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Kapitel 2.7 Brunnenkresse

Botanisch: Nasturtium officinalis L.

Gallisch-keltisch: Berula

Bretonisch: Beror oder Beler


Die in fließenden Gewässern wachsende Brunnenkresse, ein Kreuzblütler aus der Familie der Brassicaceae, ist eine mehrjährige Staude mit kleinen gelblich-weißen Blüten. Sie kann leicht mit dem bitteren Schaumkraut verwechselt werden, besitzt aber im Gegensatz zu diesem einen hohlen Stängel. Medizinisch verwendet werden die zur Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile. Brunnenkresse dient wegen ihres scharf-bitteren Geschmacks auch als Gewürz.

Die Brunnenkresse wächst in und an (sauberen) Bächen und Seen. Sie gedeiht nicht nur in der warmen Jahreszeit, sondern fast rund ums Jahr, was sie auch im zeitigen Frühling und Spätherbst zu einem wichtigen Vitaminspender macht. Die Brunnenkresse ist in ganz Europa heimisch. Angebaut wird sie häufig in Wasserbehältern. Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 70cm lang. Die zentralen Stängel kriechen und bilden überall Wurzeln. Die dunkelgrünen Blätter sind rund gefiedert und fleischig. Ihre Oberfläche glänzt. Zwischen Juni und September blüht die Brunnenkresse mit kleinen weißen Blüten. Aus den Blüten entwickeln sich kleine Schoten.


Mit ihren fleischigen, rundlichen Blättern sieht sie schon sehr saftig aus, was auch auf ihre Eigenschaft als Salatpflanze hindeutet. So wird sie denn heute vor allem für Wildsalate und Kräuterquark verwendet. In dieser Form kann sie nicht nur Frühjahrsmüdigkeit lindern, sondern auch Vitaminmangel beheben.

Neben ihren mannigfaltigen kulinarischen Qualitäten ist die Brunnenkresse als Heilpflanze ein echter Hansdampf in allen Gassen: Anregend, antibakteriell, blutreinigend, harntreibend und schleimlösend, empfiehlt sie sich bei Husten, Bronchitis, Erkältung, Halsentzündung, Zahnfleischentzündung, Vitamin-C-Mangel, als Frühjahrskur, bei Verdauungsschwäche, gegen Würmer, bei Gallen- und Blasensteinbeschwerden, zur Senkung des Blutzuckers, bei leichter Diabetes, bei Blasenentzündung, Nierenbeckenentzündung, Rheuma, Gicht, Epilepsie, unreiner Haut und als Umschlag äußerlich bei leichten Brandwunden, Ekzemen und Juckreiz!

In der Pflanze findet man neben einer kräftigen Dosis Vitamin C, einem natürlichen Antibiotikum, Bitterstoff, Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Arsen und Jod, Salicylate, Senföl und ein schwefelhaltiges ätherisches Öl.

Allerdings hat das Allround-Talent Brunnenkresse einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Da ihre Wirkstoffe durch Trocknung weitgehend verloren gehen, kann man sie eigentlich nur frisch verwenden. Verwendet werden die Blätter, die ganzjährig gesammelt werden können.

Zusammen mit der Mistel, dem Eisenkraut und dem Mädesüß war die Brunnenkresse den Druiden überaus heilig. Ob dies nun an ihrem bemerkenswerten Wirkungsbereich als Heilkraut lag oder andere Gründe hatte, wissen wir nicht. Es ist lediglich überliefert, dass ein Auszug aus Mistel, Eisenkraut, Mädesüß und Brunnenkresse von den Druiden für rituelle Reinigungen verwendet wurde. Da in der irischen Mythologie ein heldenhaftes halbgöttliches Wesen – Suibhne – sich während einer Zeit der Verbannung in der Wildnis von Brunnenkresse ernährte und dadurch überlebte, wäre allerdings anzunehmen, dass es vielleicht genau diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Pflanze in der Heilung und Ernährung waren, die ihr im Kräuterparthenon der Druiden einen so hohen Stellwert einbrachten.

Der wunderbare Garten der Druiden

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