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Warum haben Adam und Eva Gott nicht vertraut?

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Göttliche Freiheit wird uns nicht aufgezwungen. Von den ersten bis zu den letzten Seiten der Bibel zieht sich dieser Dreiklang durch: Freiheit – Freiwilligkeit – Vertrauen. Zahlreiche Geschichten illustrieren das:

* Noah, der eine Arche bauen soll. Im Gehorsam Gott gegenüber, freiwillig und vertrauend, baut er das Riesenschiff und fährt damit in die Freiheit.

* Abraham, der den Auftrag bekommt, sein Vaterland zu verlassen. Freiwillig und im Vertrauen auf Gott entdeckt er das Land Kanaan, in dem seine Nachkommen in Freiheit leben sollen.

* Mose – der Draufgänger, der zunächst alles selbst in die Hand nimmt. Als er seinem Gott im brennenden Dornbusch begegnet, macht er sich freiwillig und im Gehorsam auf nach Ägypten. Auch als sich später manches zum Schlechten wendet – Mose vertraut seinem Gott und führt sein Volk in die Freiheit.

* Ich könnte noch weitere Personen aufzählen: David, Jeremia, Hiskia, Ruth, Maria, Petrus, Paulus …

Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie lebten ein Leben in göttlicher Freiheit, weil sie Gott gehorchten und ihm vertrauten – freiwillig, aus Liebe.

Warum haben Adam und Eva Gott nicht vetraut? Warum hatten gerade die ersten Menschen solch ein Misstrauen? Sie lebten doch so eng mit Gott zusammen. Sie hatten erfahren, dass Gott ihnen alles schenkte, was sie nötig hatten, und noch viel mehr. Leben im Überfluss.

Schon als ich diese Geschichte vor vielen Jahren in der Jungschar gehört habe, schoss mir durch den Kopf: Wäre ich Eva gewesen, ich hätte niemals vom Baum der Erkenntniss gegessen.

Dieser Gedanke war verbunden mit einer tiefen Sehnsucht: Einmal das Paradies erleben, einmal wissen, wie das Leben für Eva und Adam gewesen ist. Diese tiefe Gemeinschaft mit Gott spüren – gestillte Sehnsucht, Vollkommenheit.

»Ihr werdet sein wie Gott« (siehe 1. Mose 3,5) – das war die Zauberformel damals, und sie ist es bis heute geblieben. Sein wie Gott, das macht das Paradies anscheinend noch paradiesischer, die Freiheit noch ein bisschen freier. So wird das Unmögliche möglich. Alles ist dadurch erreichbar, die kühnsten Träume können Wahrheit werden. Sein wie Gott – grenzenlos, erfolgreich, unbesiegbar.

Und spätestens jetzt weiß ich: Ich hätte genau wie die ersten Menschen nach diesen Früchten gegriffen.

Ich – die ihre Freiheit über alles liebt. Auch ich wäre auf diese listige Schlange hereingefallen.

Du sollst frei sein

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