Читать книгу Mörder im eigenen Dezernat - Denise Remisberger - Страница 7
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ОглавлениеDer Elektriker ist ziemlich gut aussehend, dachte Laura Peter, als die Firma, die sie angerufen hatte wegen ihrer Lampen, die alle an die Decke sollten, jemanden bei ihr zuhause vorbeischickte. Gross, schwarze kurze Haare und warme dunkle Augen.
Laura reichte ihm den schweren Kronleuchter, der ins Esszimmer über den Tisch gehängt werden sollte, und schaute dem schönen Elektriker zu, wie er die Leiter erklomm und das Ungetüm an den bunten Kabeln, die aus der Decke hervorquollen, anschloss.
In seiner Arbeitshose steckten mehr Schraubenzieher, als Laura je auf einmal gesehen hatte. Sonst war er eher wortkarg und schaute sie selten an. Sie schlich trotzdem immer hinter ihm her, auch auf die Gefahr hin, ihn zu belästigen. Schliesslich musste sie ihm zeigen, welcher Lüster in welches Zimmer kam.
«Diese beiden hier würde ich auch gerne neu verkabeln lassen», sagte Laura in die Stille hinein und deutete auf ihre beiden Jugendstillampen, die provisorisch an der Wand befestigt waren. Die Kabel daran sahen aus wie vom Wetter zerzaust und waren ausserdem zu kurz für die nächste Steckdose, sodass Laura wegen zehn Zentimeter fehlenden Kabels extra ein ellenlanges Verlängerungskabel in die Ästhetik ihres Schlafzimmers hätte bugsieren müssen.
«Die müsste ich mitnehmen und im Geschäft neu verkabeln, die sind zu speziell, und das nötige Material muss auch zuerst bestellt werden. Will heissen, ich muss wiederkommen.»
Da er ihr den Rücken zudrehte, sah sie nicht, dass er lächelte. Seine Stimme war kontrolliert und verriet nichts.
«Ja, natürlich, ist in Ordnung.»
Auch Laura konnte ausgeglichen tönen, obwohl sie sich darüber freute, dass es noch nicht vorbei war.
«Wie heissen Sie eigentlich?», wollte Laura wissen, als er eine Stunde später am Gehen war.
«Trevor. Also, ich meine natürlich, Engelmann.»
«Trevor Engelmann. Also, Trevor Engelmann, bis bald.»
«Bis auf bald, ja.» Er lächelte schon wieder, doch diesmal sah sie es.