Читать книгу Die Gerechten des Luberon - Christrose Rilk - Страница 10

Gute Gesellschaft

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Was ist der Grund für Céciles Reise nach Avignon?“, fragte die Baronin in beiläufigem Ton.

Jean d’Oppède legte ihr die Hand auf den Arm. „Ich habe Großes mit ihr vor“, sagte er gut gelaunt. „Sie ist ein schönes Mädchen. Ich möchte sie Messire de Monteil vorstellen, dem Grafen von Grignan. Du weißt, er ist seit über zwei Monaten Gouverneur der Provence. Sein jüngster Sohn ist zwanzig Jahre alt.“ Er sah sie bedeutungsvoll an.

Sie erschrak. „Das ist eine sehr reiche Familie von altem Adel.“

Er nickte. „Ich sehe, du verstehst. Es wäre ein Aufstieg in die höchsten Kreise.“

Die Baronin schwieg. Sie sah ihre jüngste Tochter vor sich, wie sie vor dem Spiegel gestanden und ihr Tuch fest über ihr schimmerndes Haar gebunden hatte. Ihr offenes, junges Gesicht, die stillen, grauen Augen … Sie seufzte leise. Dieses Kind gehört noch eine ganze Weile hierher, in die reine Luft des Luberon, wo sie sich frei bewegen kann, sie, die Tiere und Pflanzen so liebt.

Langsam sagte sie: „Jean, du greifst hoch. Vergiss nicht, dass du als Bürgerlicher geboren wurdest. Dein Vater bekam den Adelstitel erst verliehen, und für dich ist der Titel eine Erbschaft.“

Er machte eine zornige Bewegung. „Erinnere mich nur immer daran! Zeig mir wieder einmal, dass bloß du adlig geboren bist! Aber bedenke, dass ich dich nur wegen deines Adels geheiratet habe. Mitgift hast du ja keine gehabt.“

Sie blieb ruhig. „Dein Vater hatte das Geld und meiner den Namen. Aber wir haben uns geliebt, Jean.“

Er lächelte. „Das ist wahr.“ Er zog sie hoch und führte sie zum Fenster. „Ich werde das Werk meines Vaters fortführen“, sagte er in begeistertem Ton. „Dieses Nest Oppède ist erst der Anfang. Nicolas könnte auch viel erreichen mit einer klugen Heirat und mit den guten Kontakten, die mein Vater und ich geknüpft haben. Darauf lässt sich aufbauen. Der Junge wird es schon noch merken. Und Cécile – sie ist zu Höherem geboren. Stell dir vor, die kleine Cécile als Gräfin von Grignan und Campobasso! Du hättest das Schloss Grignan sehen sollen, das ist doch etwas ganz anderes als diese bescheidenen Herrenhäuser im Luberon!“ Er deutete zum Fenster. „Sieh dich doch um! Was siehst du? Unbedeutende Domizile mit wenig Format. Nehmen wir nur mal Lacoste, diesen Steinhaufen am Berg mit seinem so genannten Schloss, wo Balthasar de Simiane seine Rosen züchtet – völlig ohne Bedeutung. Oder Chevalblanc, dieses armselige Nest! Oder Ménerbes … wohin du auch siehst – lauter kleine, unbedeutende Städte mit schwachen Herren, die nicht fähig sind, Gehorsam in ihren Orten durchzusetzen. Sonst hätte der Irrglaube nie eine Chance gehabt hierzulande.“ Er starrte zum Fenster hinaus.

