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DER CYCLOCROSSER
ОглавлениеDer Cyclocrosser muss sich hinter dem Gravelbike nicht verstecken. Cyclocross, Querfeldein oder Radquer ist ein traditioneller Sport, und die kurzen und knackigen Wettkämpfe werden nach dem Prinzip »eine Stunde plus eine Runde« ausgetragen. Künstliche Hindernisse, die zum Absteigen zwingen, werden in der typischen Tragetechnik geschultert. Es hängt dabei sehr stark vom Wetter ab, ob Schnee, Matsch, Sand oder harte Böden den Rundkurs zusätzlich erschweren. Die Radbeherrschung und das Kraftpotenzial des Athleten entscheiden mit, ob sich die Herausforderung ohne Laufschritt (um)fahren lässt. Um das möglich zu machen, darf die Reifenbreite laut Reglement die maximal erlaubten 33 Millimeter nicht überschreiten. Wettkämpfe sind umso schneller und spannender, je öfter die matschigen Räder gegen saubere eingetauscht werden. Ganz im Stil der Formel 1 mit ihren Boxenstopps, steht dem Rennfahrer in dieser Wechselzone ein Mechaniker als Betreuer zur Verfügung, und der hat bei Schlammschlachten alle Hände voll zu tun.
Die Geometrie ist an die des Rennrads angelehnt und aggressiv, die Reifen tragen zum Komfortgewinn vergleichsweise wenig bei. Das wird auch der Grund für die relativ bescheidene Bekanntheit außerhalb des Rennmodus sein, denn im Gegensatz zur flächendeckenden Verbreitung des Nachzüglers, des Gravelbikes, will ein Querfeldeinrad eben sehr straff gefahren werden, auch wenn sich die Radtypen nur in Details unterscheiden. So sind beim Crosser durch zwei Kettenblätter kleinere Gangsprünge möglich, sie erlauben durch die feinere Gangwahl ein etwas wirkungsvolleres Treten an einer Steigung – bis zum bitteren Ende; wenn es der Grip dann gar nicht mehr zulässt, wird das Rad halt getragen. Aus diesem Grund bleibt das Oberrohr waagerecht, damit der Diamantrahmen möglichst groß ausfällt. Die ansonsten frappante Ähnlichkeit mit dem Gravelbike hat dem offroadtauglichen Rennrad noch mal neuen Rückenwind verliehen.