Читать книгу Taiwan Outdoor Reiseführer - Claudius Petzold - Страница 25

Taiwan hat in wenigen Jahren ein imposantes Wirtschaftswachstum hingelegt, das mit einer erheblichen Zerstörung der Umwelt einher ging. Taiwan verkam zu einer Drecksschleuder. Industrien leiteten unkontrolliert Abwässer in die Flüsse, Müll fand sich überall. Menschen trugen problemlos 12 kg Nahrungsmittel fürs Grillen in die Natur, nur 2 kg Müll zurück zu bringen war zu schwer. Auch aus ökonomischer Vernunft setzte ein Umdenken ein. Als erster Schritt wurden Nationalparks eingerichtet, die unter besonderer Kontrolle und besonderem Schutz stehen. Erst in den letzten Jahren setzt langsam ein Mentalitätswechsel ein, aber die Gedankenwelt ist noch eher traditionell. Dennoch: Müll wird nicht mehr so oft in die Natur geworfen, Mülltrennung, Umweltgesetze werden wenigstens etwas durchgesetzt, Motoren laufen nicht mehr minutenlang im Leerlauf etc.

Zur Wahrung der Natur hat Taiwan insgesamt neun Nationalparks, Yushan Nationalpark (1985, Jadeberg, größter Park, Centraltaiwan), Yangming Nationalpark (1985, Norden von Taipei), Tarokko National Park (1986, Osten), Shei-Pa Nationalpark (1995, Nord-Zentral), Kenting Nationalpark (1984, Süden), Dongsha Atoll und South Penghu Nationalpark eingerichtet. Insgesamt macht es 8,6% der Landmasse aus. Klingt beeindruckend, aber ein Großteil der Fläche wäre wirtschaftlich eh nicht bebaubar, weil zu unberührt, zu steil, zu abgelegen. Man kann schon raten, dass genau solche Gebiete unter Schutz stehen, weil man keine Lobbygruppen verärgert.

Durch Taiwan ziehen unterschiedliche Gebirgszüge. Das Zentralgebirge geht etwa 270 km von Nord nach Süd{1}. Im engeren Sinne grenzt man es im Norden vom Xueshan-Gebirge und im Westen vom Jadebergzug ab. Der Alishan ist ein unterschiedlicher Gebirgszug gegenüber dem Jadeberg, westlich. Das Haian-Gebirge wird durch eine Tal vom Zentralgebirge getrennt, hier kollidieren die Phillipinische und Eurasische Platte.