Sein Gesicht sah sie nicht, aber seine verkrampfte Haltung zeigte ihr, unter welcher Spannung er stand. „So schlimm kann es doch nicht sein, Jean.“

Er wandte sich heftig um. „O doch, Anne, es ist schlimm. Hast du nicht das Lied gehört, das überall gesungen wird, sogar in meinem eigenen Hause? Das ist unerträglich. Das verdammte Mérindol! Sogar eine so genannte Synode haben die Ketzer abgehalten dort und protestantische Aufrührer aus der Schweiz bei sich gehabt! Aber unter Chassanée wurde sogar bei dieser Gelegenheit nicht durchgegriffen. Kein Wunder, dass sie sich sicher fühlen! Solange in Mérindol der Verrat wohnt gegen unseren gnädigen Herrn und König, solange Mérindol der Ort ist, wo die Ketzerei sich ungestraft ausbreiten kann und die widergöttlichen Umtriebe der Falschgläubigen das Tal der Durance vergiften, solange gibt es keinen Frieden im Luberon.“ Er ballte die Fäuste. „Der ganze Luberon ist verseucht, von Cabrières bis Peypin. Es ist eine Schande!“

Sie wollte ihn ablenken und sagte: „Wenn das Schloss Grignan so großartig ist, wie du sagst, so gibt es doch auch in unserer Gegend sehr schöne Schlösser, zum Beispiel das Schloss in Lourmarin. Der neue Anbau ist wirklich wunderbar.“

Er sah sie nachdenklich an. „Da hast du Recht. Die Familie d’Agoult ist auch schwer reich. Sie besitzt große Ländereien bis nach Piemont. Und vor allem hat sie Beziehungen zum Königshof.“

Sie nickte. „Die Familie d’Agoult steht an der Spitze des französischen Adels und ist eng verwandt mit den Medici, den Bouliers de Cental, den Grignans …“

„Du musst es ja wissen“, bemerkte er mürrisch. „Und was Cécile angeht …“

Die Baronin trat neben ihn und fasste nach seiner Hand. „Jean, als Mutter sage ich: Für Cécile ist es noch zu früh, glaub mir. Sie ist noch zu jung, noch sehr scheu dem anderen Geschlecht gegenüber. Sie braucht Zeit und Raum, um sich zu entfalten, um sich selbst zu finden, bevor sie gefunden und genommen wird.“

Er machte sich los und sah sie spöttisch an. „Was meinst du, wie lange wir noch Zeit haben, sie gut zu verheiraten? Jetzt hat sie noch alle Chancen. Eine Rose am Erblühen … Nun, das weißt du selber. Was soll das Gerede von Zeit haben zur Entfaltung? Sieh lieber zu, dass für Cécile ein Kleid gemacht wird, in dem sie einmal nicht aussieht wie eine Nonne. Die Konkurrenz ist groß.“

Die Baronin rief: „Jean, sie ist doch gerade erst fünfzehn! Und ich glaube nicht, dass sie das überhaupt möchte …“

Er nahm sie bei den Schultern und brachte sein Gesicht dicht vor das ihre. „Cécile wird nicht gefragt“, sagte er leise. „Bist du denn damals gefragt worden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Siehst du!“

Er ging zur Tür. „Du weißt, was du zu tun hast.“


Die Kutsche fuhr ratternd in den Burghof ein. Baronin Anne blickte aus dem hohen Fenster ihres kleinen Wohnzimmers und sah ihren Mann, wie er mit schnellem Schritt und verschlossener Miene über den Hof stapfte, ohne sich nach Cécile umzusehen. Knallend setzte er seine Stiefelsohlen auf die Schwelle, dass die dreifüßige Katze, die am Eingang gewartet hatte, entsetzt floh und sich hinter eine Amphore verkroch.

Die Baronin seufzte beim Anblick ihrer Tochter. Cécile blieb auf dem Trittbrett der Kutsche einen Augenblick stehen und stieg dann sehr langsam herab. Mit hängenden Schultern ging sie zur Eingangstür, den Kopf gebeugt. Die Katze humpelte miauend daher, Cécile nahm sie auf den Arm und wischte sich die Tränen ab. Eine junge Magd rannte herbei, knickste und nahm ihr den schweren Umhang ab. Die Köchin Louise eilte aus der Küche über den Hof, legte dem jungen Fräulein fürsorglich den Arm um die Schultern und schien sie zu fragen und zu trösten.

