Читать книгу Crime Collection IV - Danuta Reah - Страница 15
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Dennis Allans Heim – früher auch Emmas Zuhause – war eine Maisonettewohnung in der Wohnsiedlung, die über dem Gleadless Valley lag. Tina Barraclough hatte sich bei ihrem ersten Versuch, das Haus zu finden, in dem verwirrenden Labyrinth zwei- und dreistöckiger Häuserblocks am Abhang des Hügels verfahren. Aus der Ferne machte die Wohnsiedlung den Eindruck offener Weite, in dem parkähnlichen Grün waren die Gebäude wie Tupfer, denen wehende Vorhänge, Wäsche auf den Balkonen und bunt gestrichene Türen Farbe verliehen. Aber aus der Nähe war der Zerfall sichtbar. Müll auf den Rasenflächen, die kahle, matschige Stellen aufwiesen. Die Farbe der Häuser blätterte ab. Andere Zugänge zu Wohnblocks in der Nähe waren vernagelt. Weiter unten am Hügel waren einige Häuser von Gerüsten und dem Schlamm und Schutt der Baustellen umgeben, auf denen Planen und Bahnen aus Plastikfolie im Sommerwind flatterten.
Der Block, in dem die Allans wohnten, stand vor einer Renovierung. Polizeiautos parkten vor einer Reihe Garagen, die zum Kellergeschoss des Hauses gehörten. Barraclough hielt daneben an. Die Garagentüren hingen schief in den Angeln, waren verkratzt und voll mit Aufklebern, Slogans und Namen. CASSIE UND CLAIRE WAREN HIER! BARRY LIEBT CLAIRE! HIER WOHNEN FLITTCHEN. Die Garagen waren früher einmal in den Grundfarben rot, blau und gelb gestrichen gewesen, von denen noch Spuren zu sehen waren.
Barraclough ging die Betontreppe zum ersten Geschoss in Nummer zwölf, der Maisonettewohnung der Allans, hinauf. Obwohl der Müllschlucker nicht zu funktionieren schien, offen stand und überquoll, war das Treppenhaus selbst sauber gefegt, die Haustür gestrichen, vor den meisten Fenstern hingen Stores, und auf den Fensterbrettern standen Topfpflanzen. Ein oder zwei Leute sahen, wie das Polizeiteam eintraf, aber die Türen wurden schnell wieder geschlossen, als die Beamten näher kamen. Barraclough öffnete die Tür zu Nummer zwölf und trat ein.
Brooke hatte nach Erhalt der Erlaubnis zur Hausdurchsuchung Anweisung gegeben, das Haus auf den Kopf zu stellen. »Ich will alles – jedes Detail, das euch einen Hinweis darauf gibt, was da los war. Alles, das danach aussieht, dass Emma noch einmal dorthin zurückgekehrt ist, nachdem sie angeblich weggegangen war, alles, von dem wir etwas über sie erfahren. Ich will alles.«
Die Häuser waren nach dem gleichen Plan gebaut. Barraclough hatte eine Freundin, die in einer Maisonettewohnung der städtischen Baugesellschaft in einer anderen Siedlung wohnte, und hätte sich in dieser mit geschlossenen Augen zurechtgefunden. Eine Küche links von der Wohnungstür, ein Flur, der in das L-förmige Wohnzimmer führte, wo eine Doppeltür auf einen kleinen Balkon hinausging. Oben ein Bad ohne Fenster, eine separate Toilette, die ebenfalls kein Fenster hatte und leicht nach Urin roch. Ein größeres und ein winziges zweites Schlafzimmer – Emmas Zimmer. Der Vater sagte, es sei seit ihrem Weggehen nichts darin angefasst worden. »Sie sollte wissen, dass sie zurückkommen konnte. Ich wollte, dass sie zurückkommt«, sagte er.
Emma war siebzehn gewesen. Barraclough war vierundzwanzig. Sie fragte sich, ob dieser Abstand von sieben Jahren groß genug war, um eine Hürde für ihr gegenseitiges Verständnis zu sein. Aber sie wusste noch, wie es war, als sie siebzehn war. Sie konnte sich nicht erinnern, dass es ihr wesentlich anders vorkam als mit vierundzwanzig, nur schien das Leben jetzt leichter – andererseits aber auch schwieriger. Barracloughs Gedanken wanderten in die Vergangenheit zurück. Siebzehn – das hieß Streit mit ihrer Mutter über ihren Schulabschluss. Hatte es wegen Jungs Szenen gegeben, weil sie spät nach Haus kam, oder war das gewesen, als sie noch jünger war? Barraclough kam es so vor, als träfe sie schon lange selbstständige Entscheidungen, aber vielleicht täuschte sie da ihre Erinnerung. Siebzehn. Emma hatte hier mit ihrer Mutter gewohnt, die offenbar nichts dabei fand, ihre Familie mit ihrem eigenen Elend zu belasten. Ihr Vater – war er wirklich der schwächliche Einfaltspinsel, der er zu sein schien, oder verbarg sich hinter diesem kläglichen Äußeren eine unheilvollere, berechnende Veranlagung? Emma musste unglücklich gewesen sein. Sie war zweimal weggelaufen. Wieso war sie zurückgekommen, und warum war sie schließlich endgültig gegangen?
