Читать книгу Crime Collection IV - Danuta Reah - Страница 13

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Die Leiche der jungen Frau war teilweise in das Rohr gezogen worden, durch das das Wasser in den Bach zurückströmte. Ein Taucher war in die enge Stelle hinuntergetaucht, um sie dort herauszuholen, damit man sie langsam und vorsichtig bergen konnte. Als man sie aus dem Wasser hob, verfingen sich die Vergissmeinnicht in ihrem Haar und blieben an ihrem Gesicht hängen. Um den Mund waren rote Abdrücke, und als ihr Kopf gegen die Brust des Mannes zurückfiel, der sie hielt, lief ein Rinnsal von mit Blut vermischtem Wasser über ihr Gesicht. Ein verdächtiger Tod . Sie war jung: siebzehn, achtzehn vielleicht, trug ein T-Shirt und war barfuß.

Detective Inspector Steve McCarthy sah sich um. Das Rad stand still und machte kein Geräusch. Es roch nach feuchtem Stein und Holz, nach Pflanzen und stehendem Wasser. Über den Hof legten sich Schatten, als die Sonne hinter den Bäumen versank. Eine leichte Brise kam auf, die Bäume seufzten und raschelten und ließen die Schatten auf den Steinplatten hin und her schwanken. Der Hof war moosig und überwachsen. Das Team der Spurensicherung untersuchte bereits den Erdboden und das Rad und forschte nach Spuren von dem Täter oder den Tätern, die das Mädchen ins Wasser geworfen und den Mechanismus in Gang gesetzt hatten. McCarthy runzelte die Stirn. Er verstand die Drehbewegung des Rades nicht. Dadurch wurde doch die Aufmerksamkeit auf den Tatort gelenkt.

Als das Team die Leiche auf die Trage legte, warf der dienstälteste Kriminalbeamte, Detective Superintendent Tom Brooke, einen schnellen, professionellen Blick darauf und schaute dann die Pathologin an. Sie zuckte ratlos die Schultern. »Ich kann im Moment nichts sagen. Sie sieht nicht aus, als habe sie lange im Wasser gelegen, aber ich weiß nicht, wie die Strömung sich ausgewirkt hat.«

»Was meinen Sie, Steve?«

»Vielleicht irgendein merkwürdiger Zufall?« McCarthy, der neben Brooke stand und zusah, wünschte sich sehr, dass es ein Unfall sein möge. Er hatte gerade die Ermittlungen zu einem Mord hinter sich, die sich über mehrere Wochen hingezogen hatten, ohne dass sie auch nur die Identität des Opfers herausgefunden hatten. Ein obdachloser alter Mann war zusammengeschlagen und dann mit einer zerbrochenen Whiskyflasche traktiert worden, bis er starb. McCarthy hatte vorgehabt, sich Urlaub zu nehmen. Die Untersuchung eines weiteren Mordfalls würde diesen Plan sofort zunichte machen.

»Ich habe keine Ahnung.« Die Pathologin sah McCarthy missbilligend an – sie hielt ihn für einen kalten Fisch. »Ich kann dazu nichts sagen, bis ich die Obduktion durchgeführt habe.« Sie sahen, wie die Trage aus dem Hof zum wartenden Krankenwagen gerollt wurde.

Es störte McCarthy nicht, dass die Pathologin ihre Meinung nicht äußern wollte. Schon vor seiner Frage war er sicher gewesen, dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Als er das Gesicht im Wasser sah, hatte er an die Jugendlichen gedacht, die oft hier herumlungerten. Der Park war abends und nachts ein beliebter Treffpunkt der Teenager, die in der Gegend wohnten. Sie gaben sich mit interessanten Spielchen ab. Von der Straße aus konnte man nach Einbruch der Dunkelheit oft Feuer im Wald sehen. Morgens erzählten die herumliegenden zerbrochenen Flaschen, gebrauchten Kondome und leeren Dosen ihre eigene Geschichte. Spritzen in den alten Toiletten, Graffiti an den Gebäuden und sogar an den Bäumen. Girls and boys come ou t to play … Sie hätte ein Mitglied einer dieser Cliquen sein können, hätte sich hier herumtreiben können, hatte vielleicht das Rad versehentlich in Gang gesetzt und war ertrunken. Ausgleichende Gerechtigkeit, nach McCarthys Meinung. Aber er wusste, dass diese Theorie sich wahrscheinlich nicht bestätigen lassen würde.

