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2Februar

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Es ist nasskalt und grau, wo bleibt nur der Winter?! Ohne Schnee ist so überdeutlich sichtbar, wie kahl die Welt zu dieser Zeit des Jahres ist: keine Blätter, keine Blüten, fast keine Insekten.

Roeselien Raimond

Makrofotografen sind wohlweislich in Winterschlaf gegangen und warten darauf, dass die ersten Frühlingsboten an die Tür klopfen. Selbst als Vogel- und Landschaftsfotograf möchte man sich an diesen dunklen Tagen am liebsten ständig drinnen aufhalten. Da gäb’s zwar wilde Tiere wie Hirsche und Füchse, doch in einer derart farblosen Landschaft ist auch mit ihnen kein Blumentopf zu gewinnen.

Pausenmonat

Dieser fotografische Pausenmonat hat auch seine Vorteile, doch irgendwann kommt der Moment, an dem das Fotoarchiv überarbeitet und aufgeräumt ist, und dann will man wirklich raus. Voller Hoffnung starren wir aus dem Fenster – und sehnen uns nach ein paar weißen Flocken. Sogar Scheibenkratzen fänden wir plötzlich spannend.

Denn wenn der Winter kommt, wird alles wie von selbst fotogen. Wir greifen uns unsere Kamera und rennen wie kleine Kinder nach draußen. Landschaftsfotografen haben ihre helle Freude an weißen, weiten Winterlandschaften, und auch ein Vogel oder ein wildes Tier im Schnee lässt so manches Fotografenherz höher schlagen. Selbst der Makrofotograf reibt sich spontan den Schlaf aus den Augen, um sich auf Eiskristalle oder bereifte Blätter zu stürzen. Wenn es nur mal wintern wollte, dann würde die Welt von alleine schön.

Stille vor dem Sturm

Doch auch ohne weißes Kleid und bei Temperaturen über null zeigt sich ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Jetzt ist nämlich die Zeit, in der die Natur ganz langsam zu erwachen beginnt und sich auf den Frühling vorbereitet. Höchstwahrscheinlich lassen sich schon die ersten Schneeglöckchen sehen, und mit etwas Glück flattert sogar ein Zitronenfalter vorbei. Langsam können vorsichtig die Objektive entstaubt werden. Mit allzu viel Aktivität ist sicher noch nicht zu rechnen, aber … sie wird kommen. Es ist eine Zeit, in der man auf jeden Fall üben kann. Vielleicht liefert das Hochwasser in den Flüssen schöne Fotomotive oder vielleicht die Unmengen Gänse, die unser Land bevölkern. Es sind vielleicht nicht die spannendsten Modelle, doch aufgrund ihrer großen Zahl sind die kreativen fotografischen Möglichkeiten auf diesem Gebiet vielfältig. Und beginnen Sie inzwischen ruhig schon, Pläne zu machen und sich vorzubereiten, bis der Frühling zwangsläufig in voller Pracht über uns hereinbricht. Denn dann gibt es kein Halten mehr, und die Zeit reicht hinten und vorne nicht. Bis es so weit ist, genießt man einfach noch ein wenig die Stille vor dem Sturm.

Praxisbuch Naturfotografie durchs ganze Jahr

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