Die Leute haben Cécile ins Herz geschlossen, dieser Gedanke hatte für die Mutter etwas ungemein Beruhigendes. Sie zog sich vom Fenster zurück und entschloss sich, jetzt weder ihrem Mann noch ihrer Tochter gegenüberzutreten. Der Aufenthalt in Avignon war wohl für beide nicht befriedigend gewesen. Mochten sie sich erst beruhigen. Sie wusste aus Erfahrung, dass mit beiden jetzt nicht gut zu reden sein würde. Ein hartes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken.

„Ja, bitte.“

Der Baron trat ins Zimmer.

„Seid ihr wohlbehalten zurückgekommen …“, begann Anne d’Oppède, aber er schnitt ihr das Wort ab.

„Ich möchte, dass du dich ab sofort mit Sorgfalt und der nötigen Härte um die Erziehung deiner jüngsten Tochter kümmerst. Ihre Haltung und ihr Benehmen lassen sehr zu wünschen übrig. In der Tat, ich muss leider sagen, man ist blamiert mit ihr.“

Die Mutter erschrak. „Das glaube ich nicht.“

Der Baron packte sie am Arm und rief aufgebracht: „Sie hat sich wie eine ungebildete Magd verhalten, wie wenn sie überhaupt keine bessere Erziehung genossen hätte. Du hast als Mutter versagt.“ Er musterte sie in kaltem Zorn. „Du als geborene Adlige hast sie zum Bauernmädchen erzogen. Gratuliere! Welch ein Erfolg!“

Die Baronin kämpfte ihren Schrecken und ihre Kränkung nieder. Sorge um Cécile erfüllte sie. Das Kind ist sicher verletzt worden in der Seele, und dieser Vater in seinem verblendeten Ehrgeiz merkt nichts. „Erzähle“, sagte sie in beherrschtem Ton und setzte sich in den Korbsessel. Der Baron blieb stehen.

„Auf dem Empfang hat sie kaum ein Wort gesagt. Jedes Mal, wenn jemand sie angesprochen hat, zuckte sie zusammen, wie wenn sie das Schlimmste zu erwarten hätte. Als der Graf Grignan sie in väterlicher Weise fragte nach ihrem Leben auf Schloss Oppède – so drückte er sich aus –, sah sie ihn schreckerfüllt an und sagte stockend: Es ist sehr schön dort und ganz ruhig, und nachts fliegen Eulen um die Burg. Wörtlich! Das musst du dir einmal vorstellen! Der junge Graf machte ihr ein Kompliment zu ihrem Kleid, worauf sie errötete und irgendwas von Namenstag stammelte, dabei konnte sie ihm nicht einmal ins Gesicht sehen.“ Jean d’Oppède ging erregt auf und ab. „Der junge Graf hat, meines Erachtens zu Recht, schnell das Interesse an ihr verloren und sich fast den ganzen Abend angeregt mit der Tochter des Grafen Lusignan unterhalten.“

Er setzte sich auf die Ecke eines Stuhls. Die Baronin wollte noch immer nichts sagen, und sie schwiegen eine Weile. Als er weitersprach, bebte seine Stimme vor Widerwillen.

„Das Schlimmste war bei Tisch. Alle saßen und der Festbraten wurde aufgetragen. Die Musikkapelle spielte, zwei Diener brachten das riesige, silberne Tablett mit dem glacierten Spanferkel herein. Und was hat deine Tochter gemacht? Sie starrt auf das Spanferkel und bricht unvermittelt in Tränen aus. An der festlichen Tafel des Grafen Grignan sitzt die Dame und vergießt Tränen um ein Schwein! Ich habe mich zu Tode geschämt.“

Die Baronin sah ihn stumm an. In ihrem Blick las er kein Verständnis für seine Lage. Er stand auf.

„Ab heute darf Cécile nicht mehr ohne Begleitung die Burg verlassen. Auf Saumpfaden zwischen Hecken herumstreunen wie ein Bauernmädchen! Weißt du, was der Graf Grignan über sie gesagt hat? Sie haben da eine reizende Wildblume des Luberon, lieber Baron. Den Spott in seinem falschen Lächeln hättest du mal ertragen sollen!“

Baronin Anne fand auf einmal ihren Mann und all diese bedeutenden Männer in Avignon instinktlos und grob und – wäre das möglich? – von erstaunlicher Beschränktheit. Aber sofort verbot sie sich diese Gedanken. Vom Standpunkt des Vaters aus mochte er ja nicht ganz Unrecht haben, auch wenn sich alles in ihr sträubte, dass ihr Kind in dieser Weise missverstanden und schlecht behandelt worden war. Vernünftig würde jetzt nicht mit ihm zu reden sein, das wusste sie.