Die Pathologin hatte ihre Sachen zusammengepackt. McCarthy ging mit ihr zu ihrem Wagen zurück. »Wissen Sie, wer es ist?«, fragte sie.

»Wir kennen ein siebzehnjähriges Mädchen, Emma Allan, deren Beschreibung auf sie passt. Aber wir haben noch keine offizielle Feststellung der Identität. Die Frau, die die Leiche gefunden hat, sagt, sie sei es. Es hat mit dem Fall des verschwundenen Kindes von vorher zu tun.« Er sah den fragenden Blick der Pathologin. »Nein, das Kind ist sicher und wohlbehalten wieder aufgetaucht.«

»Kann die Frau, die sie gefunden hat, keine offizielle Identifizierung durchführen?«, beharrte die Pathologin.

»Sie sagte zuerst, es sei das Kind«, antwortete McCarthy und dachte dabei an die Blässe und die unzusammenhängenden Aussagen der Frau. »Sie wusste nicht, dass das Kind gefunden worden war.« Dem nächsten Kommentar kam er zuvor. »Es war verständlich, aber eine Identifizierung von jemandem, der sieht, was er zu sehen erwartet, anstelle dessen, was vorliegt, können wir nicht brauchen.«

Die Pathologin sah ihn einen Moment an und zuckte die Schultern. »Ich fahre dann also zurück«, sagte sie und zog ihre Handschuhe aus.

McCarthy schaute zu dem lang gestreckten Park, der sich gegen Westen ins freie Land und in östlicher Richtung zur Stadt hin ausdehnte. Er hatte begriffen, dass es nahezu unmöglich war, den Park abzusperren. Die Tore an beiden Seiten waren zu, und er hatte den Weg, der in der Nähe von Shepherd Wheel vorbeiführte, sperren lassen. Aber vom Wald, von den Schrebergärten, über die Felder konnte man in den Park gelangen, er war überall offen. Sie mussten die Untersuchung des Fundorts schnell abschließen, das heißt, den Hof und das Rad überprüfen. Und sie mussten noch die Stelle finden, an der die Frau umgebracht worden war.

Zuerst hatte McCarthy auf den Hof hinter der Mühle gesetzt, der abgelegen und durch Bäume vor Beobachtern geschützt war. Aber es gab keinerlei Spuren auf den moosigen Steinen. Einer der Männer von der Spurensicherung hatte an der Mauer der Mühle Blutspuren gefunden, es war die zum Wasser abfallende Seitenwand des Grabens mit dem Rad. In dieser Wand war etwas mehr als einen Meter über dem Wasser ein kleines, dunkles Fenster. Brooke glaubte, dass sie den Nachweis, den sie suchten, in der abgeschlossenen Werkstatt finden würden. Dieser Raum war jedenfalls sicher und geschützt, und er fand, es sei in Ordnung, mit der Untersuchung zu warten, bis sie bei Tageslicht weiterarbeiten konnten.

Sie hatten Probleme, jemanden mit einem Schlüssel zu finden. Das Vorhängeschloss am Hoftor hatten sie aufgebrochen, aber die Werkstatt selbst konnte warten. Das erinnerte McCarthy an etwas anderes, das er tun musste. Er ging zur alten Brücke zurück, um mit der Frau zu sprechen, die das tote Mädchen gefunden hatte. Als er ankam, hatte er sie sofort wieder erkannt. Es war die Frau mit dem wachsamen Blick, die ihn, als sie neben Jane Fielding saß, beobachtet hatte, als wolle sie ihre Freundin gegen ihn verteidigen. Außer der lebendigen Schilderung von Lucys Vater, die McCarthy unter anderen Umständen witzig gefunden hätte, hatte sie sehr wenig gesagt.

