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Kapitel 2.10 Fenchel

Lateinisch: Foeniculum vulgaris, Anethum foeniculum L.

Gallisch-keltisch: Sistrameor

Bretonisch: Lost louarn

Der zwei- oder mehrjährige, stark würzig riechende Gartenfenchel gehört zur Familie der Doldengewächse. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeerraum, heute wird sie allerdings in allen gemäßigten Klimazonen angebaut und kann auch häufig in der freien Natur als verwilderte Pflanze gefunden werden.


Aus der fingerdicken, spindelförmigen Wurzel von Foeniculum vulgaris treibt im zweiten Jahr ein aufrechter, fein gerillter, verzweigter, stielrunder, markiger oder hohler, nach oben ästiger bis 2m hoher Stängel. Die unten gestielten und oben sitzenden Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig, die letzten Zipfel sind fädlich und zugespitzt. Die länglichen hautrandigen Blattscheiden sind 3 bis 6cm lang und an der Spitze erweitert. Die Blüten stehen in hüllenlosen Döldchen mit 4 bis 25 ungleich langen Strahlen. Sie bilden eine bis zu 15cm breite Dolde. Die breiteiförmigen gelben Kronblätter sind 3/4 bis 1mm lang und meist etwas breiter. An der Spitze befindet sich ein halb so breiter, fast quadratischer, nach innen gerollter Lappen. Die etwas eingerollten Staubblätter mit den gelben Staubbeuteln überragen die Blütenkronblätter. Die beiden sehr kleinen Griffel biegen sich bei der Reife zurück. Der Fruchtknoten bringt eine länglich eiförmige, 4 bis 10mm lange und 2 bis 3mm breite Spaltfrucht hervor, deren Teilfrüchte deutlich kantig vorspringende Rippen und noch stärker hervortretende Randrippen besitzen.

Fenchel ist ein ausgezeichnetes Mittel zur Förderung der Magen-Darm-Mobilität. In höherer Konzentration wirkt das Kraut entkrampfend (spasmolytisch) und seine ätherischen Öle Anethol und Fenchon lösen im Bereich der Atemwege sehr effektiv zähflüssiges Sekret. Für gewöhnlich gilt Foeniculum vulgaris als eine sanfte Heilpflanze ohne Nebenwirkungen. Doch in Einzelfällen scheint es bei der Anwendung schon zu allergischen Reaktionen der Haut gekommen zu sein. Stellen Sie also vor der Verwendung von Fenchel sicher, dass Sie nicht zu diesen seltenen Einzelfällen zählen! Und wenn Sie sich bei Atemwegsproblemen für Fenchelsirup oder Fenchelhonig entscheiden, müssen Sie – falls Sie Diabetiker sind – selbstverständlich den Zuckergehalt und somit die Broteinheiten beachten!

Der Fenchel war eine beliebte und gut dokumentierte Heilpflanze der mittelalterlichen Klostermedizin. Diese Tradition ist allerdings mehr auf den Schriftüberlieferungen aus der griechischen und römischen Antike als auf eine eigene Tradition zurückzuführen, die auf den keltischen Druiden-Ärzten gründet. Die volksheilkundlichen Bräuche im Zusammenhang mit Fenchel, denen wir nachgegangen sind, lassen gleichfalls keinen Hinweis auf druidische Traditionen durchscheinen. Auch seine äußerst spärliche und doch recht hanebüchene Verwendung als Zauberpflanze, um Geistern den Zutritt ins Haus durchs Schlüsselloch zu verwehren, hat uns dazu bewogen, seine druidische Tradition in Frage zu stellen. Allerdings war er den gallischen Kelten als Gemüse- und Würzpflanze wohlbekannt und erfreute sich großer Beliebtheit.

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