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2.1 Der Zehn-Euro-Trick und eine wichtige Lektion

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„Ein jeder ist soviel wert, als die Dinge wert sind, um die es ihm ernst ist.“

– Marc Aurel // Römischer Kaiser und Philosoph


Ich arbeite mit Tricks. Was?! „Ich dachte, hier geht es um Wahrhaftigkeit und eben nicht um Tricks“, kann ich dich empört rufen hören. Aber bevor du das Buch wütend in die nächste Ecke feuerst oder im Gästeklo neben dem Klopapier parkst, lass mich dir meinen Trick erklären. Denn der Trick ist lediglich Mittel zum Zweck, um unsere innere Haltung, unsere Einstellung und unsere Werte zu entdecken und teilweise auch zu entlarven.


Ich arbeite wirklich mit Tricks. Und zwar mit echten Zaubertricks. Jedoch nicht im Verkaufsprozess selbst, sondern ich führe meinen Vortrags- und Seminarbesuchern einen simplen, aber verblüffenden Zaubertrick vor. Ich habe diesen Trick vor vielen, vielen Jahren von einem Zauberer gelernt. David Copperfield hat diesen Trick einige Zeit sogar als Eröffnungsact in seinen Shows vorgeführt. Ich habe mir diesen Trick abgeschaut. Und wie das genau aussieht, kannst du live bei mir erleben.


Der Trick ist simpel: Ich verknote vor den Augen des Publikums meine Hände und Finger auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Bei mir sieht das total einfach aus. Das Publikum darf mitmachen, bekommt das aber nicht hin. Alle lachen, wundern sich und sind verwirrt. Ein großes „Häh?!“ schwebt über den Köpfen der Zuschauer. Wie hat der das gemacht?!


Warum führe ich diesen Trick vor? Ich möchte damit gern das Pareto-Prinzip (https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip) schlagen. Der italienische Ökonom Vilfredo Pareto hat im 19. Jahrhundert eine der bekanntesten Wirtschaftsformeln aufgestellt und ich bin mir sicher, du kennst diese Formel oder hast zumindest davon schon mal gehört. Pareto sagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse mit 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20 Prozent der Ergebnisse benötigen mit 80 Prozent die meiste Arbeit. Du kannst das auf alle möglichen Bereiche des Lebens und der Wirtschaft übertragen: 80 Prozent der Einnahmen einer Fluggesellschaft werden von 20 Prozent der Fluggäste, nämlich die, die Business- und First-Class fliegen, generiert. 80 Prozent der Umsätze werden von lediglich 20 Prozent der Mitarbeiter erwirtschaftet. Aber ist das wirklich so? Ist das nicht nur ein Glaubenssatz, den wir so verinnerlicht haben, dass wir ihn jeden Tag manifestieren? Und woran liegt das? Können wir diesen Effekt vielleicht irgendwie aushebeln, wenn es uns gelingt, hinter das Warum zu schauen?


Ich finde es spannend, herauszufinden, was in den Gehirnen der Menschen vorgeht. Sind sie bereit, im Leben zu investieren, damit sie etwas bekommen? Was muss passieren, damit sie bei einem Angebot einen so starken Nutzen erkennen, dass sie denken, jawoll, das möchte ich gerne haben?


Nun habe ich diesen Trick gelernt, um herauszufinden, wie der Mensch tickt, wenn es um innere Prozesse, Abläufe, Neugier aber auch Kaufentscheidungen und Überzeugungen geht. Denn jeder von uns reagiert komplett unterschiedlich:


• Die einen müssen erst mal andere – Freunde, Familie, Kollegen – fragen und am besten noch im gesamten Prozess mit einbinden. Sie wollen sich rückversichern, dass das alles okay und gut ist. Sie können die Entscheidung nicht allein treffen. Sie brauchen soziale Sicherheit.

• Andere stellen sich nur eine Frage, die ihre Entscheidung maßgeblich beeinflusst: Was habe ich davon? Sie wollen den größtmöglichen Nutzen für sich allein herausziehen.

• Dann gibt es die Spaß-Fraktion: Die denken gar nicht lange nach, wägen kaum ab, bei ihnen steht der Spaß im Vordergrund. Sie tun und kaufen alles, was Spaß bringt.

