susan den Kopf. „Nein, eigentlich nicht.“
„Na herrlich, willkommen im Kreise der beim ersten Mal noch Ahnungslosen. –Ging mir auch so, aber ich wurde praktisch unterwiesen.“
„Mann, jetzt sei doch mal still und hör mir erst mal zu, sonst vergesse ich, was ich fragen wollte und ich will seit einem halben Jahr, seit ich von Deiner Schwangerschaft weiß, diese Frage loswerden.“
Gespannt blicken zwei grüne Augen in zwei Blaue. Das muss ja wirklich eine wichtige Frage sein, wenn Susan für ihre Verhältnisse so kribbelig klingt.
Dann grinst sie auf einmal: „Ich bin auch als Brautjungfer nicht mehr geeignet oder soll ich Trauzeugin spielen? Da wäre Dein Bruder aber sicher beleidigt.“
„Du machst mich irre! Jetzt halt doch mal die Klappe!“ Ungewohnte Töne von der sonst so gesitteten Susan. Carol horcht auf.
Feierlich richtet die Blondine ihre Augen auf die Freundin und sagt ernst: „Carol, ich wollte Dich fragen, was Du von einer schnuckeligen Doppelhochzeit hältst?“
Carol, die nicht gleich kapiert, zuckt mit den Schultern. „Kommt drauf an, wer das andere Brautpaar ist. Wenn Du jetzt sagst, die langweilige Kathy Miller, dann bleibe ich gleich daheim.“
„Quatsch, wer vergreift sich denn an der? Nein, Du und Dein Vormann, ihr sein gefragt!“
„Ich? Heiraten? Um Gottes Willen, frühestens in fünf Jahren!“
Susan macht ein enttäuschtes Gesicht. Sie hatte sich alles so schön ausgemalt und nun so eine Abfuhr. „Aber warum denn nicht? Das wäre doch toll!“
„Wäre es bestimmt nicht, Kindchen. Ich bin noch viel zu jung.“
„Ach, aber, aber schlimme Sachen machst Du wie eine Alte, dafür bist Du wohl nicht mehr zu jung!“ Susan ist bei diesem Satz rot geworden.
Auf Carols Stirn bilden sich zwei steile Falten über der Nasenwurzel. „Stimmt, das habe ich gemacht, dafür fühle ich mich wirklich nicht mehr zu jung, denn das ist das herrlichste Gefühl der Welt.“ Der Blick des Girls geht in eine unendliche Ferne. „Du kannst keinem Menschen näher sein, als Deinem Geliebten in dem Moment. Das bringt keine Umarmung, nicht mal ein vereinter Kuss.“
„Vereinter Kuss? Was soll das denn sein?“
„Den Ausdruck habe ich mir ausgedacht.“ Die kleine Rothaarige schaut die unerfahren wirkende Freundin lauernd an. „Habt ihr Euch noch nie richtig, hm, richtig eng geküsst, Du und Dein Doktor? Ich meine, wenn sich Deine Zunge mir der von Bruno trifft und sie miteinander spielen?“
Susan ist puterrot geworden. Sie schüttet sich. „Wie bitte? Igitt, das klingt ja ekelhaft.“
Carol sackt betroffen in sich zusammen. „Oh, oh, Ihr habt noch nicht!“
Sie räuspert sich. „Nun, Susan, das ist nicht, hm, ekelhaft, das ist, wie soll ich sagen, unheimlich erregend.“
Das Girl kratzt sich am Kopf. „Wenn Du das schon ekelhaft findest, heben wir uns den Rest der Aufklärung besser für später auf. Ich will Dich nicht schocken, denn Du sollst Deinen Mann ja lieben und nicht etwa als Monster empfinden.“
Susans Augen sind schreckensgeweitet und Carol lächelt sanft. „Du brauchst jetzt nicht in Panik zu verfallen. Die Liebe ist etwas ganz wundervolles und wenn Du Deinen Bruno wirklich liebst, ergibt sich der Rest von ganz alleine. Das ist ganz natürlich, sonst gäbe es uns Menschen nicht, wenn jeder Panik davor hätte Liebe zu machen. Dann wäre die Menschheit nämlich längst ausgestorben. Es hat allerdings schon ein wenig was Animalisches an sich, das muss ich zugeben. Mit dem Verstand kannst Du die Sache nicht steuern, das habe ich bei David gesehen, sonst hätte gerade der Mann sich bestimmt nicht dazu hinreißen lassen, mich dummes kleines Luder zu schwängern.“
Susan schluckt. „Inwiefern animalisch? Ich verstehe überhaupt nichts mehr.“
„Hm, tja, Du hast Doch bestimmt schon mal die Pferde oder Kühe bei der, äh, Begattung beobachtet und Dich gefragt, wie es bei uns Menschen abläuft. Nun, wir funktionieren fast genauso, nur sind wir so weit entwickelt, dass wir Freude daran finden können und dass wir es nicht, wie die Tiere, nur zum ausschließlichen Zweck der Vermehrung machen.“
Die Blondine scheint ihrer Freundin kein Wort zu glauben und Carol murmelt nach einem kleinen Päuschen, wie um von ihren letzten Worten abzulenken: „Und Du fändest eine Doppelhochzeit in Ordnung? Willst Du diesen ganz besonderen Tag nicht für Dich alleine haben?“ Sie runzelt leicht die Stirn.