Barraclough sah sich in dem kleinen Zimmer um und versuchte, Emma gefühlsmäßig näher zu kommen und statt der toten Frau auf dem Tisch im Leichenschauhaus das lebende Mädchen vor sich zu sehen. Unter dem Fenster stand ein Einzelbett und an der Wand ein Kleiderschrank aus Kunststoff mit einer Kleiderstange, Fächern und Schubladen. Alles sauber und ordentlich, auch das Bett war gemacht. Es war das Zimmer eines jüngeren Mädchens, das noch im Prozess des Erwachsenwerdens und der Entwicklung war. Emma hatte sich nicht die Mühe gemacht, es zu verändern oder ihrem jetzigen Leben anzupassen. Die Bettwäsche und Vorhänge waren mit einem bunten Cartoonmotiv bedruckt – Bart Simpson. Eat my shorts . Hatte Emma oder ihre Mutter es ausgewählt? Jedenfalls waren Bettbezüge und Vorhänge ausgebleicht, nicht neu. Über dem Bett hing ein zerrissenes Poster der Spice Girls, und es wäre Emma jetzt wohl eher peinlich gewesen, so etwas zu besitzen, falls sie sich überhaupt noch entsann, wie das Zimmer ausgesehen hatte. Ein Foto von Royal Trux, wohl aus einer Illustrierten ausgeschnitten, war an die gegenüberliegende Wand geheftet.
Barraclough öffnete die Tür des Kleiderschranks. Ein fleckiger Morgenmantel hing an einem Haken; er sah zu klein aus, Emma konnte ihn in letzter Zeit nicht getragen haben, und ein Partykleid, schwarz, Lycra, sehr kurz und mit Nackenträger – ein richtiger Schocker. Ein Flyer mit dem Slogan WIR EROBERN UNS DIE STRASSEN ZURÜCK war innen an der Kleiderschranktür festgemacht. Ein Paar alte Tennisschuhe lagen unten drin.
Barraclough zog die Schubladen heraus. Außer einer halb leeren Packung Zigarettenblättchen auf einem zerrissenen Stückchen Karton und den Überresten einer Zigarette waren sie leer. Barraclough nahm etwas von dem Tabak und roch daran. Die Unter- und Rückseiten der Schubladen waren ebenfalls leer. Sie sah sich noch einmal im Zimmer um. An der Tür hing ein Rucksack. Sie machte ihn auf und sah hinein. Er war leer bis auf ein paar Infoblätter – Partys mit Gratiseintritt, wie es aussah, Smokescreen und eine Stereoanlage, die man selbst zusammenbauen konnte. Underground, deep house. Sie sah in den Seitentaschen des Rucksacks nach und dachte für einen Augenblick, sie hätte ein Tagebuch gefunden, und ihr Herz machte einen Sprung, aber es war nur eine Mappe für Plastikkarten von einer Bank. Sie sah sie schnell durch. Sie enthielt eine Geldautomatenkarte, eine Busmonatskarte und die Kreditkarte einer Ladenkette. Merkwürdig für ein arbeitsloses junges Mädchen. War Emma verschuldet gewesen? Sie kontrollierte, ob noch etwas zwischen den Karten in dem Mäppchen war, und zwei Fotos fielen heraus. Sie hob sie auf. Auf dem Ersten war eine junge Frau bei einer Party oder in einer Disco – der Hintergrund war dunkel, und die Leute waren nur undeutlich zu erkennen. Das Licht, vielleicht ein Blitzlicht, war auf die Frau gerichtet, die lachte und abwehrend die Hand hochhielt. Einen Augenblick dachte Barraclough, es müsse Emma sein, aber das Haar war dunkler. Auf die Vorderseite des Fotos hatte jemand, vielleicht die Frau auf dem Foto?, geschrieben: Für EM. Sie drehte es um. In einer anderen Handschrift stand darauf: SOHPIE. HULL, 97. Sophie Dutton?
