Читать книгу Praxisbuch Naturfotografie durchs ganze Jahr - Daan Schoonhoven - Страница 64
Mistel
ОглавлениеBob Luijks
Misteln sind im Winter in den kahlen Pappeln besonders auffällig. Das Foto wurde in Schwarzweiß umgewandelt, sodass die markanten Formen der Misteln noch besser zur Geltung kommen. | Valkenburg | Bob Luijks | Canon EOS 5D II mit Canon 24–70 mm 1:2,8L bei 62 mm, 1/200 s, Blende 10, ISO 400
Um die Mistel ranken sich allerlei Sagen und Legenden. Das ist nicht allzu verwunderlich, denn die Pflanze hat ein auffälliges Äußeres und wächst an einem seltsamen Ort. Die Mistel lebt als Parasit auf bestimmten Baumarten, vor allem auf Pappeln und Apfelbäumen. Im Winter, wenn die Bäume kahl sind, springen die grünen Kugeln schon aus großer Entfernung ins Auge. Die Mistel ist eine immergrüne Pflanze mit weißen Beeren, die im Winter reifen. Diese Beeren sind sehr klebrig, sodass Vögel sie nur mit Mühe wieder von ihrem Schnabel abbekommen. Daher rührt der niederländische Beiname »Vogellijm« (Vogelleim). Wenn die Vögel den Kleber an Zweigen abstreichen, verbreiten sich die Samen.
Fotografieren Sie Misteln am besten als verfremdende kugelförmige Silhouette in Bäumen. Wenn Sie Details von Misteln fotografieren wollen, sollten Sie nach niedrig hängenden Exemplaren vor allem in Apfelbäumen suchen. Manchmal erlebt man im Winter eine Invasion von Seidenschwänzen, die ganz verrückt nach den Mistelbeeren sind. Auch Drosseln wissen etwas mit den Beeren anzufangen. Die meisten Misteln wachsen auf Bäumen auf kalkreichen Böden, vor allem in Süd-Limburg und im südlichen Flandern.