„Bist Du sicher, dass Du ihn mit mir teilen möchtest? Eigentlich gehört doch nur ein Brautpaar in den Mittelpunkt.“
Susan vergisst im Nu, was Carol gesagt hat, denn sie kennt ja deren Neigung zur dramatischen Übertreibung und nickt strahlend. „Wir können doch beide am gleichen Tag im Mittelpunkt stehen. Stell Dir doch nur das tolle Bild vor, wenn wir beide in dem gleichen Kleid vor dem Altar stehen. Traumhaft. Davon können die Leute in hundert Jahren noch reden.“
Das blonde Mädchen steht in Gedanken schon in der Kirche und kehrt mit einem Ruck zurück in Carols Zimmer.
„Außerdem weiß ich nicht, ob Du es Dir vorstellen kannst und mir glaubst, so verquer, wie Du manchmal gestrickt bist. Das mit der Doppelhochzeit ist nämlich nicht ganz alleine meine Idee, auch wenn ich den Grundgedanken wohl aufgeworfen habe. Mittlerweile ist es auch der Wunsch meines Großvaters. Er will Dich nämlich immer um sich haben, besonders, wenn ich nach Boston gegangen bin.“ Sie lacht leise. „Er hofft wohl, dass Du mit einem Kind nicht mehr so mobil bist und dass die Familie Widefield für immer auf Willow-Tree bleibt. Er schätzt David nämlich mehr, als jeden anderen Menschen in seiner Umgebung und Dich liebt er, wie eine leibliche Tochter.“
Carols Blick verklärt sich. Sie muss an das vor wenigen Stunden im Büro geführte Gespräch denken. „Meinst Du, er liebt mich nur wie eine Tochter? Ich glaube manchmal, er sähe sich mir gegenüber lieber als Partner, der an Davids Stelle ist. – Tut mir leid, dass ich das sagen muss, immerhin ist er Dein Großvater und es muss in Deinen Ohren grässlich klingen.“
Susan beißt sich auf die Unterlippe, dann erwidert sie leise: „Du hast bestimmt nicht so ganz unrecht mit dem, was Du behauptest. Großvater hat sich benommen wie ein verlassener Liebhaber, nachdem Du Dich abgesetzt hattest. Auf ganz Willow-Tree gab es nur noch liebeskranke Kater und ich habe meinen Großvater kaum wiedererkannt.“
„Er ist halt ein ganz normaler Mann und die Säfte fließen noch.“
„Bitte? Was meinst Du denn jetzt schon wieder? Du redest in Rätseln, die ich nicht entschlüsseln kann.“
Carol schmunzelt über das verdutzte Gesicht der Freundin. „Das heißt nichts weiter, als dass er bestimmt noch in der Lage wäre, einer Frau ein Kind zu machen. Dein Großvater ist nämlich noch topfit!“
Susan schüttelt sich. „Bah, igitt und pfui! Carol, Du sprichst wie eine, ... ich mag gar nicht darüber nachdenken.“
Das rothaarige Girl wird nun doch ungeduldig. „Du meinst, ich rede, wie eine Hure. Das ist absoluter Schwachsinn. Wir Menschen machen uns das Leben nur unnötig schwer, weil sich keiner traut, irgendetwas beim Namen zu nennen. Unter dem Deckmäntelchen des Schicklichen werden alle natürlichen Gefühle verborgen und damit auch nicht wenig kaputt gemacht. Glaubst Du vielleicht, nur weil Dein Großvater schon über die Achtzig ist, hätte er keine männlichen Gefühle mehr?“
Carol holt tief Luft, doch mit einem Ruck streicht sie den Satz, den sie eigentlich noch anfügen wollte: ‚Männer haben nämlich ein Ding zwischen den Beinen und wenn sie erregt sind und mit einer Frau liegen wollen, wird es hart und sie stecken es in die Frau rein und können ihr so Kinder machen und genau dieses Ding habe ich heute bei Deinem Großvater in der Hose gespürt,’ aus ihrem Kopf und murmelt stattdessen: „Wenn David nicht wäre und ich ihn nicht so sehr lieben würde, hätte ich Deinem Großvater vielleicht noch einige Jahre eine gute Frau sein können und ich hätte ihm bestimmt noch ein paar Kinder geschenkt.“
Das rothaarige Kind schaut die Freundin an und lacht schallend auf. „Susan, Du müsstest Dein Gesicht jetzt sehen. Es ist zu putzig. Glaubst Du, Dein Großvater würde nicht mit mir schlafen, wenn ich ihn nur ließe? Oder meinst Du, ab einem gewissen Alter tut man so was nicht mehr? Es mag Männer geben, die es irgendwann nicht mehr wollen oder können, aber Dein Großvater kann es sicher noch, auch wenn ich es noch nicht ausprobiert habe.“
„Carol, hör auf!“ Susan hält sich die Ohren zu. „Du bindest mir heute den größten Bären auf, den es in den ganzen Vereinigten Staaten gibt.“
Carol ist nun wieder ganz ernst geworden. Sie legt der Freundin die rechte Hand auf den Arm und flüstert: „Ich war genau so wenig aufgeklärt, wie Du und bin es bis heute eigentlich noch nicht richtig, trotzdem weiß ich jetzt aus praktischer Erfahrung doch so einiges mehr als Du. Bitte, habe keine Angst. Ich werde Dir noch vor Deiner Hochzeit alles erzählen, was ich weiß und keine Bange, ich werde das Unaussprechliche mit Deinem Großvater sicher nicht tun, sonst bekämst Du womöglich noch mal einen Onkel oder eine Tante, die im gleichen Alter wären, wie die Urenkelchen Ihres Vaters.“ Das Mädchen legt seinen Kopf an die Schulter der Älteren. „Ich bin grässlich, nicht wahr?“