Sie hatte neben der alten Werkstatt auf dem Boden gesessen, die Knie hochgezogen, den Kopf auf die Arme gelegt. Er war zu ihr hingegangen, und sie hatte den Kopf gehoben und ihn mit erschrockenen, ausdruckslosen Augen angesehen, ihr Gesicht war so blutleer, dass die leichte Bräunung es fast gelb erscheinen ließ. Sie schien nichts zu begreifen, als er zu ihr sagte: » Es ist nicht Lucy. Lucy ist in Sicherheit. Es ist kein Kind.« Er kniete sich neben sie, damit sie ihn verstand, aber sie war erstarrt, als empfände sie seine Gegenwart als Bedrohung. Sie hatte etwas von verantwortlich oder Verantwortung gemurmelt und aufzustehen versucht, begann aber zu schwanken, als der Schock sie überwältigte. Er hatte ihren Arm ergriffen und eine der Polizistinnen herübergewunken. »Kümmern Sie sich um…« Er unterbrach sich.

»Milner«, sagte sie. »Suzanne Milner. Ist schon gut, ich bin nur zu schnell aufgestanden. Es ist schon in Ordnung.«

»Okay Mrs. Milner, aber bevor Sie gehen, muss ich noch mit Ihnen sprechen.« Er hatte der Beamtin Anweisungen gegeben und war dann zu Brooke gegangen, der auf ihn wartete und den Männern zusah, die im Hof bei der Arbeit waren. Jetzt, wo er wieder zu der Frau ging, fragte er sich, wen er mit ihrer Befragung beauftragen könnte. Er überlegte, was sie gesehen haben mochte oder auch nicht, dachte an die Dinge, an die sie sich mit seiner Hilfe erinnern musste. Und an ihre Geschichte von dem Wasserrad, das sich langsamer drehte und stehen blieb, während sie zusah. Wer hatte es angehalten?

Was wusste er über sie? Nichts, außer dass sie irgendwie mit der Fielding zu tun hatte. Ihr Leben schien eine ziemlich künstlerische, New-Age-mäßige Angelegenheit zu sein, eigentlich gar nicht McCarthys Sache. Was sie erzählt hatte, machte ihn ratlos. Sie war offenbar über das Tor geklettert, um in dem Hof nachsehen zu können – eine Leistung, die McCarthy selbst nicht gern in Angriff genommen hätte, nicht bei diesen gefährlichen Spitzen oben am Zaun. Er fragte sich, was sie zu finden erwartet hatte.

Es war Mitternacht. Suzanne saß an ihrem Schreibtisch und hielt den Kopf in beide Hände gestützt. Sie konnte nicht schlafen. Immer wieder sah sie das Gesicht im Wasser vor sich, und es war immer noch Lucy. Das Ganze hatte etwas Unwirkliches, Traumhaftes. Der Kriminalbeamte – wie hieß er noch mal? –, McCarthy, ja, das war’s, hatte zu ihr gesagt: Es ist nicht Lucy. Lucy ist in Sicherheit. Es ist kein Kind , aber sie konnte Lucys Gesicht nicht vergessen. Sobald man es ihr erlaubt hatte, war sie zu Jane gegangen, aber das Haus war abgeschlossen und leer. Sie war nach Hause zurückgekehrt und wanderte ziellos in der Wohnung umher, hob herumliegende Bücher, Schuhe und Kleidung auf und legte alles wieder hin. Sie biss an ihrem Daumennagel herum, bis sie an dem plötzlichen Schmerz merkte, dass sie ihn bis auf die Haut abgekaut hatte. Sie überlegte, ob sie Dave anrufen solle, aber das würde ihm nur Gelegenheit geben, wieder Sätze zu sagen wie: Schaffst du es nicht einmal…? Er ist doch kein verdammtes Haustier, Suze…!