Ohne Überzeugung sagte sie vage: „Ach Jean, das gibt sich doch alles, sie ist eben noch jung.“

Der Baron blickte seiner Frau kalt ins Gesicht. „Ja, sie ist jung. Gerade im richtigen Kopulationsalter. Den hohen Herren kann ein Mädchen nicht jung genug sein. Das ist ihr Kapital, denn der Name Maynier d’Oppède gehört nicht zu den großen.“ Er ballte die Fäuste. „Aber er wird groß werden, das sage ich dir.“

Nun war ihre Geduld am Ende. Entschlossen sagte sie: „Jean, jetzt hör mir bitte einmal zu …“ Sie legte die Hand auf seinen Arm, aber er schüttelte sie ungeduldig ab.

„Keine Tiere mehr. Die Krüppelkatze muss weg. Keine einsamen Streifzüge mehr. Ich werde einen entsprechenden Hauslehrer für sie engagieren. Und du sollst mit ihr das feine Benehmen üben, hörst du, üben, üben!“

Er wandte sich um und ging grußlos hinaus. Hart fiel die schwere Tür ins Schloss.


Der Staatsakt mit Totenmesse zum Begräbnis des Parlamentspräsidenten in Aix war vorüber. Jean d’Oppède schritt neben einem anderen Ratsmitglied dem Justizpalast zu. Das Parlament musste baldmöglichst einen neuen Präsidenten bestätigen. Der Baron hatte noch nichts gehört, wer der mögliche Nachfolger sein würde. Und ob es das Amt des stellvertretenden Präsidenten geben würde, wie Pero Gelido vor Monaten angedeutet hatte, wusste er auch nicht. Aber er trug die große Hoffnung in sich, dass dieser heutige Tag ein Meilenstein in seiner Karriere sein würde. Seine Kleidung aus schwarzem Samt war ganz neu, maßgeschneidert in Aix vom besten Schneider der Stadt, und saß wie angegossen. Jean d’Oppède war eine elegante Erscheinung, und das Wissen darum stärkte sein Selbstbewusstsein.

„Warum war denn die Gattin von Monsieur de Chassanée bei der Bestattung nicht anwesend?“, fragte er seinen Begleiter.

Der senkte die Stimme. „Sie hat einen Schock erlitten. Stellen Sie sich vor, sie ist in ihrer Verwirrung aus dem Haus auf die Straße hinausgelaufen und hat geschrien, ihr Gatte sei vergiftet worden. Der Arzt hat ihr starke Beruhigungsmittel verabreichen müssen. Ihr Bruder, der Comte von Urbillac, nimmt sie heute Nachmittag mit auf sein Schloss zur Rekonvaleszenz. Ich weiß es vom Stallmeister der Chassanées, der ein Cousin meiner Frau ist.“

Der Baron schüttelte den Kopf. „Ein tragischer Verlust.“

Sie betraten miteinander den Sitzungssaal. Schwarzer Trauerflor war um das Podium gehängt worden. Über den Mitgliedern des Parlaments lag ein Schatten an diesem Tag. Barthélemy de Chassanée war ein hoch geachteter und geschätzter Präsident gewesen. Im Sitzungssaal herrschte eine gedämpfte Stimmung, die schwarz gekleideten Ratsherren nahmen ihre Plätze ein, ohne wie sonst miteinander zu reden.

Dies würde eine kurze Sitzung werden, nur die Zustimmung zu dem vom König ernannten Präsidenten stand auf der Tagesordnung.