Unsicher antwortet Sue: „Du bist nicht grässlich, aber Du bist so verändert. Irgendwie komisch. Das klingt alles so unschicklich, was Du sagst, aber irgendwas in meinem Kopf erklärt mir, dass Du mit allem recht hast.“
„Ob ich wirklich mit allem recht habe, weiß ich nicht zu sagen, Liebes. Ehrlich gesagt, ich bezweifle das selber stark. Aber Du musst wissen, ich meine das alles nicht so hart, wie es vielleicht klingen mag, auch wenn es manchmal ziemlich gewaltsam zugeht, wenn ein Mann und eine Frau den Geschlechtsakt miteinander vollziehen.“ Das Kind denkt an Davids Stärke und seine rasende Leidenschaft, wenn sie ihn nachts heimlich besucht hat. „Aber keine Sorge, wir reden in aller Ruhe noch mal über Deine Hochzeitsnacht, wenn Du das möchtest. Ich werde mir vorher überlegen, wie ich es Dir am besten sage und Du wirst es dann gar nicht erwarten können, endlich mit Deinem Mann alleine zu sein.“
Zweifelnd schaut Susan die Kleine an. „Ich weiß im Augenblick gar nicht, ob ich überhaupt heiraten soll.“
Carol bekommt einen mächtigen Schrecken und wird schneeweiß. „Aber doch wohl nicht wegen meinem blöden Gequatsche? Susan, die Liebe ist eine Himmelsmacht, das sagen schon tausend Gedichte und wenn es nicht so wäre, warum sollten die Menschen die Liebe dann so glorifizieren und sie in Liedern besingen?“
„Ich weiß nicht so recht.“
„Und wenn ich zu einer Doppelhochzeit ja sage, verschwinden dann Deine Zweifel?“ Dieser Satz ist dem rothaarigen Girl so fix herausgerutscht, dass sie sich am liebsten die Zunge abbeißen würde.
Susans Gesicht verklärt sich langsam und schon überzieht es sich wieder mit dem glücklichen Strahlen. „Herrlich! Das ist so toll, ganz toll, jetzt gibt es keinen Rückzieher mehr, nicht von Deiner und schon gar nicht von meiner Seite!“ Die Enkelin des Ranchers jubelt und springt auf, zieht Carol ebenfalls mit hoch und wirbelt mit ihr durch das Zimmer, bis beide völlig außer Atem sind. „Oh, Carol, das wird traumhaft schön.“
Von der Türe her ist ein Räuspern zu vernehmen. Verlegen murmelt David: „Ich wollte Euch weder erschrecken, noch Eure Tanzdarbietung unterbrechen, aber ihr habt bei Eurem Gejauchze mein Klopfen nicht gehört.“
Susans Gesicht ist erhitzt und leicht gerötet. Carol wirbelt auf David zu, fliegt ihm um den Hals und küsst den verblüfften Mann. Diese offene Geste ist so herrlich neu, dass der sonst so beherrschte Mann augenblicklich vergisst, dass Susan im Zimmer ist und sie beobachtet. Er küsst sein Mädchen inbrünstig und voller Leidenschaft und legt besitzergreifend beide Hände auf ihr verlockendes Hinterteil.
Carol hat die Augen geschlossen. Sie drängt ihren Bauch gegen seinen Unterleib und murmelt: „Ich liebe Dich so wahnsinnig, David, ich liebe Dich.“
Susan schluckt. Sie hat noch nie im Leben ein Paar beobachtet, das um sich herum alles vergessen zu haben scheint und so vollkommen in seinem innigen Kuss aufgeht. Mit trockenen Lippen beobachtet sie das Zungenpaar, das sich wie zwei tänzelnde Schlangen begegnet. Es wirkt plötzlich tatsächlich gar nicht mehr anstößig auf sie, wie sich die beiden geöffneten Münder begegnen und aneinander festsaugen, denn Susan merkt, dass der Mann und das Mädchen so verliebt sind, dass sie wirklich alles um sich herum vergessen haben.
Leise will sie sich aus dem Zimmer stehlen, doch Carol registriert die Bewegung aus den Augenwinkeln, erschreckt sich ein wenig und befreit sich sanft aus der Umarmung des Geliebten. „Du hast jetzt keine Angst mehr, oder?“
Susan lächelt: „Ich glaube nicht, ich habe jetzt nur noch Schmetterlinge im Bauch.“
„Die habe ich auch und das ist doch wundervoll, oder etwa nicht?“ Carol schluckt und schaut David bedeutungsvoll an.
„Ich freue mich jetzt wieder und besonders, weil Du einverstanden bist mit meiner Idee. Klärst Du das jetzt alles noch mit David? Kriegst Du das hin?“
Carol nickt und murmelt: „Klar, kriege ich das hin. Aber nur, wenn Du uns jetzt eine Weile allein lassen würdest, damit ich mit dem Boss reden kann.“
Mit gespitzten Ohren hat Widefield der merkwürdigen Unterhaltung gelauscht und schaltet sich nun selbst ein. „Du sollst sowieso zu Deinem Großvater ins Büro kommen. Er wollte Dich irgendetwas fragen.“
„Ja, ich weiß schon und er wird mit meiner Antwort sehr zufrieden sein.“
Carol folgt der Freundin zur Tür und schaut ihr nach, wie sie leichtfüßig den Gang entlang tänzelt und die Treppe hinab saust, dann verschließt sie die Tür und dreht entgegen jeder Gewohnheit den Schlüssel im Schloss herum.
