Читать книгу Fidibus und der Engel von Reichenau - Denise Remisberger - Страница 13
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Оглавление„Da bist du ja“, setzte sich Kräuterfrau Trude zu Cellerar Fidibus an den Tisch in der Gaststube „Zur Dorfschenke“, in der Gilbrech der Wirt war und in der sein Sohn Alfons die Gäste bediente.
„Ja, ja, da hockt er. Und süffelt bereits den zweiten Becher Bier“, grinste Alfons auf den sitzenden Mönch hinunter und nahm Trudes Bestellung auf: einen Becher Most.
„Geht es dir nicht gut, Fidibus?“, schaute ihn seine gute Freundin besorgt an.
„Dekan Ekkehard und Infirmar Kunibert haben sich gegen mich verschworen“, jammerte Fidibus.
„Was?!“
„Ja! Sie wollen, dass ich abnehme. Wegen den Knochen. Meinen Knochen. Anscheinend drücke meine Voluminösität auf die armen Dinger und das sei ungesund. Ab heute bekomme ich nur noch karg abgemessene Portionen zu essen. Bis Weihnachten. Bis Weihnachten muss ich hungern“, schrie der gebeutelte Mönch in den Raum hinaus und klammerte sich an seinen Bierbecher.
„Und ich dachte schon, du hättest ein richtiges Problem“, lachte Trude.
„Das ist ein richtiges Problem!“, insistierte der Cellerar.
„Ach was! Fidibus, ich habe eine Ablenkung für dich. Die wird dich schön in Anspruch nehmen, sodass es ruck, zuck Weihnachten wird.“
„Um was geht es?“
„Du musst nach Reichenau.“
„Du bist schon die Zweite, die mich nach Reichenau schicken will.“
„Ach ja?“
„Ja. Ich stelle dich nachher jemandem vor.“
„Und wem?“
„Der Stiftsdame Marie. Aus Quedlinburg.“