• Und zu guter Letzt gibt es die Kandidaten, die sich das alles sehr skeptisch anschauen. Sie wollen sehr genau wissen, ob das alles gut für sie ist. Das sind die, die erst mal tagelang „Stiftung Warentest“ lesen und sämtliche Bewertungsportale studieren. Und dann meistens dem Verkäufer einen Vortrag über das Produkt halten. Sie kennen es besser als der Verkäufer selbst. Sie brauchen Details und sachliche Argumente.

• Oder man ist grundsätzlich gegen alles.


Was mache ich also? Ich frage zunächst mein Publikum, wer gern eine Möglichkeit kennenlernen möchte, mit der er mit absoluter Sicherheit und Garantie 100 Prozent Rendite macht. Klingt nach Butterfahrt? Wart’s ab! Natürlich gehen dann fast alle Hände hoch. Dann frage ich in die Runde: „Und wer will 200 Prozent machen?“ Natürlich gehen dann auch alle Arme hoch. Ich steigere das bis zu 1.000 Prozent. Alle Arme gehen hoch. Und natürlich spüre ich schon eine gewisse Unruhe im Publikum, Skepsis und Zweifel. Und ich nehme auch die Menschen wahr, die sich gerade echt verkackeiert fühlen. Klar, was erzähle ich denen auch? Klingt ja auch alles wirklich ungeheuerlich und ziemlich unseriös. Der ist doch nicht etwa auch einer von diesen „Das-Blaue-vom-Himmel-runter-versprechenden-Verkaufs-Fuzzis?!“ – spüre ich in den fragenden Gesichtern der Menschen vor mir ganz deutlich. Ich könnte mich da jedes Mal wirklich drüber amüsieren. Und muss das im selben Zug aber auch aushalten, dass mir eine Welle von Skepsis entgegenkommt. Ist ja nicht unbedingt das, was man als Trainer und Speaker erreichen möchte.


Und dann geht es munter weiter. Denn dann frage ich: „Wer von euch ist denn auch bereit, zu investieren, um so eine Möglichkeit zu bekommen?“ Dann gehen auch die Arme hoch. Aber deutlich zögerlicher.


Dann kläre ich etwas auf: „Ich möchte euch gern etwas zeigen, was euch spiegeln wird. Ihr werdet gleich erfahren, wie ihr tickt und was in euch vorgeht, wenn ich eine Übung mit euch mache.“


Dann führe ich den Trick vor, den ich weiter oben schon kurz beschrieben habe.

It’s not about the trick


Dann wird es spannend. Richtig spannend. Denn der Hände-Trick ist nicht der eigentliche Star der Show. Er ist nur Mittel zum Zweck. Vermutlich denken viele der Zuschauer, aha, der hat uns jetzt halt einen Trick gezeigt. Und wahrscheinlich soll das eine Metapher für Verkaufsmethoden sein. Wir müssen halt einige Tricks beherrschen, blablabla.


Nachdem ich also diesen Trick vorgeführt habe, frage ich in die Runde: „Wer von euch möchte gern wissen, wie das funktioniert?“ Und ich wette mit dir, auch du würdest das gern wissen wollen, wenn du dabei wärst.


Und dann stelle ich mich aufrecht hin, halte meine Hände mit einer fordernden Geste nach vorne und sage laut und bestimmt: „Zehn Euro!“ Pause. „Wer das von euch wissen möchte, den möchte ich darum bitten, dass er jetzt an mich zehn Euro bezahlt.“ Und dann halte ich meine Klappe. Ich schaue ruhig und bestimmt in die Runde und sage nichts mehr. Stille. Ich halte das eine ganze Weile aus. Und ich spreche hier ganz bewusst von „aushalten“, denn natürlich ist das ein krasser Moment, die Verblüffung und Verwirrung der Menschen auszuhalten, die mich teilweise konsterniert anstarren und denken „Ist das sein fucking Ernst? Ich soll dem jetzt einfach so zehn Euro in die Hand drücken?!“