Sie wendet sich wieder dem so lange entbehrten Mann zu. „Weißt Du, ob Mr. Carpenter ein längeres Gespräch mit ihr führen will?“
Bei diesen Worten öffnet sie die Knöpfe ihres Hemdes mit aufreizender Langsamkeit.
Der Mann beobachtet dieses Handeln mit trockenem Mund. „Och, ich denke, das können wir bestimmen. Es wird uns sicherlich niemand stören kommen, denn ich habe von dem Alten einen Auftrag gekriegt.“
Er schluckt und seine brennenden Augen starren auf das geliebte Wesen, das das Hemd einfach zu Boden gleiten lässt. „Du wirst immer verrückter, Geliebte, aber Du machst mich auch vollkommen wahnsinnig. Ich bin so unglaublich geil auf Dich.“
Kess streckt das Girl dem Mann ihre nackten Brüste entgegen und er kann nicht anders, er muss diese Pracht küssen, die ihm da so verheißungsvoll entgegengestreckt wird.
Sie streichelt seinen Kopf und atmet heftig. „Ich liebe Dich so sehr“, stöhnt sie leise, als sie merkt, dass er die Knöpfe ihrer Hose öffnet. Mit einer schlangengleichen, eleganten Bewegung steigt sie aus ihrem Beinkleid, greift nach seinem Handgelenk und zieht ihn zu ihrem Bett. „Komm, Geliebter, Du kannst mich wieder so herrlich wild und rasend lieben, wie ich es mag. Ich unterwerfe mich Dir vollkommen und es kann nichts kaputt gehen.“
„Aber es sind so viele Ohren in der Nähe!“, stöhnt er, reißt seine Hose auf und nimmt sie mit aller Leidenschaft.
Carol empfängt ihn mit der gleichen rasenden Begierde. „Von mir aus sollen alle hören, was wir tun. Es ist das Wundervollste, was ich mir vorstellen kann.“ Der lustvolle Schmerz lässt sie fast die Besinnung verlieren. Wie sehr hat sie dieses Gefühl vermisst und sie würde es im Augenblick sicherlich sogar mit ihm vor Zuschauern machen.
Völlig ausgepumpt liegen der schwarzhaarige Mann und seine so junge, kleine, rothaarige Geliebte eng aneinander gekuschelt auf dem vollkommen zerwühlten Bett, da fragt sie leise, während sie ihre Finger aufreizend über seinen Körper wandern lässt: „Welchen Auftrag hast Du eigentlich von Mr. Carpenter bekommen, Liebster?“
„Und was sollst Du mit mir abklären?“
„Nein, nein! Nicht mit einer Gegenfrage antworten. Erst sagst Du
mir, welchen Auftrag Du bekommen hast.“
Er lacht leise. „Den hier!“ Zart tippt er mit dem Zeigfinger auf ihren Bauch und streichelt sie erneut zwischen den Beinen, wo er seine Feuchtigkeit noch spüren kann.
Fassungslos starrt das Mädchen ihn an, schluckt heftig und fragt errötend: „Du willst doch wohl nicht behaupten, der Alte hat Dich beauftragt, mit mir ins Bett zu gehen? Hat er etwa gesagt: Ficken Sie die Kleine kräftig durch und bumsen Sie sie an, damit sie endlich wieder schwanger wird?“
„Nicht ganz so direkt, aber irgendwie schon, mein kleiner süßer Quirl. Ich soll Dich nämlich dazu überreden, in vier Wochen mit mir vor den Traualtar zu treten und meine Frau zu werden. Wie ich das anstelle, das mit dem Überreden, das überlässt er ganz mir.“
Der Mann nimmt das Kind in die Arme und zieht es fest an sich, dann küsst er die Kleine auf die Nasenspitze. „Und dann hat er noch gesagt, er will in weniger als einem Jahr etwas in der Wiege sehen. Das wiederum kann doch nur heißen, dass ich Dich nicht nur so überzeugen darf, sondern es sogar soll, wenn ich es mit Worten nicht schaffe.“
Carol tut erst empört, kann sich aber ein Lachen nicht lange verkneifen. „Das ist ja mal wieder typisch. Männer unter sich.“ Aufreizend wandern ihre Lippen über seinen Hals und verharren am Hemdkragen. Er hatte sich nicht die Zeit genommen, sich vollständig zu entkleiden, zu stark war das Verlangen nach körperlicher Vereinigung gewesen. „Entweder hast Du zu viel an oder ich zu wenig.“
Er lächelt und massiert ihre kleinen Brüste. Plötzlich stutzt er. „Es kommt gar keine Milch mehr.“
„Stimmt!“, grinst Carol, „Schön, dass Dir das auch schon auffällt. Unsere Dummheiten könnten schon wieder Folgen gehabt haben. Du hast es mir ganz hübsch ordentlich besorgt.“
Voller Entsetzten blickt der Vorarbeiter seine Untergebene an. „Ich sage es ja, Du bist verrückt geworden und Du machst mich auch vollkommen verrückt. Also, was ist nun mit Heiraten?“
„Doppelhochzeit mit Susan? Einverstanden!“
David glaubt seinen Ohren nicht zu trauen. Ungläubig starrt er seine jugendliche Freundin an: „Hast Du gerade wirklich ‚Einverstanden’ gesagt?“
„Habe ich!“
„Und wieso Doppelhochzeit mit Susan? Bigamie ist verboten!“
„Du sollst sie ja auch nicht ehelichen, da hätte ich bei aller Freundschaft doch was gegen.“
„Und wer ist dann der Glückliche?“
„Na, ihr deutscher Doktor, wusstest Du das denn nicht?“
„Absolut nicht. Hatten die beiden denn überhaupt noch Kontakt?“
„Sieht ja wohl so aus, nicht wahr? Und deswegen gibt es jetzt eine Doppelhochzeit.“