Sie sortierte die in ihrer Ablage für Montag zu erledigenden, aufgestapelten Briefe und Papiere, ordnete sie, große obendrauf, kleine darunter, dann umgekehrt. Aber man konnte so oder so keine ordentliche Pyramide daraus machen, weil es verschiedene Formate und Größen waren. Sie stellte sich ans Fenster und sah auf die schon dunkle Straße hinaus.

F: Aber du hast es mir nicht erzählt. Wo gehst du abends hin? Ausgehen, weißt du, mit Freunden, so etwas .

A: Simon hat einen Platz.

F: Simon? Ist das dein Bruder?

A: Äh … nein… ich kann nicht …(5 Sekunden Pause)

F: Abends, Ashley. Du hast gesagt, Simon hätte einen Platz. Gehst du da hin?

A: Ja.

F: Wo ist es?

A: Es ist… ich kann nicht… äh … Es ist … man geht bei der Garage runter, wo Lees Name steht.

F: Lee? Siehst du Lee abends?

A: Nein … Es ist so, und … em … sie haben gesagt, es würde anders sein. Ich weiß nicht, ich wusste nicht…

F: Was? Es tut mir Leid, Ashley, ich verstehe dich nicht .

A: Macht nix.

Das Band lief weiter. Ihre Gedanken schweiften ab, wie es oft geschah, wenn sie müde war. Sie war im Büro des Alpha- Projekts und sprach mit Richard Kean, dem Psychologen von Alpha. Er hatte die Regeln erläutert. »Sie werden keinen Zugriff auf vertrauliche Unterlagen haben«, hatte er gesagt. »Und dazu gehören leider auch die Polizeiakten. Jedenfalls in diesem Stadium nicht. Alle haben die gleiche Art von Merkmalen, für die Sie sich interessieren: Ihr Verhalten war über längere Zeit destruktiv und kriminell.« Sie nickte zustimmend. Nach den wochenlangen behutsamen Verhandlungen, die erforderlich waren, um überhaupt Zutritt zu dem Zentrum zu bekommen, würde sie sich hüten, Einwände vorzubringen. Sie würde … Das Gerät klickte, und sie merkte, dass das Band zu Ende war. Vielleicht sollte sie zu Bett gehen. Sie konnte sich sowieso nicht konzentrieren. Beim Zurückspulen sah sie auf die rückwärts laufenden Zahlen und drückte dann auf PLAY.

F: Erzähl mir von deiner Familie, Ashley .

A: Ääh … Sie ist nicht…

F: Tut mir Leid, du brauchst es mir nicht zu sagen, wenn du nicht möchtest .

A: Ja.

F: Willst du es mir erzählen ?

A: Brüder und Schwestern?

F: Wenn…

A: (Lacht) Brüder und Schwestern.

F: Sorry, Ashley, ich verstehe nicht .

A: Ääh … so …… em … los …

F: Was ?

A: Simon.

F: Simon ist dein Bruder ?

A: Ja.

Nach der Aufnahme mit Ashley hatte sie Richard über ihn befragt. »Ashley sagt, er hätte einen Bruder. Ich hatte den Eindruck, dass er ein Einzelkind ist.«

Richard hatte sich an die Lippe gefasst und nachdenklich daran gezogen. »Also, wenn er mit Ihnen gesprochen hat … Es ist eigentlich nicht vertraulich. Ashley stammt aus sehr zerrütteten Familienverhältnissen. Er hat einen Bruder, der vor einigen Jahren in eine Pflegefamilie kam. Er litt an Autismus, und die Familie wurde damit nicht fertig. Und als sie herausfanden, dass Ashley auch Probleme hatte, kam er ebenfalls in Pflege.« Inzwischen war Richard ihr gegenüber mitteilsamer und behandelte sie eher wie eine gleich gestellte Kollegin. »Das ist die Wurzel von Ashleys Problemen, glaube ich. Niemand wollte ihn. Er hat nie jemanden gehabt, der ihn wirklich mochte. Es ist schwer, damit fertig zu werden.«