Einfach mal die Klappe halten


Das ist übrigens ein großes „Geheimnis“ beim Verkaufen. Im richtigen Moment in die Stille zu gehen und nichts mehr zu sagen. Bei einem meiner ersten größeren Aufträge, den ich von einem Kunden aus der Unternehmensberatungsbranche bekommen habe, ging es um einen Auftragswert von 110.000 Euro. Ich sagte dem Kunden: „Wenn Sie Ihre Mitarbeiter bei mir ausbilden lassen wollen, kostet das 110.000 Euro.“ Ich habe nicht rumgeeiert, ich habe mich nicht gewunden. Ich habe das genau so gesagt. Klar, sachlich, deutlich. Dann habe ich erst mal gar nichts mehr gesagt. Natürlich spürte ich, wie der Kunde schlucken musste. Aber ich habe nichts gesagt.


Viele Verkäufer machen an dieser Stelle den Fehler, dass sie diese Stille nicht aushalten können. Sie fangen sofort an zu argumentieren, als würden sie sich verteidigen und dafür rechtfertigen, ja sogar entschuldigen müssen. Sie quatschen sich um Kopf und Kragen. Noch schlimmer, sie fangen gleich an, dem Kunden Rabatte vorzuschlagen. Sie sabotieren sich in diesem Moment komplett selbst. Und das ganze Geschäft damit mit. Glaubst du wirklich, der Kunde fühlt sich dann besser? Im Gegenteil. Du machst damit alles kaputt. Du untergräbst deine eigene Autorität, Kompetenz und deinen Wert. Denn was denkt der Kunde dann? Er fühlt sich von deinem ersten aufgerufenen Preis verarscht in dem Moment, in dem du anfängst, rumzueiern. Er fühlt, dass du selbst nicht an den Wert deines Produktes oder deiner Dienstleistung glaubst, ja nicht mal an dich selbst glaubst. Du bist selbst nicht überzeugt. Außerdem bist du so viel zu sehr im Wollen, kommst als Bittsteller daher. Ist das cool? Nö. Das ist peinlich und unsouverän. Kann das die Grundlage für ein vertrauensvolles Verhältnis sein? Du kennst die Antwort. Wenn du absolut von deinem Produkt oder deiner Dienstleistung überzeugt bist, wenn du weißt, dass es großartig ist, dass es einen starken Nutzen hat und für den Kunden genau das Richtige ist, dann brauchst du nicht zu quatschen. Es gibt dann nichts mehr zu sagen. Es gibt nichts mehr zu tun. Lassen ist hier das bessere Tun. Du strahlst es aus. Und der Kunde spürt das.


Nun haben mich die Geschäftsführer natürlich angestarrt und nach einer Weile gesagt: „Wow! Das ist ja viel Geld.“ Dazu habe ich dann auch nichts gesagt. Stille. Blicke. Aushalten. Aber stell dir das bitte nicht vor wie in einem alten Western-Movie, wo die sich duellierenden Cowboys bei High Noon vorm Saloon stehen und aggressives Blicke-Ping-Pong spielen, bevor der erste seine Knarre zückt. Es ist kein Kampf. Ganz und gar nicht. Wir sind keine Gegner (siehe 1.2) – im Gegenteil. Ich weiß einfach, ich habe ein verdammt tolles Angebot im Gepäck, das dem Kunden so viel Nutzen und Mehrwert bringen wird. Ich bin ganz bei mir, ja sogar voll mit Liebe und Wohlwollen. Für mich, für meine Dienstleistung und auch für den Kunden. Spürt der Kunde das? Natürlich. Und ich weiß: Es ist nur Geld. Ich habe keinen Druck. Ich muss nichts. Ich will nichts. Ich weiß einfach, bin absolut überzeugt, dass es die Summe, die ich für die Leistung genannt habe, die ich erbringe, einfach wert ist.


Der größte Fehler ist, wenn wir etwas fordern. Nicht nur im Verkauf, auch in jeder anderen Beziehung: Eltern und Kinder, Freundschaften, in der Partnerschaft, Kollegen. Wenn wir etwas wollen, machen wir oft den Fehler, dass wir viel zu viel argumentieren. Wer argumentiert, verliert. An anderer Stelle argumentieren wir: in der Präsentationsphase (siehe 6.6). Aber sonst lassen wir das. Okay? Wir fordern nicht. Wir sagen einfach nur: Das ist das Geld, was meine Dienstleistung oder mein Produkt wert ist.