Das zweite Foto war ein verschwommener, unscharfer Schnappschuss einer Gruppe von Leuten. Es sah aus, als stellten sie eine Soundanlage auf. Im Vordergrund war eine Frau, die ungefähr genauso alt wie die Frau auf dem ersten Bild und besser zu erkennen war als die anderen Gestalten. Sophie, aber das Bild war älter. Der Stil von Kleidung und Make-up war etwa wie der in den siebziger Jahren, nicht wie eine Nachahmung der Siebziger. Die Kleider wirkten irgendwie unförmig, hatten nicht die Eleganz moderner Stoffe und Muster. Barraclough sah genauer hin. Die Frau konnte eine jüngere Ausgabe eines Fotos sein, das sie unten entdeckt hatte, eine sehr junge Sandra Allan. Sie betrachtete die anderen Personen auf dem Foto, aber es war unmöglich, Details zu erkennen. Sie drehte es um. Mit verblasster Tinte war ein Datum darauf gekritzelt. Es sah aus wie November 197… Die letzte Ziffer war undeutlich, und da war noch ein Wort, das sie nicht ganz lesen konnte: …ELVET. Darüber hatte jemand, wie es schien, später geschrieben: WAS HÄLTST DU DAVON! Sie betrachtete das Foto noch einmal. Die Frau, eigentlich ein Mädchen, hatte irgendetwas an sich … Wie sie dastand, wirkte sie unbeholfen, unsicher. Barraclough runzelte die Stirn. Es erinnerte sie an … Natürlich! Die Frau auf dem Foto, wahrscheinlich Sandra Allan, war schwanger. Sie sah noch einmal auf das verwischte Datum. Sandra Allan hatte vor Emma bereits ein Kind bekommen. Was war aus ihm geworden?
Dennis Allan errötete, als er das Foto ansah, das McCarthy ihm reichte und fragte: »Erkennen Sie jemanden von diesen Personen?«
Er schüttelte den Kopf und sagte dann: »Sandra, natürlich. Ich weiß nicht…« Er betrachtete das Bild. »Ich erkenne keinen von ihnen«, sagte er. »Es ist schwer zu sagen.« McCarthy nickte. Das Foto war undeutlich. »Ich weiß nicht, wo das hergekommen ist«, sagte er.
Er hatte Sandra in den siebziger Jahren kennen gelernt. Er war in einer Band gewesen, in der Sandra eine Zeit lang die Sängerin war. »Ich bin ’77 ausgestiegen«, sagte er.
McCarthy fragte ihn nach Sandras Schwangerschaft. Allans Gesicht wurde rot. »Wir haben uns aus den Augen verloren, als die Band auseinander ging«, sagte er. Er bemerkte McCarthys Blick und fügte mit echter Entrüstung hinzu: »Es war nicht von mir. Ich war nicht ihr Freund.« Die Band, Velvet, löste sich 1978 auf, als ein weiteres Mitglied ausgestiegen war. »Ich habe Sandra ’81 wieder getroffen«, sagte er. »Wir haben ’82 geheiratet, kurz bevor Emma zur Welt kam.« Er sah hilflos aus.
Barraclough mochte neugierige Nachbarn. Ganz besonders mochte sie neugierige Nachbarn, die immer zu Hause waren. Und am besten gefielen ihr Nachbarn, die immer zu Hause waren und sich ganz offen zu ihrem Hobby bekannten. Es war frustrierend und zeitaufwendig, sich mit taktvollen Kommentaren abgeben zu müssen: »Ich kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten« und »Ich mische mich nirgendwo ein.« Rita Cooke war dreiundsiebzig. Sie hatte den schlurfenden Gang und die verkrümmten Hände, die für Arthritis typisch sind, aber ihr Kopf funktionierte hervorragend und ihre Augen offenbar genauso. Und sie wohnte seit zehn Jahren neben der Familie Allan. »Ich weiß nicht, was schlimmer war«, sagte sie heiter und goss Barraclough eine Tasse Tee ein. »Diese Sandra – immer machte sie ein langes Gesicht, immer hatte sie was zu seufzen und zu stöhnen. Sie kam hier rüber, und dann ging’s los. ›Ach, Dennis hat dies oder jenes getan, ich Arme.‹ Sie hätte ein paar echte, handfeste Probleme gebraucht, das hätte sie abgelenkt.«
»Was hat ihr Mann getan? Worüber hat sie sich beklagt?« Barraclough nahm einen weiteren Keks.
»Ach, irgendwas und nichts. Er hatte Nachtdienst, verstehen Sie, und sie war nicht gern allein, oder er gab ihr dem Mädchen gegenüber keine Rückendeckung … ›Er lässt sie mit mir reden, wie es ihr gerade einfällt‹, oder er begriff nicht, wie krank sie war. Sie wissen schon. Allerdings« – Rita Cooke wollte fair sein – »war er auf seine Weise genauso schlimm. ›Ja Schatz, ja Schatz, ach was soll ich machen? Ach, ich werd nicht fertig damit.‹ Es ist kein Wunder, dass das Kind missraten ist.« Sie wartete darauf, dass Barraclough das Stichwort aufgriff.
»Wie meinen Sie das, Mrs. Cooke?«, fragte Barraclough entgegenkommend.
