Читать книгу Mörder im eigenen Dezernat - Denise Remisberger - Страница 14
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ОглавлениеEingetrocknetes Rot schmückte Hauswand und Kopfsteinpflaster dort, wo Polizeichef Gregor Bohlbrühl zusammengeklappt war. Laura Peter starrte auf die Flecken, regungslos in der Hocke, und erregte das Aufsehen der Vorbeieilenden.
«Sucht die ihre Nadel?», war eine der netten Bemerkungen, die an ihr Ohr drangen.
«Sind das die Reste ihres Ehemannes?», witzelte eine Frauenstimme.
Die Leute äusserten sich gerne dann laut, wenn es nicht um sie selber ging und doch irgendwie mit ihnen zu tun hatte. Laura konnte der subjektive Unsinn gestohlen bleiben. Sie suchte nach Spuren. Möglichst objektiven.
Doch obwohl sie die ganze Gasse samt Nebengässchen nach Verwertbarem absuchte, fand sie nichts. Nichts Verräterisches war hinterlassen worden. Allerdings konnte sie gerade aus diesem Grund Täterprofile ausschliessen. Kein Junkie, der in Hysterie nach Geld schreit. Überhaupt kein Raub, denn Gregor Bohlbrühl besass sein Portemonnaie samt Inhalt immer noch.
Dieser Anschlag hatte etwas sehr Überlegtes. Er ist geplant worden. Und es gab keine Anzeichen von Wut. In dem Falle wäre die Anzahl der Messerstiche unzählig gewesen. Einfach eine überlegte Sache. Ein Aus-dem-Weg-Räumen mit möglichst geringem Aufwand und ohne Aufsehen. Ein Mittel zum Zweck.