Das Band lief weiter. Hatte niemals jemanden, der ihn gern hatte . Suzanne hatte Adam gern gehabt, aber das hatte nicht gereicht. Sie war zu erschöpft, um den Bildern Widerstand entgegenzusetzen. Auf dem nassen Stein waren Unkraut und Farne gewachsen, üppiges Blattwerk, das im Dunkeln gedieh. Die Steine waren mit grünen Flechten bedeckt. Weit unten floss das Wasser schnell und kräftig, die Oberfläche war glatt. Jemand sah aus dem Wasser zu ihr herauf, aber sie konnte die Gesichtszüge nicht erkennen, die Strömung war zu schnell. Dann wurde sie langsamer, die Augen öffneten sich und sahen sie voll panischer Angst bittend an. Adams Gesicht. Es sah aus dem Wasser zu ihr herauf.

Lucy lag im Bett und hatte die Decke bis zum Kinn heraufgezogen. Es war spät. Sie war müde, aber sie wollte nicht einschlafen. Noch nicht. Sie war mit ihrer Mum weg gewesen und hatte Alicia von dem Park erzählt. Alicia sagte, sie sei von der Polizei, aber sie war keine richtige Polizistin mit Uniform und Mütze. Unten hörte man Stimmen – Mum und Dad redeten miteinander. Ihr Daddy war auf seinem Motorrad sogar von London gekommen. Sie hörte, wie Daddys Stimme lauter wurde. Er war böse auf Mum.

Sie drehte sich im Bett um. Sie hatte es nicht erzählt, hatte ihr Geheimnis für sich behalten, aber jetzt wusste sie nicht, was tun. Sie wünschte, Sophie wäre hier. Sophie würde es wissen. Sie warf sich wieder herum. Es war einfach nicht gemütlich im Bett. Sie schaute zum Fenster. Draußen war es dunkel. Sie sah die Dunkelheit nicht, weil die Vorhänge zugezogen waren, aber sie wusste, dass es draußen dunkel war. Trotzdem war es in Ordnung. Tamby würde aufpassen. Sophie sagte immer: Die Monster jagen … Aber Tamby würde aufpassen. Alles in Ordnung , sagte sie zu ihm.

Sie hörte Daddy sagen: »Verdammt noch mal, Jane, was hat sie gesagt?«, und dann wurde seine Stimme leiser. Sie wusste, worüber sie sprachen. Sie meinten, sie wüsste es nicht, aber sie wusste Bescheid. Sie sprachen über Emma. Die Monster hatten Emma geholt, Lucy war das klar. Emma war erwachsen und Lucy nur ein kleines Mädchen, aber Lucy wusste Bescheid über Monster. Sie hatte versucht, Emma zu warnen, aber sie hatte nicht hören wollen. Emma dachte, es sei nicht gefährlich, mit den Monstern zu spielen, aber Lucy wusste es. Wenn du mit den Monstern ein-, zwei- oder dreimal spielst, dann holen sie dich. Lucy seufzte. Sie hatte versucht, auf Emmy aufzupassen, wirklich.

Daddys Stimme wurde wieder lauter. »Ich will wissen, was sie gesagt hat!«

Sie sah zum Vorhang hin. Er bewegte sich, nur ein bisschen, nur so wie wenn es zieht . Es zieht doch nur, sagte Mum manchmal. Lucy wusste nicht, in welche Richtung sie schauen sollte, und die Dunkelheit machte es noch schlimmer. Es war wie bei dem Spiel, das sie im Schulhof spielten, Grandmother’s Footsteps . Man musste sich umdrehen, und alle kamen von hinten auf einen zu, so leise, dass man sie nicht hören konnte. Dann blickte man sich schnell um, aber sie standen mucksmäuschenstill da. Nie sah man, wie sie sich bewegten, aber jedes Mal, wenn man sich umdrehte, waren sie an einer anderen Stelle und kamen immer näher. Solange man sie ansah, durften sie sich nicht bewegen.

Sie war erst sechs Jahre alt, und trotzdem wusste sie Bescheid über die Monster.

Crime Collection IV

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