»Also, ich weiß ja nur, was ich gesehen habe. Sie war die ganze Zeit weg. Manchmal die ganze Nacht. Und sie hatte immer sehr komische Freunde, oft hierher gekommen sind sie allerdings nicht. Außer wenn niemand zu Hause war.«
Barraclough nickte. »Würden Sie sie wiedererkennen?«, fragte sie.
Mrs. Cook warf ihr einen kritischen Blick zu. »Ich komme schon in die Jahre, aber trotzdem sehe ich noch gut«, sagte sie. Barraclough nickte hastig. »Da war ein Junge – das gefiel mir überhaupt nicht, wie der aussah. Er hing dauernd hier herum und hat auf sie gewartet. Ich hätte ihn weggeschickt, aber heutzutage muss man ja vorsichtig sein.« Barraclough ließ sich eine Beschreibung des Jungen geben. Groß, blass, dunkle Haare und Augen. »Sah ganz gut aus«, gab Mrs. Cooke zu.
Barraclough fragte nach Sandra Allans Tod. Zum ersten Mal schien die alte Frau zu zögern. »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Sie hatte einen großen Streit mit dem Mädel – sie haben sich laut angeschrien. Ich verstand nicht, was sie sagten, aber es ging eine ganze Weile so weiter. Dann kommt das Mädchen raus, schlägt die Tür zu, und er legt los. Vorher hatte ich nie mitbekommen, dass er sie anschrie. Eine halbe Stunde hat sie so weitergemacht …« Barraclough fragte, um wie viel Uhr das gewesen sei. Die Polizei wusste bereits, dass Sandra mit einem Rezept zur Apotheke gegangen war, es war das Rezept für die Tabletten, mit denen sie sich später umbrachte. »Dann ist sie nicht wieder ausgegangen. Ich sah ihn herauskommen und zur Arbeit gehen, das war um vier. Ich dachte, sie würde rüberkommen wie sonst, wenn sie sich aufgeregt hatte, aber das tat sie nicht. Es war still. Ich hörte ihn um sechs Uhr am nächsten Morgen zurückkommen. Dann bin ich wieder von dem Krankenwagen aufgewacht.« Die alte Frau runzelte die Stirn, sah unsicher und gebrechlich aus. »Ich hätte nie gedacht, dass sie das tut«, sagte sie und schaute Barraclough mit sorgenvollem Blick an.
Suzanne gab den Versuch zu arbeiten auf. Sie hatte das Gefühl, etwas Vertrautes, auf das sie sich sonst immer verlassen konnte, sei ihr verloren gegangen. Sie schaute aus ihrem Küchenfenster und sah Jane, die sich in der frühen Abendsonne in ihrem kleinen Garten an den Kübeln zu schaffen machte, in die sie Kräuter gepflanzt hatte. Lucy spielte mit Bauklötzen und den Holztieren einer Farm. Mutter und Tochter.
Sie erinnerte sich an ihre eigene Mutter, an die intensive, enge Beziehung, die der Mittelpunkt von Suzannes kindlicher Welt gewesen war. Sie erinnerte sich daran, wie sie jeden Tag von der Schule nach Hause kam und ihre Mutter auf der Couch fand. Vom Morgen lag noch alles unordentlich herum, und das Essen war zu kochen, bevor ihr Vater von der Arbeit kam.
Als Kind hatte sie die Krankheit ihrer Mutter einfach akzeptiert. Als Erwachsene begriff sie, dass sie einiges entbehrt hatte, was Teil einer normalen Kindheit sein sollte: Eine Mutter, die sich um sie kümmerte, Freunde, regelmäßiger Schulbesuch. Als Kind hatte sie es gemocht, hatte sich wichtig und erwünscht gefühlt. Sie hatte ihre Mutter in dem Jahr, bevor Adam zur Welt kam, immer nur auf der Couch oder im Bett liegend in Erinnerung. Aber sie konnte sich an eine Party erinnern, an ihre Freundinnen, die um ein Lagerfeuer herumstanden, Würstchen, die am Stock ins Feuer gehalten wurden, und an ihre Mutter, die lachend zusah, wie sie nach Äpfeln schnappten. Wann war das gewesen? Du hast deine Mutter müde gemacht, Suzanne! Wie kannst du nur so gedankenlos sein! Ihr Vater. Sie schüttelte den Kopf. Erinnerungen aus der Kindheit konnte sie im Moment eigentlich nicht brauchen.
Sie klopfte ans Fenster, und als Jane nach oben sah, bewegte sie die Lippen: TEE? Jane lächelte und nickte, und fünf Minuten später trug Suzanne Becher mit Tee und Apfelsaft für Lucy in den Garten. Es war ein schöner Tag, der Himmel tiefblau, nur ein paar Wolken trieben im schwachen Wind dahin und sorgten dafür, dass die Luft warm statt brütend heiß war. Suzanne zog ihr Sweatshirt aus, das sie über dem T-Shirt trug, setzte sich auf die niedrige Mauer, die die zwei Gärten trennte, und sah Jane bei der Arbeit zu. »Es ist nur Tee«, sagte sie, auf den Becher zeigend.