Die Stille blieb also im Raum. Die Geschäftsführer wiederholten sich: „Mensch. Das ist aber viel Geld.“ Habe ich den Auftrag bekommen? Ja.


Aber an dieser Stelle geht es ja eigentlich gar nicht um diese Geschichte. Hier geht es um den Zaubertrick und die zehn Euro, die ich von meinem Publikum dafür verlange.


Meint der das alles wirklich ernst?!


Was passiert also? Zögernd kommen einige Menschen nach vorn und drücken mir Zehn-Euro-Scheine in die Hand. Ich bedanke mich. Die Menschen sind immer noch etwas irritiert. Einige grinsen, weil sie es witzig finden. Einige sind irritiert und schauen erst mal, was die anderen machen. Einige sitzen einfach nur starr da, Arme vor dem Körper verschränkt und sie beobachten das alles sehr skeptisch. Ich kann ihre Abneigung gegen das, was gerade passiert, richtig spüren. Andere sind total neugierig, kommen voller Freude nach vorne und drücken mir mit High-Five ihren Zehner in die Hand. Sie haben Spaß am Spielen. Ihre Augen leuchten. Ich sage immer noch nichts, harre aus, warte ab, beobachte, lasse geschehen. Ich lasse die Dynamik im Raum entscheiden, was passiert. Es ist wirklich unglaublich spannend, das alles zu beobachten. Und auch ich weiß natürlich nie, wie das Ganze ankommt, was passieren wird, wie die Menschen reagieren.

Nach einer Weile, wenn niemand mehr nach vorne kommt, bedanke ich mich bei allen und zähle laut die Geldscheine in meiner Hand. Je nach Gruppengröße habe ich dann mehrere hundert bis sogar auch schon weit über tausend Euro in der Hand. Manchmal gibt es dafür Applaus. Manchmal herrscht absolute Stille. Die Menschen wissen ja noch immer nicht, worauf ich hinaus will.


Dann sage ich: „An alle, die noch nicht bezahlt haben: Glaubt mir, das wird die beste Investition deines Lebens sein.“ Dann warte ich wieder einen Moment. Die nächsten kommen und bezahlen. Aber es sind immer noch genug Menschen im Raum, die nicht bezahlen. Zu denen sage ich dann: „Für alle, die immer noch nicht glauben, dass das die beste Investition deines Lebens ist, dann darfst du dir das Geld auch wieder zurück holen.“ Dann kommen wieder einige, die bezahlen. Und trotz der Garantie, dass sie ihr Geld zurück bekommen, wenn sie es möchten, gibt es immer noch Menschen im Raum, die nicht bezahlen. Was passiert dann?


Ich lege noch eine Schippe drauf: „Alle, die mir keine zehn Euro gegeben haben, möchte ich jetzt bitten, für die nächsten fünf Minuten vor die Tür zu gehen. Ihr werdet verstehen, dass ich den Trick nur denjenigen zeigen werde, die auch bereit waren, dafür zu investieren.“ Ungläubige Stille herrscht im Saal. Dann vereinzelt Lachen, manchmal auch Johlen und Applaus. Einige kommen dann noch nach vorne und geben mir ihre zehn Euro last minute. Andere sind richtig sauer und wütend und gehen kopfschüttelnd raus. Andere tun so, als wäre es ihnen egal, und sie schlendern möglichst cool hinaus. Aber alle sind zutiefst verunsichert. Meint der das alles wirklich ernst?!


Ja, ich meine das alles verdammt ernst. Schon allein, wie unterschiedlich die Menschen auf all das reagieren, darüber könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Es verrät mir so viel über die Werte und Persönlichkeitsmerkmale meiner Zuschauer.


