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B Konstitution des Forschungsgegenstandes

3 Allgemeine Grundlagen der Messung

„Messen“ im Alltag

Im Alltag passiert es ständig, dass Menschen etwas überprüfen – messen –, um sich beispielsweise über eine bestimmte Situation zu informieren und Entscheidungen zu treffen. So steigt man morgens auf die Waage, um das aktuelle Gewicht zu erfahren. Zur Messung des Gewichtes werden geeichte Instrumente – Waagen – verwendet, deren Konstruktion Vereinbarungen über die Maßeinheiten Kilogramm und Gramm zugrunde liegen. Sie garantieren eine genaue Erfassung des Gewichts. Bei wiederholten Gewichtskontrollen kann man sicher sein, dass Differenzen des Körpergewichts nicht auf Messtoleranzen der Waage zurückzuführen sind, sondern auf das eigene Körpergewicht. Auch bedeutet ein Körpergewicht von 80kg in Deutschland dasselbe wie in Frankreich oder Chile. Obwohl uns die Erfassung des Gewichts über Kilo und Gramm selbstverständlich ist, wissen wir, dass es auch andere Maße für Gewichte gibt und die bei uns gebräuchlichen Gewichte relativ willkürlich bestimmt und festgelegt wurden.

In der Erziehungswissenschaft können Merkmale häufig nicht direkt erfasst (gemessen) werden. Für die Erfassung von Schulzufriedenheit, Intelligenz, Lesekompetenz und der Lernmotivation – um nur einige Beispiele zu nennen – bedarf es deshalb eines Messinstruments. Mit der Entwicklung solcher Instrumente sind einige Schwierigkeiten verbunden. Deshalb befasst sich das vorliegende Kapitel mit dem theoretischen Konzept des Messens sowie mit dem Einsatz von Variablen und Skalen zur Erfassung von Merkmalen. Abschließend wird auf die Gütekriterien des Messens eingegangen, also auf die Bedingungen für die Verlässlichkeit von Messvorgängen.

Quantitative Methoden in der Erziehungswissenschaft

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