»Das ist in Ordnung.« Jane zog eine Löwenzahnpflanze mit langer Wurzel aus dem Kübel und sah sie an. »Weißt du auch, dass sie diese Dinger früher angebaut haben? Ich habe mal versucht, Löwenzahnkaffee zu machen. Er schmeckte ekelhaft.«
Suzanne sah zu Lucy hinüber, die, in ihr Spiel vertieft, die Unterhaltung der beiden Erwachsenen nicht wahrzunehmen schien. »Hast du noch mal etwas gehört?« Jane sah sie an. »Von der Polizei, über Emma.« Sicherlich musste Jane nicht daran erinnert werden.
»Ja, ich weiß.« Jane sah Suzanne an, dann sagte sie: »Du siehst immer noch sehr angespannt aus. Ich weiß nicht – direkt habe ich nichts gehört.«
»Was meinst du damit – direkt?«
Jane setzte sich auf die Fersen zurück und trank den Tee ohne Milch, den Suzanne ihr gegeben hatte. »Ich bin sicher, das Zeug ist gesünder, als die Leute sagen«, meinte sie und zeigte auf den Becher. »Allerdings weiß man natürlich nicht, was drin ist.«
Suzanne war sich nicht sicher, ob Jane absichtlich auswich oder ob sie nur nachdachte und vor sich hinmurmelte, während sie nach einer Antwort auf Suzannes Frage suchte. Sie konnte nicht noch einmal fragen, weil Lucy herüberkam und das Glas Apfelsaft betrachtete. »Ist das für mich?« Suzanne nickte, und Lucy nahm es vorsichtig mit beiden Händen.
»Tut mir Leid«, entschuldigte sich Suzanne. »Es ist ein bisschen zu voll.« Lucy nickte und konzentrierte sich darauf, das Glas zum Mund zu führen. »Was machst du da?« Suzanne wies auf Lucys Spiel auf der anderen Seite des Gartens.
»Spielen.« Lucy trank und sah auf ihr Glas und prüfte, wie viel noch drin war. »Ich bringe den Leuten etwas«, sagte sie.
»Leute?« Suzanne sah hinüber, wo die Holzspielsachen auf ein paar Zweigen und Blättern lagen. Die Pfauenfeder steckte im Boden und schwankte wie eine Fahne über ihnen.
»Sie sind auf einem Boot«, erklärte Lucy. »Sie fliehen vor den Monstern. Tamby beschützt sie.« Sie trug ihr Glas behutsam hinüber, wo sie gespielt hatte.
Jane verzog das Gesicht. »Immer noch Monster«, sagte sie. »Sie waren lange bei Emmas Vater«, fuhr sie fort, »aber ich weiß nicht, warum. Joel hat mir das gesagt.«
Suzanne musste eine schnelle gedankliche Kehrtwendung machen, um zu begreifen, dass sie ihre frühere Frage beantwortete. »Emmas Vater? Wieso weiß Joel davon?«
Jane zuckte die Achseln. »Joel hat es sich zur Aufgabe gemacht, es zu erfahren. Ich frage nicht. Joel wollte wissen, ob es etwas gibt, das die Polizei uns verschweigt und das wir wissen sollten. Er machte sich Sorgen.«
»Na ja, das sollte er auch.« Suzanne wollte Joel nicht an Boden gewinnen lassen. »Sie ist sein Kind. Sein einziges Kind.« Seine Sorge, nach ihrer Erfahrung untypisch für Joel, stimmte sie ihm gegenüber etwas milder.
»Ach, das ist sie gar nicht. Sein einziges Kind, meine ich.« Jane saß auf den Fersen, nahm eine Schnecke von einer der Pflanzen ab und sah sie an. »Die will ich hier nicht haben.« Sie warf sie über die Mauer in den Garten des Hauses mit den Studentenwohnungen. »Er hat ein Kind aus erster Ehe.«
Suzanne war ernstlich schockiert. Sie hatte das nicht gewusst. »Er hat nie etwas darüber gesagt. Ich bin sicher, er hat es auch Dave nicht erzählt.«
»Nein. Sie haben keinen Kontakt.« Jane hatte jetzt ihre Arbeit an den Pflanzkübeln beendet und betrachtete sie mit stillem Vergnügen.