Das Girl nickt bekräftigend, klettert über den geliebten Mann hinweg und murmelt lächelnd: „Und nicht nur, weil ich es Susan schon zugesagt habe, bin ich damit einverstanden, Dich zu heiraten, denn erstens wollen wir doch unseren großzügigen Boss nicht enttäuschen, zweitens habe ich Susan versprochen, diesen Termin mit Dir abzuklären und drittens und das ist für mich der ausschlaggebende Punkt; ich muss immerzu an unser Baby denken. Der Kleine war so süß, ich habe so furchtbar viel auf mich genommen, die ganzen unangenehmen Begleiterscheinungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, die tierischen Schmerzen bei der Geburt, die Todesangst hinterher – und wofür? Damit sich mein Bauch jetzt leer und tot anfühlt und ich doch kein Baby haben darf. Ich will ganz schnell wieder ein Kind, auch wenn ich dann die ganze Tortur noch mal mitmachen muss. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ein Baby, ein Baby, das so wird, wie Du. Aber es muss nicht unbedingt ein Siebenmonatskind sein, ich bin schon mit genug Gerede hier in der Stadt gesegnet.“
„Damit willst Du mir wohl zartfühlend andeuten, dass ich Dich in den nächsten vier Wochen nicht anfassen darf. Das schaffe ich nicht!“
Ein zärtlicher Kuss trifft seine Nasenspitze. „Klar schaffst Du das, Geliebter. Du hast doch jetzt ein Ziel vor Augen.“ Carol grinst frech und macht einen Schritt rückwärts in den Raum hinein. „Aber ich kann Dich nur noch einmal warnen, Du bist Dein Unglück selber schuld. Wenn Du erst einmal ‚Ja’ gesagt hast, dann gibt es kein Zurück mehr und Du musst mich den Rest Deines Lebens ertragen und das wird fürchterlich, denn ich bin einfach grässlich!“
Das Girl macht eine schwungvolle Kehrtwendung und trippelt lachend zum Toilettentisch. Sie blickt in den Spiegel und schaut ihm dabei geradewegs in die Augen. „Du solltest Dich wieder anziehen und mich dann ein wenig alleine lassen. Du musst mir nicht unbedingt beim Waschen zusehen.“
Ohne zu Murren schwingt der Mann die Beine über den Bettrand und greift nach seiner Hose. Unter gesenkten Lidern beobachtet das junge Mädchen im Spiegel, wie er sich die Hose anzieht und die Knöpfe schließt. Eine heiße Woge der verlangenden Liebe durchflutet ihren gesamten Körper und den Kopf. Hat der Mann aber auch eine tolle Figur. Kein Gramm Fett zu viel, nur jede Menge Muskeln. Wenn Carol da an andere Männer in seinem Alter denkt, die behäbig ihren dicken Bauch durch die Landschaft schieben, kann sie sich glücklich schätzen, so ein Prachtexemplar von Kerl abbekommen zu haben, vor allem wenn sie an die ganzen hässlichen Blessuren denkt, die ihren Körper zieren.
Nachdenklich ruhen ihre Augen für eine Sekunde auf ihrem vernarbten Arm, dann hebt sie wieder den Blick und sieht, wie der Mann den letzten Knopf schließt. Sie schluckt und denkt voller Verlangen an die innigen Umarmungen, dann spürt sie die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln und erschauert leicht. ‚Davon könnte ich schon wieder schwanger geworden sein!’ Dieser Gedanke erregt sie stark, doch sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Stattdessen beginnt sie nun zu drängen, dass er endlich ihr Zimmer verlassen soll, denn die Geräusche im Haus lassen darauf schließen, dass schon bald die Glocke zum Abendessen ertönen wird.
„Sei lieb und beeil Dich“, flüstert sie deshalb. „Ich muss mich ein klein wenig herrichten, denn es muss doch nicht sofort jeder sehen, was der Vormann der Willow-Tree-Ranch am helllichten Nachmittag so alles mit seinen Untergebenen treibt.“
Der Mann lacht, tritt auf sie zu, umarmt sie von hinten und brummt: „Wir waren so laut, das braucht keiner zu sehen, das haben längst alle gehört.“ Er küsst ihren Nacken, dann verlässt er den Raum.
Als sich die Tür hinter dem Indianer geschlossen hat, seufzt die junge Frau und schaut wieder in den Spiegel: „Tja, Miss Blake, jetzt ist es passiert, jetzt hast Du einer Heirat zugestimmt und damit bist Du demnächst Mrs. Carol Widefield.“
Sie schließt die Augen. „Mrs. Carol Widefield“, wiederholt sie leise und ein tiefer Atemzug hebt ihre Brust. „Ach, David, ich bin noch immer so unschlüssig, ob es richtig ist, was wir tun. Wenn nicht meine Sehnsucht nach einem Kind so groß wäre, ich hätte bestimmt wieder nein gesagt.“
Sie tritt an den Stuhl, auf den sie ihre Weste geworfen hat und holt den Rubinring hervor. Nachdenklich betrachtet sie das hübsche, wertvolle Schmuckstück, welches sie aus Furcht es zu verlieren auf der Heimreise nicht getragen hat.
‚Bei der Arbeit ist das Ding wirklich unpraktisch, aber er muss mich doch sehr lieb haben, wenn er mir sogar zur Verlobung schon einen Ring schenkt. Dabei hätte es doch irgendwann ein schlichter, einfacher Ehering auch getan.’ Mit diesem Gedanken beginnt das Girl sich zu erfrischen.
