Читать книгу Die göttliche Komödie - Dante Alighieri - Страница 9

Literarische Werke

Оглавление

Dante Alighieris literarischer Weltruhm beruht heute vor allem auf der in den Jahren des Exils entstandenen „Göttlichen Komödie“ (1307–1320), doch tatsächlich beginnt sein schriftstellerisches Schaffen sehr viel früher. Das umfangreiche Œuvre ist durch eine große Vielfalt geprägt, was die Wahl der Themen, Gattungen, Formen bzw. Stilmerkmale und Sprachen angeht. Zusammen mit Francesco Petrarca und Giovanni Boccaccio wird Dante in der Literaturgeschichte zu den „Drei Kronen des Trecento“ gezählt, die als Musterautoren der Renaissance die italienische volkssprachliche Dichtung begründet haben. Dante hat jedoch, ebenso wie Petrarca und Boccaccio, auch Werke in lateinischer Sprache verfasst, darunter um 1304 die unvollendete Verslehre „De Vulgari Eloquentia“ (dt. „Zwei Bücher über die Ausdruckskraft der Volkssprache“) und 1319/1320 die „Eclogae“ (dt. „Eklogen“), zwei hexametrische Gedichte im Stil der bukolischen Rollengedichte Vergils, die angesichts ihres zukunftsweisenden humanistischen Anspruchs von einigen Forschern jedoch als spätere Fälschungen Boccaccios eingestuft werden. Sicher von Dante stammt sein staatsphilosophisches Hauptwerk „De Monarchia Libri Tres“ (dt. „Drei Bücher über die Monarchie“), das unter dem Eindruck des Machtkampfes in Italien entstanden ist und in dem er die göttliche Bestimmung des (römischen) Kaisertums zur Herrschaft über die Welt und eine Beschränkung des Papstes auf die geistliche Herrschaft vertritt. Dass sich Dante auch mit naturphilosophischen Fragen beschäftigt hat, zeigt sein 1320 in Verona gehaltener Vortrag mit dem Titel „Quaestio de situ et forma aquae et terrae“ (dt. „Untersuchung über Lage und Form des Wassers und der Erde“), in dem er die Frage behandelt, warum die Erde nicht vollständig von Wasser bedeckt ist.

Unter den volkssprachlichen Werken Dantes ragen vor allem seine Liebesgedichte heraus, die er bereits als junger Mann im Alter von 18 Jahren zu verfassen begann. Die insgesamt rund 90 Gedichte sind unter dem schlichten Titel „Rime“ (dt. „Reime“) vereint. Als Gattungen begegnen hauptsächlich die typisch volkssprachlichen Gedichtformen wie Sonette, Kanzonen und Balladen. Inhaltliches und formales Vorbild für Dante war die mittelalterliche okzitanische Troubadourlyrik, die er mit einigen befreundeten Dichtern wie Guido Cavalcanti und Dino Frescobaldi zu einem eigenen Stil weiterentwickelte, dem Dante den Namen „dolce stil novo“ (dt. „Neuer weicher Stil“) gab. In diesen Gedichten wird die Liebesthematik mit einem komplexen philosophischen Hintergrund versehen, der oft in bewusst rätselhaften sprachlichen Wendungen gefasst ist und nur von eingeweihten Zuhörern und Lesern verstanden werden kann.

Auf die ab etwa 1283 entstandenen „Reime“ folgt die bereits erwähnte autobiographische Dichtung „Vita Nuova“, in der Dante seine Liebe zu Beatrice thematisiert. Beatrice ist zum Zeitpunkt der Abfassung zwischen 1292 und 1295 bereits verstorben, und das Werk lässt sich als eine Art aus der Erinnerung verfasste „Trauerarbeit“ verstehen. An der Schwelle zu seinem „neuen Leben“ („Incipit vita nova“ – „Hier beginnt das neue Leben“) schildert der Erzähler in einer eigentümlichen Vermischung („Prosimetrum“) von Gedichten – darunter auch Wiederaufnahmen aus den „Reimen“ – und Prosakommentaren seine erste Begegnung mit Beatrice im Alter von neun Jahren, das Erwachen seiner Liebe, die Vorzüge Beatrices, seine Verehrung der Idealfrau und schließlich seine Trauer über ihren Verlust. Die poetische Stilisierung des eigenen Leidens wird durch die Schilderung von Ohnmachten und Traumvisionen dramatisch überhöht. Die Verehrung Beatrices zu Lebzeiten mündet in ihre Verklärung nach dem Tod. In der Vorstellung des Erzählers wird Beatrice zu einer heiligen, fast christusähnlichen Erlösergestalt, welche seine innere Wandlung zum Ziel führt und in dieser Funktion auch in der „Göttlichen Komödie“ auftritt.

Die göttliche Komödie

Подняться наверх