»Was, überhaupt nie?«
Jane sah Suzanne mit ihren blauen Augen an. »Nie.« Sie wartete einen Moment Suzannes Reaktion ab, dann sagte sie: »Ich weiß, wie sich das anhört. Und ich mache mir nicht viele Illusionen über Joel. Ich kenne ihn. Aber da ist Lucy, verstehst du.« Sie saß auf den Fersen und hielt den Becher Tee mit beiden Händen umfasst. »Die Sache mit Joel hat Spaß gemacht, ich wusste, dass er kein Mann ist, den man ernst nehmen sollte. Lucy hatte ich eigentlich nicht eingeplant.« Suzanne nickte, Jane sprach selten darüber. Sie war sehr zurückhaltend und verschlossen. »Lucy braucht die Gewissheit, dass ihr Vater sie liebt«, sagte Jane und warf einen Blick zurück, wo Lucy immer noch in ihr Spiel vertieft war. »Und wenn ich dafür Zugeständnisse machen muss, na ja, was macht das schon? Wenn ich Joel dränge, mehr zu tun, wird er einfach verschwinden. Und was würde das Lucy bringen? Wenn sie älter wird, findet sie schon heraus, wie er in Wirklichkeit ist, aber jetzt ist es wichtig für sie, zu wissen, dass er sie liebt.«
»Tut er das?« Suzanne hatte bei Joel bis vor kurzem kaum Anzeichen dafür entdeckt.
Jane seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Soweit er dazu fähig ist, vielleicht. Obwohl diese Sache ihm wirklich einen Schock versetzt hat. Er war sofort hier oben, als ich es ihm erzählt habe, und er bleibt eine Weile hier. Ja, heute ist er weg, weil er arbeitet, aber heute Abend kommt er zurück.«
Der Gedanke, dass Joel da sein würde, deprimierte Suzanne. Sie erinnerte sich an ihre morgendliche Begegnung mit ihm. »Er schien sich aufzuregen, dass die Polizei Lucy befragt hat«, sagte sie skeptisch. Sie fand Joel in seiner neuen Rolle als besorgter Vater wenig glaubwürdig.
Jane nickte. »Er sagte, ich hätte es nicht zulassen dürfen. Er dachte, es hätte sie verstört, aber ich glaube, es war wichtig für sie, darüber sprechen zu können und zu wissen, dass jemand etwas tut. Es war gut für sie, dass sie bei der Polizei war, denn sie weiß jetzt, dass es jemanden gibt, der die Monster verjagt. Und wir müssen alle erfahren, was passiert ist – mit Lucy und mit Emma. Ich glaube, im Grunde weiß Joel das. Er gibt nur sehr ungern zu, dass er Unrecht hat.«
»Weißt du jetzt mehr darüber, was mit Lucy passiert war?« Suzanne sah über den Garten hinweg, wo Lucy mit ernstem Gesicht ihre Spielsachen neu aufstellte.
Jane schüttelte den Kopf. »Lucy sagt immer noch, sie sei allein zum Spielplatz gegangen und hätte sich dann im Wald versteckt – ich glaube, weil sie nicht zur Klinik gehen wollte. Aber dann hat sie Tamby damit vermischt. Jedes Mal, wenn sie es erzählt, wird es mehr wie eine ihrer Geschichten. Ich muss Joel in Bezug auf weitere Befragungen Recht geben. Ich habe der Polizei gesagt, dass ich sie nicht mehr danach fragen will. Sie soll es vergessen.«
Suzanne musste mit jemandem sprechen. Jane hörte ruhig zu, als Suzanne ihr über das Gespräch mit DI McCarthy und über ihre Sorge berichtete, dass sie Ashley unabsichtlich in die Sache mit hineingezogen haben könnte. »Ich hab versucht, es zu erklären«, sagte sie, »aber er hat mir nicht geglaubt.«
Jane sah sie genervt an. »Du machst dir zu viele Sorgen. Überlass es doch ihnen. Es ist nicht mehr dein Problem. Du hast richtig gehandelt. Du hast ihnen gesagt, was du gesehen hast. Sie werden sich damit befassen.« Sie dachte einen Moment nach. »McCarthy, war das der Blonde? Kalt und distanziert? Solche Männer sind irgendwie sehr sexy. Er sollte eine Uniform tragen.«
»Wer? Wer sollte eine Uniform tragen?« Suzanne war fassungslos.
»Dein DI McCarthy. Und du hast ihn eine ganze Stunde für dich allein gehabt?« Jane seufzte. »Lucy und ich haben nur eine Frau mit einem Plüschhasen bekommen.« Sie sah Suzanne an. »Es ist nicht dein Problem«, betonte sie noch einmal.
Suzanne betrachtete Lucy, die, Schmutz an Händen und Gesicht, mit wirren Haaren und ernster Miene, damit beschäftigt war, ihre Spielzeugfiguren in dem schmalen Beet am Ende des Gartens zu begraben.