Nachdem sie sich von Kopf bis Fuß endlich sauber fühlt, steht sie eine Weile unschlüssig vor ihrem Kleiderschrank. Am liebsten würde sie sich ja in ihre Arbeitskluft werfen, denn darin fühlt sie sich am wohlsten, aber andererseits macht sich ein Kleid an einer zukünftigen Ehefrau bestimmt um einiges besser, insbesondere, wenn sie gleich von ihren Abenteuern als gefeierter Pianistin, als geachteter Dorfschullehrerin und anständiger, gesitteter Witwe erzählt.
Das Mädchen nimmt das graue Leinenkleid, welches jede ihrer wenigen Liebesnächte begleitet hat und presst es an sich. Da sie aber der Meinung ist, dass sie heute zur Feier des Tages ruhig ein wenig schicker aussehen darf, hängt sie es auf den Bügel und in den Schrank zurück. Sie wählt stattdessen ein pastellgrünes Kleid und versucht sich in die Korsage zu zwängen. „Oh Boy“, stöhnt sie und presst alle Luft aus den Lungen. „Da sind aber noch etliche Pfündchen zu viel auf den Rippen.“
Sie überlegt kurz, ob sie eines ihrer Kleider aus Plumquartpinie anziehen soll, aber da die alle für eine fortgeschrittene Schwangerschaft angefertigt sind, verwirft sie diesen Gedanken sofort wieder.
Mit hochrotem Kopf und unter diversen Erstickungsanfällen schließt das Girl dann doch die Häkchen des Panzers. Vorsichtig atmet sie mehrmals tief ein und aus, soweit es die enge Hülle zulässt und betrachtet sich im Spiegel, dabei murmelt sie kopfschüttelnd: „Männer wissen gar nicht, wie gut sie es haben. Und wofür machen wir doofen Weiber das alles? Nur um den Kerlen besser zu gefallen. Carol Blake, Du bist bescheuert, dass Du Dich in diese Norm pressen lässt. Dein David hat sich in Dich verliebt ohne Panzer und Tand, also warum spielst Du das unsinnige Spiel eigentlich mit?“ Sie weiß die Antwort: „Doch nur, damit er stolz auf seine zukünftige Frau sein kann.“
In diese Gedanken hinein läutet die Glocke, die die Bewohner der Ranch zum Abendessen ruft, so dass sich Carol jetzt nur noch mit blakemäßigem Tempo das Kleid überwirft und mit der Bürste durch die Haare fegt.
Mit kritischem Blick schaut sie noch einmal ihr Spiegelbild an. „Wenn Du so brav wärst, wie Du jetzt aussiehst, Dir wäre sehr viel erspart geblieben, mein Fräulein!“
Sie flitzt zur Tür, hält kurz inne und saust zum Toilettentisch zurück. Wenn man schon verlobt ist, kann man auch ruhig zeigen, dass man keinen geizigen Mann gewählt hat. ‚Immerhin werden wir ja nachher unsere Verlobung bekannt geben und den Termin für die Hochzeit nennen.’
Das Kind streift sich den Ring über den Finger und spürt ihr Herz heftig und laut pochen. Sie wirbelt sich zwei Mal im Kreis und jubelt: „Ach ich glaube, ich mache alles richtig. Ich bin ja so was von glücklich!“
Zu der Abendmahlzeit im Herrenhaus sind aus gegebenem Anlass und zur Feier des Tages auch alle Cowboys eingeladen. Carol ist glücklich, dass ihr niemand mit Misstrauen oder irgendwelchen Vorbehalten begegnet. Davor hatte sie sich am meisten gefürchtet, doch alle zeigen ihr, wie froh sie sind, dass sie zurück ist. Keiner erwähnt die Umstände ihrer Flucht und es fragt auch niemand nach dem Baby, denn in groben Zügen hat der Rancher seine Leute bereits informiert und um Diskretion gebeten.
Carol umarmt ihre Freunde der Reihe nach. Der alte Festus, der älteste der Männer, grienst schief und murmelt: „Und er nahm das verlorene Kind wieder auf in Freuden und man feierte ein großes Fest.“
Das rothaarige Mädchen grinst zurück und brummt: „Amen! Oh Festus, Deine Sprüche haben mir wirklich gefehlt.“
Fess, der Junge, der das raue Cowboyleben gegen das geruhsamere in der Stadt eingetauscht hat, strahlt das junge Mädchen, welches nur wenige Jahre jünger ist, als er selber, offen an. „Schön, dass Du wieder da bist, denn Du hast uns wirklich sehr gefehlt. Erst hast Du uns mit Deinem Weggang einen riesigen Schrecken eingejagt und zum Lohn dafür wurde unser Leben hart und härter. Du glaubst nicht, was wir feste malochen mussten. Es war bestimmt kein Honigschlecken, hier auf der Ranch zu arbeiten. Zum einen mussten wir armen Schweine auch noch Deine Arbeit mitmachen und zum Dank dafür flog man sofort raus, wenn ein bestimmter Jemand das Gefühl hatte, das man nicht spurt.“ Er schielt zu Widefield hinüber. „Der Typ da war unleidlich, der reinste Sklaventreiber. Nichts konnte man ihm recht machen. Er war nur noch übellaunig und miesepetrig, fast so, als wären wir alle an seinem Unglück mit schuld.“
Carol schüttelt die rote Mähne. „Das tut mir echt leid, das wollte ich nicht, deswegen habe ich ja auch ordentlich, sogar schriftlich gekündigt.“ Sie verzieht das Gesicht und knurrt: „Na, die Übellaunigkeit werde ich ihm schon austreiben! – Zumindest werde ich es versuchen!“, murmelt sie dann noch leise, legt den Kopf schief und sagt: „Aber Dir sind die letzten Monate gut bekommen, ich habe das Gefühl, die harte Arbeit hat Dir richtig gut getan. Du bist ja wirklich viel erwachsener geworden. Ich glaube, ich darf in Zukunft überhaupt nicht mehr Tenderfoot zu Dir sagen. – Aber eine Stadtpflanze bleibst Du trotzdem, daran ändert auch Dein erwachsenes Auftreten nichts.“
Carol muss so viel erzählen, dass sie kaum zum Essen kommt, aber da sie sowieso nicht besonders hungrig ist, macht es ihr nichts aus. Sie kann zum wahren Hungerkünstler werden und merkt es kaum, wenn sie viel zu wenig zu sich nimmt.