„Nach dem bedauerlichen Ableben unseres hochverehrten Herrn Präsidenten Monsieur de Chassanée, dessen große Verdienste um das Königreich Frankreich und um unsere Provence nicht genug gewürdigt werden können, ergeben sich für das hohe Parlament der Provence folgende Veränderungen: Unser gnädiger Herr König Seine Majestät François I. setzt Monsieur Philippe Garçonnet, derzeit königlicher Advokat der Provence und Ratsherr dieses Parlaments, in das Amt des Präsidenten ein.“

Garçonnet erhob sich von seinem Platz und verbeugte sich. Die Ratsherren applaudierten. Einige gratulierten ihm besonders und schüttelten ihm herzlich die Hand.

Jean d’Oppède saß unbewegt auf seinem Platz. Er hatte sich ganz unter Kontrolle. Niemand sollte ihm seine Enttäuschung ansehen. Der königliche Advokat Garçonnet! Er war ein Vertrauter Chassanées gewesen, und der Baron konnte auf keinerlei Sympathie bei ihm rechnen. Grimmig blickte er zu Pero Gelido hinüber, der als kirchlicher Beobachter auf der Seitenbank saß. Wie hatte er nur auf das Gerede dieses Mönches etwas geben können! Erbittert sah er zu, wie Garçonnet würdevoll zum Präsidentenstuhl schritt und dort Platz nahm. Der ist jetzt am Ziel seiner Wünsche!

„Ich fühle mich sehr geehrt von der Gnade unseres Herrn König und nehme das hohe Amt an. Ich bitte um Ihr Vertrauen.“ Garçonnet ließ seinen Blick mit mürrischer Genugtuung über die Versammlung schweifen. Er wartete, bis der lang anhaltende Beifall abebbte. Dann sagte er mit unbewegtem Gesicht: „Der Parlamentssekretär möge mit seiner Verlesung fortfahren.“ Er sah hinüber zur hohen Fensterfront, als achte er nicht auf die tonlose Stimme.

„Seine Majestät der König ordnet an, das Parlament möge einen Zweiten Präsidenten einsetzen, der zusammen mit dem Ersten Präsidenten dem Parlament vorstehen soll. Der Erste Präsident hat das Recht, ein Mitglied des Parlaments als seinen Stellvertreter vorzuschlagen. Seine Majestät der König erwartet alsbald Mitteilung über die erfolgte Bestätigung der beiden Parlamentspräsidenten.“ Der Parlamentssekretär legte den Erlass vor sich auf den Tisch. Die gespannte Stille über dem Raum verdichtete sich zu einem atemlosen Augenblick.

Der neu gewählte Präsident Garçonnet verzog keine Miene. Er sagte völlig ohne Betonung: „Als Zweiten Präsidenten schlage ich Ihnen einen Mann vor, von dessen großen Fähigkeiten und hoher Verantwortung wir alle überzeugt sind, den Baron Jean Maynier d’Oppède.“

Nach einer fast unmerklichen Pause kam stockender Beifall auf.

„Ich bitte um Ihre Bestätigung, Messieurs“, sprach Guérin. Die Ratsherren hoben die Hand; alle, ohne Ausnahme.

„Einstimmiger Beschluss“, erklärte der Gerichtsschreiber und machte einen Protokollvermerk.

Jean d’Oppède atmete tief durch. Eine Welle der Erleichterung überkam ihn. Er ging hinüber zu Garçonnet und bot ihm die Hand.

Der Präsident sagte knapp: „Mein Glückwunsch, Baron.“ Sein Händedruck war ohne Kraft, und der Baron sah mit Erstaunen, dass Hass in seinem Blick lag.

Doch darüber konnte er jetzt nicht nachdenken, denn er hatte ein kurzes Grußwort vorbereitet. Er wandte sich der Versammlung zu, verbeugte sich formvollendet und sprach die Sätze aus, die er sich schon oft gewünscht hatte, vortragen zu können.

„Hochverehrter Rat, ich danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Ich werde mein Amt zum Wohl von König und Reich, zum Nutzen unserer Provence und in treuem Gehorsam gegenüber unserer heiligen Kirche zur Ehre Gottes ausüben.“

Die Gerechten des Luberon

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