Dennis Allan saß an dem kleinen Couchtisch im vorderen Zimmer. Es war dunkel, die schweren Vorhänge waren zugezogen. Er wollte nicht, dass Leute hereinsehen, ihn anstarren und miteinander flüstern konnten. Er hatte gehört, was sie sagten. Er … seine Frau… jetzt seine Tochter… die Polizei… Mord … Mörder … Mörder . Er legte die Hände um den Becher mit Kaffee, trank hin und wieder einen Schluck und bemerkte gar nicht, dass er kalt war. Wie war das passiert? Er sah auf die Fotos im Glasschrank, die sicher in ihren Rahmen standen, so sicher, wie er und seine Familie nicht mehr waren. Sandy in ihrem weißen Hochzeitskleid, er hatte das weiße Kleid haben wollen, obwohl seine Mutter einiges daran auszusetzen hatte. Na ja, unter den Umständen, Emma war ja schon unterwegs… Emma in einem dieser ovalen Schulbilderrahmen, zehn Jahre alt, lächelnd. Emma und Sandy im Urlaub, in die Sonne blinzelnd, lächelnd. Emma in ihren abgeschnittenen Jeans, das blonde Haar sonderbar gelb gefärbt, mit dem furchtbaren Piercing in der Nase, jetzt nicht mehr lächelnd. Emma letzte Weihnachten, vor dem Baum aufgenommen, ohne dass sie es merkte, beim Spielen mit der Katze. Lächelnd.
Wie war das geschehen? Er hatte sich so sehr angestrengt. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben, Sandy . Nichts. Ich hab dich lieb, Emma . Nichts. Die Antwort kam, unerwünscht und ohne dass er danach verlangt hatte. Wie die Mutter so die Tochter . Die Missbilligung seiner eigenen Mutter hatte ihre frühen Ehejahre überschattet. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Er war schwach. Die Menschen dachten, er sei schwach. Er hatte die heimliche Verachtung im Blick der Kripobeamten gesehen. Glaubten sie, dass er das nicht bemerkte? Sie hielten sich für so schlau. Na ja, sollten sie es doch selbst herausbekommen.
Suzanne beschloss abends um acht, ins Pub zu gehen. Es war Comedy Night, und sie würde mit Freunden reden, etwas trinken und einfach mal ausspannen können. Sie zog die schwarze Hose an, die sie einige Wochen zuvor gekauft und noch nie getragen hatte, und eine Seidenbluse, die Jane ihr geschenkt hatte. Sie drehte ihr Haar hoch, hielt es mit einer Spange im Nacken zusammen und trug Lippenstift auf.
Sie sah gerade nach, was in ihrer Handtasche war, als es klopfte. Suzanne öffnete und war überrascht, Richard Kean, Psychologe und ihr Mentor im Alpha-Centre, zu sehen. Sein Kopf stieß fast an den Türrahmen, und seine massige Gestalt füllte die kleine Tür, als er hereinkam. Richard war noch nie bei ihr gewesen. Sie lud ihn ins vordere Zimmer ein und fragte sich, was er wollte. Er sah sie an, bemerkte ihr Make-up und die neuen Kleider. Suzanne war bei der Arbeit immer korrekt gekleidet, eher streng. Bis vor kurzem hatte sie sich zu allen Gelegenheiten korrekt und streng gekleidet. »Tut mir Leid. Ich hab Sie gestört. Sie wollten gerade ausgehen.«
»Ach, das macht nichts. Ich wollte nur in die Kneipe. Möchten Sie einen Kaffee?« Suzanne überlegte, ob er wohl mit ihr zum Pub gehen würde.
»Ich hätte lieber etwas Kaltes.« Er sah aus, als sei ihm heiß.
»Bier? Limo oder so etwas?«
»Cola? Ich muss ja noch fahren.« Suzanne ging in die Küche, um die Getränke zu holen. Er würde wohl nicht ins Pub gehen wollen, wenn er fahren musste. Als sie ins Zimmer zurückkam, stand er an der Wand und sah die Fotos an. »Ist das Ihr Sohn?« Er stand vor dem Bild von Adam, das kurz nach seinem elften Geburtstag aufgenommen worden war. »Er ist ungefähr so alt wie mein Jeff.«
»Nein.« Suzanne schluckte die plötzliche Bitterkeit hinunter. »Nein, das ist mein Bruder, Adam.«
»Ach so, er sieht Ihnen ein bisschen ähnlich. Ist es ein neueres Bild?«
»Nein.«
»Was macht er denn beruflich? Ist er auch Akademiker?«
Suzanne brachte es nur mit Mühe heraus. »Nein. Adam – er ist mit vierzehn gestorben. Vor sechs Jahren.«
»Das tut mir Leid. Das tut mir wirklich Leid.« Er war verlegen. Er fragte nicht weiter, wollte es nicht wissen. »Passen Sie auf, Sue, dies ist eigentlich ein dienstlicher Besuch. Es konnte nicht bis Montag warten. Keith Liskeard hat mich angerufen.« Suzanne erkannte den Namen des Direktors des Alpha-Centre. »Er sagt, die Kripo sei da gewesen und habe Fragen gestellt.«
Suzannes Magen verkrampfte sich. Sie hätte ihn vorwarnen sollen. »Wegen Ashley?«, fragte sie.