Sie erzählt gerne und ist dabei ganz in ihrem Element. Alle lauschen gebannt ihren unterhaltsamen und souverän vorgetragenen Geschichten und David ist unbeschreiblich stolz auf seine hübsche, kleine Braut.
Nach dem Hauptgang, noch bevor Ines die Nachspeise auftragen kann, klopft Mr. Carpenter an sein Glas und bittet für einen Moment um Ruhe und Gehör. „Ich denke, wir erfahren heute Abend noch eine kleine Neuigkeit. - Ines, bitte bleiben Sie auch noch einen Moment hier, denn sie wissen, unser Vormann macht nicht gerne unnütze Worte und zwei Mal die gleiche Rede zu halten, davon hält er auch nicht besonders viel.“
Er wendet sich seinem Angestellten zu. „Widefield, sie wollten den Herrschaften auch noch etwas sagen, nachdem unsere Carol bereits den Löwenanteil der Unterhaltung bestritten hat.“
Der Rancher setzt sich und der Indian erhebt sich in seiner manchmal etwas schwerfällig wirkenden Art. Er greift nach Carols Hand und blickt das Mädchen liebevoll an. „Ich habe gar nicht viel zu sagen und eine Rede halte ich sicherlich auch nicht. Eigentlich möchte ich Euch nur offiziell mitteilen, dass ich mich in Plumquartpinie mit Carol verlobt habe und dass wir demnächst heiraten werden. Ich habe bereits mit Blacky und Mr. Carpenter gesprochen und beide sind damit einverstanden.“
In den aufkommenden Beifall und die Gratulationen hinein fragt Fess in seiner typischen, manchmal doch noch sehr naiven Weise, die ihm aber niemand verübelt: „Bist Du dann für Carol eigentlich mehr der Mann oder der Vater?“
Carol prustet los. „Du Kindskopf! Du bist doch noch keinen Deut erwachsener geworden. Ich habe mich mächtig vertan in meiner Einschätzung.“ Sie grient und sagt dann, ganz so, wie man mit einem kleinen Kind spricht: „Sieh mal, das kommt ganz auf an, wie die jeweilige Situation es erfordert. Nachts ist er mein Mann und tagsüber passt er auf mich auf, damit ich nicht zu viele Dummheiten machen kann.“
Susan fällt der Freundin um den Hals. „Ich freue mich wahnsinnig, dass es mir gelungen ist, Dich zu überzeugen, dass Du unbedingt Mrs. Widefield werden musst. Klingt das nicht toll? Mrs. Carol Widefield!” Sie wirbelt mit der Freundin durch das Zimmer, bleibt dann stehen und schaut ihren Großvater an: “Du wolltest auch noch was sagen!”
Der Alte schmunzelt: „Eigentlich könntest Du das ja selber, aber ich will mal nicht so sein.“
Er holt tief Luft, schaut in die Runde der ihn erwartungsvoll ansehenden Augen und sagt feierlich: „Ich gebe hiermit die Verlobung meiner Enkelin Susan mit dem leider noch nicht anwesenden Dr. Markamp bekannt. Die beiden werden sich in vier Wochen, zusammen mit Carol und Widefield das Jawort geben. Die Doppelhochzeit war Susans Idee. Da haben wir noch gedacht, wir würden Carol viel schneller wiederfinden. Eigentlich wollten die beiden schon viel früher heiraten, aber Carols Abwesenheit hat diese Pläne zunichte gemacht.“
Susan jubelt wieder, ihre Freundin an sich drückend: „Wie gut, dass ich noch gewartet habe, so bekomme ich mein schönstes Hochzeitsgeschenk. Ich finde es herrlich, dass Du mich in vier Wochen nicht alleine heiraten lässt.“
„Wie könnte ich Dir das jemals antun?“ Carol lacht und fügt dann ein wenig leiser hinzu: „Außerdem hat mich der Boss bestochen.“ Sie hält dem blonden Mädchen ihre beringte Hand entgegen.
