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3.1 Was ist Messen?

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Messen bedeutet, einer Eigenschaft oder einem Merkmal – etwa dem Gewicht oder der Rechtschreibleistung – eine Zahl zuzuweisen. Allerdings kann diese Zahl nicht nach dem Zufallsprinzip vergeben werden. Noten beispielsweise sollten Auskunft über die Rechtschreibleistungen nicht nur eines Schülers, sondern aller Schüler einer Klasse geben.

Regeln der Messung

Daher muss ihre Vergabe einer bestimmten Regel folgen. Diese bedeutet in Deutschland, dass mit steigender Fehleranzahl in einem Diktat auch steigende Notenwerte verbunden sind. In anderen Ländern (bei uns auch in der gymnasialen Oberstufe) erhalten die guten Schüler höhere Punkte bzw. Noten. Die Regeln sind von unterschiedlichen Konventionen abhängig. Wichtig ist aber eine eindeutige Zuordnung von Leistungswerten und Noten. In der messtheoretischen Terminologie spricht man dann von einerstrukturtreuen Abbildung, d.h. bezogen auf ein bestimmtes Merkmal entspricht das Verhältnis zwischen den Ausprägungen eines Merkmals – auch empirisches Relativ genannt – dem Verhältnis zwischen den Zahlen – auch numerisches Relativ genannt. So entspricht die geschlechtliche Unterscheidung „Mädchen vs. Junge“ dem empirischen Relativ. Es wird in ein numerisches Relativ überführt, indem Zahlenwerte vergeben werden – so z.B. eine 1 für Mädchen und eine 2 für Jungen.

Mit dieser Terminologie lässt sich die allgemeine Beschreibung des Messens in folgende Definition überführen:

„Das Messen ist eine Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Ereignissen, sofern diese Zuordnung eine strukturgleiche Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ ist.“ (nach ORTH 1983, S. 138)

Quantitative Methoden in der Erziehungswissenschaft

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