Richard sah sehr ernst aus. »Sie wissen also Bescheid.«
»Ja, na ja …«
Er sprach weiter, bevor sie ihm sagen konnte, was geschehen war. »Hören Sie, Sue, mir ist klar, dass Sie in einer schwierigen Situation waren – wenn Sie Ashley gesehen hatten, mussten Sie es ihnen sagen, niemand behauptet, Sie hätten es nicht tun sollen. Aber Sie hätten es uns mitteilen sollen. Ich hätte gehofft, dass Sie zu uns gekommen wären, bevor Sie zur Polizei gingen. Es ist Teil der Verpflichtung, die Sie eingehen …«
»Warten Sie einen Moment!« Suzanne war total überrascht. »Was meinen Sie denn, dass passiert ist? Was glauben Sie, dass ich gesagt habe?«
»Ich verstehe, wenn es ein solches Verbrechen gegeben hat und Sie Ashley in der Nähe des Tatorts gesehen haben, dann würden Sie natürlich…«
»Das hab ich nicht.« Suzanne spürte, wie eine Welle kalten Zorns in ihr hochstieg.
»Was wollen Sie damit sagen?« Er sah verwirrt aus.
»Ich habe Ashley nicht gesehen, und ich habe ihnen nicht gesagt, dass ich Ashley gesehen hätte. Ich habe nicht angeboten, mit ihnen zu sprechen, ich musste …«
»Ja, das meine ich ja …« Er versuchte, wieder die Initiative zu ergreifen, aber sie setzte sich darüber hinweg.
»Es ist alles ein dummes Missverständnis. Ich habe ihm extra gesagt, ausdrücklich gesagt, diesem verdammten DI McCarthy, dass ich Ashley nicht gesehen habe.«
Er sah sie eine Weile schweigend an. Offensichtlich glaubte er ihr nicht. »Es geht im Augenblick für Ashley um einige wichtige Fragen. Dies hätte für ihn zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können.«
»Was meinen Sie damit?«
Er fühlte sich unwohl. »Es tut mir Leid, ich kann nicht darüber sprechen.«
Ach, diese ewige Heimlichtuerei! Wenn man ihr die Information vorher gegeben hätte, die Richard jetzt andeutete, wäre vielleicht… »Warum fragen Sie Ashley nicht selbst? Er wird Ihnen sagen, wo er war.«
Richard schien verlegen. »Es steht praktisch fest, dass wegen dieser anderen Probleme… er ist seit Donnerstagvormittag nicht mehr im Zentrum gewesen. Wir müssen ihn finden und ihn bei der Polizei seine Aussage machen lassen, bevor die Sache eskaliert.«
Suzannes Wut wich Unsicherheit – hatte sie etwas Falsches, Dummes getan? »Ich glaube, Sie sollten gehen«, sagte sie.
»Ja, ich bin … Okay, gut.« Er drehte sich zur Tür um. »Keith ist sehr ärgerlich wegen der Sache«, warnte er.
Sie ging schließlich allein ins Pub, verließ es aber früh wieder. Sie sprach mit ein paar Leuten, mit Freunden von Dave, die auch ihre Freunde waren, als sie und Dave verheiratet waren. Ein oder zwei Studienfreunde. Es hätte ein netter Abend sein können, aber irgendwie hatte sie keine Lust sich zu unterhalten. Die Comedy Night war auch ein Reinfall, obwohl das übrige Publikum Spaß daran zu haben schien. Der Komiker, so schien ihr, machte kindische Witze, die weder geistvoll noch witzig waren. Also ging sie ziemlich bald wieder. Als sie das Lokal verließ, stichelte er: »Da ist wieder eine, der’s nicht schnell genug geht bis zur Rente!« Wenn man über fünfundzwanzig war, schien man sich schon allein dadurch der Lächerlichkeit preiszugeben.
Sie ging an den Toren des Parks vorbei nach Hause zurück, blieb stehen und schaute den Weg zum Wald hinunter. Es war dunkel. Sie sah eine kleine Gruppe von Leuten unter der Überdachung am Eingang herumstehen. Teenager, vermutete sie, obwohl es zu dunkel war, um sie erkennen zu können. Tiefer im Park waren die Schatten unter den Bäumen schwarz. In der Dunkelheit sah sie ein Licht flackern, aber sonst war alles ruhig und friedlich. Die Gruppe bei der Überdachung beobachtete Suzanne, als sie unter der Straßenlaterne stand. Sie könnte durch das Tor gehen, dem Weg zur dritten Brücke durch das Tor folgen, bei Dave wieder herauskommen und dort sein, wo Michael war. Aber sie fand keinen Grund, der sie dazu bringen würde, sich in die schweigende Dunkelheit hineinzuwagen.