Susan sperrt überrascht den Mund auf. „Wow, der Indian hat sich selbst übertroffen. Der Ring ist aber wirklich wunderschön.“ Leise, aber noch immer so laut, dass alle Anwesenden es hören können, sagt sie der Jüngeren ins Ohr: „Ehrlich, so was hätte ich dem Kerl niemals zugetraut. Was meinst Du, was ich ihm alles an groben Schimpfworten an den Kopf geworfen habe, als Du abgehauen warst und er mir Deinen Brief gezeigt hat. Das, was ich Dir heute Nachmittag erzählt habe, war noch das Harmloseste. Ich war so furchtbar empört, dass er Dich ..., na Du weißt schon.“
Susy wirft den Kopf in den Nacken und beginnt zu lachen. „Und stell Dir vor, ich fluche gerade in vollkommen undamenhafter Manier, da platzt mein Großvater in die Szene, staunt nur kurz und meint, das sei doch wunderbar.“
Carol reißt die Augen auf: „Wie, fand er das erst mal toll, dass ich endlich weg war? Ich kann ja wieder gehen!“
„Untersteh Dich!“ ruft der Rancher lachend dazwischen und Susan fährt fort: „Nein, nein, wart erst mal ab.“
Susan lacht noch immer. „Es kommt noch besser. Großvater nimmt also staunend zur Kenntnis, dass Du Küken schwanger vom Indian bist und erklärt dann mit trockenstem Gesicht, dass er sich schon lange unheimlich abmühen würde, um Euch miteinander zu verkuppeln, denn er war immer der Meinung, dass der Indian der einzige Mann ist, der für Dich als Partner geeignet sei, da Du eine starke Führungshand und ab und zu ein wenig Schläge brauchen würdest.“
„Wie bitte? Ich glaube, ich habe was an den Ohren.“
Der Rancher lacht gutmütig. „Das mit der Führungshand und den Schlägen hat sich Susan gerade eben ausgedacht, aber das mit dem ‚Verkuppeln’ stimmt schon. Ich konnte mir nie ein schöneres Paar vorstellen, als Dich wilden rothaarigen Feger und den ruhigen, dunklen Vormann. Ihr seid wie Feuer und Wasser, beides nützlich und doch gefährlich, aber man braucht Wasser um Feuer zu löschen, also die ideale Verbindung. Außerdem dachte ich immer, rot und schwarz müsste die schönsten Kinder in den ganzen Vereinigten Staaten geben. Ja, siehst Du, und ich alter Esel habe nicht bemerkt, dass Ihr zwei längst ein ganz festes Paar, mit allen Konsequenzen, die eine starke Liebe haben kann, gewesen seid.“
Carol schluckt und setzt sich wieder auf ihren Platz zurück. Sie räuspert sich, dann sagt sie mit ihrer klaren Stimme: „Mein Gott, was bin ich blöd gewesen. Aber damit bewahrheitet sich wieder mal das, was ich immer sage und selbst nicht beherzige. Wir Menschen machen uns das Leben oftmals unnötig schwer, nur weil wir nicht in der Lage sind, vernünftig und richtig offen miteinander zu reden. Hätte ich den Mut gehabt, mich offen zu David zu bekennen, hätten Sie sich nicht den Kopf zerbrechen müssen, wie man aus einer Verrückten und einem Vernunftmenschen ein halbwegs passables Paar hinbekommt. Und wenn ich geahnt hätte, dass Sie nichts gegen ein Techtelmechtel unter Ihren Angestellten einzuwenden haben, hätte ich sicherlich den Mut gehabt, Ihnen meine missliche Lage ehrlich zu schildern. Uns allen wäre sehr viel Aufregung erspart geblieben und mein Baby könnte vielleicht noch leben. Der Junge war ein wunderschönes Kind.“ Sie drängt die aufsteigenden Tränen zurück und der Rancher, der dies bemerkt, murmelt: „Nun mal ran, Widefield, küssen sie ihre Verlobte endlich mal, damit wir sehen, dass sie es ernst meinen und wir nicht die ganze Zeit verkohlt werden.“
Das lässt sich der Mann nicht zwei Mal sagen. Er beugt sich zu Carols verführerisch leuchtenden, leicht geöffneten Lippen und küsst sie, wie er es eigentlich nur macht, wenn er sich so gut wie unbeobachtet fühlt.
Wieder wird geklatscht und Ines kann endlich die Nachspeise holen gehen.
Nachdem die Mahlzeit endlich beendet und Carol fast alles aus den vergangen Monaten berichtet hat, wird sie bestürmt, noch ein paar Lieder vorzutragen, da sie sich in Plumquartpinie damit so gut hat über Wasser halten können und es sie sogar zu einer gewissen Anerkennung und etwas Wohlstand gebracht hat.
Für einige der Cowboys ist es das erste Mal, dass sie erfahren, dass ihre Kollegin gut Klavierspeilen kann. Festus, der davon hat läuten hören, es aber nie richtig geglaubt hat, murmelt: „Die Wege des Herrn sind merkwürdig und verschlungen. Da muss das Kind erst viele Meilen weit wegfahren, damit wir hier auf Willow-Tree auch endlich mal in den Genuss ihrer Darbietung kommen.“
„Viel schlimmer!“, knurrt Fess. „Ich wusste überhaupt nicht, dass sie Klavierspielen kann, ich dachte immer, sie könne nur auf der Gitarre spielen, wenn wir bei einem Viehtrieb am Lagerfeuer sitzen.“
Carol, die zwar hundemüde ist und sich nach ihrem Bett sehnt, schmunzelt: „Hast Du geglaubt, ich brauche das Muhen der Kühe, damit keiner meine Misstöne hört, was?“ Sie ziert sich trotz ihrer Müdigkeit nicht lange und spult gekonnt einen Teil ihres Repertoires ab, bis David endlich ein Machtwort spricht, denn er sieht, dass seiner kleinen Braut fast die Augen zufallen. Außerdem hat er schon festgestellt, dass in seiner Abwesenheit sehr viele wichtige Arbeiten aufgelaufen sind, die dringend erledigt werden müssen und dafür benötigt er anderntags ausgeruhte Leute.