Als alle Nicht-Zahler draußen sind, schließen wir die Türen. Und dann löse ich mein Versprechen, mein Angebot ein. Ich zeige und erkläre den Trick. Übe ihn mit den zahlenden Zuschauern einige Male. Alle lachen. Alle haben Spaß. Denn natürlich ist der Trick pupseinfach. Okay, die Sache mit dem Trick wäre also erledigt. Ich habe meinen Trick erfolgreich verkauft und dafür aus null Euro in wenigen Minuten mehrere hundert, manchmal sogar mehr als tausend Euro gemacht. Kein schlechtes Geschäft, oder? Natürlich sind die Menschen im Saal immer noch irritiert. Aha. Ich habe jetzt einen einfachen Hände-Verschränkungs-Trick gelernt und dafür zehn Euro bezahlt. Und nun?


Ich fange die Unsicherheit auf. „Ich möchte euch gleich erklären, warum ich das Ganze hier gemacht habe. Aber dafür holen wir erst mal unsere Kollegen wieder rein.“ Dann grinse ich. „Wer von euch möchte denn jetzt auch 100 Prozent Rendite machen? Jetzt, gleich und sofort?“ Zögerlich gehen die Arme hoch. „Dann geht raus. Und fragt die Kollegen draußen, ob sie wissen wollen, wie der Trick geht. Und dann verlangt ihr dafür …“ Stille. „… Na klar! Zehn Euro!“ Der Saal bricht in schallendes Lachen aus. Wir holen die draußen wartenden Teilnehmer wieder herein, die ihre Neugier kaum verbergen können. Ich sehe, wie im Publikum noch einige zehn Euro ihren Besitzer wechseln und einige meiner Trick-Schüler ihr neu gewonnenes Wissen gewinnbringend verkaufen.


Wer seinen Trick einmal verkauft, hat die zehn Euro Investition wieder drin. Wer ihn zehn Mal verkauft, hat 1.000 Prozent Rendite gemacht. Wer ihn 20 Mal verkauft, 2.000 Prozent usw. Wirtschaft ist so easy.


Was der Trick uns lehrt


Aber was sollte das Ganze nun? Was lehrt uns diese Aktion? Wir können daraus so viel lernen. Der Verkäufer kann dabei etwas lernen. Aber auch die Käufer, ebenso wie die Nicht-Käufer.


• Wenn du etwas anbietest, muss es einen echten Mehrwert haben. Sonst machen die Menschen es nicht. Egal, ob es dabei um Verkauf geht oder um Beziehungen zu anderen Menschen. Biete ein gutes Produkt an. Und hab dabei Spaß und Freude. Ich frage dich an dieser Stelle:

• Welchen Mehrwert hat diese kleine Vorführung für dich?

• Was kannst du daraus ziehen?

• Wie funktioniert Verkaufen aus Überzeugung heraus?

• Wie ticken wir Menschen bei einem Verkaufsprozess?

• Was ist beim Verkauf entscheidend?

• Verkaufen ist kein Betrug.

• Du kannst verkaufen, ohne zu „verkaufen“. Du kannst verkaufen, ohne verkaufen zu müssen.

• Wir brauchen immer ein „Warum“.

• Der Trick und meine Zehn-Euro-Forderung zeigen uns, wie wir wirklich ticken. Sind wir bereit zu investieren, damit wir etwas zurückbekommen? Sind wir bereit zu investieren, damit wir etwas lernen? Trauen wir uns auch mal etwas, auch wenn wir nicht ganz wissen, was passiert – wenn wir eine gewisse Unsicherheit verspüren? Sind wir mutig? Ist der uns angeborene Spieltrieb überhaupt noch da in uns? Gehen wir mit Freude und Leichtigkeit an die Dinge in unserem Leben heran? Setzen wir um?


All das erkläre ich den Zuschauern. Einige der Nicht-Zahler sind sichtlich betreten und fühlen sich ertappt. Aber darum geht es mir natürlich nicht. Ich will niemanden entlarven oder bloßstellen. Mein Anliegen ist es, die Menschen durch echte Erfahrungen ins Spüren zu bringen. Denn nur, wenn wir spüren und fühlen, können grundlegende Veränderungen geschehen. Dazu mehr in Abschnitt 3.6.


Nicht zu verkaufen ist unterlassene Hilfeleistung


Was ist hier die Brücke zum Leben? Wir müssen investieren. In uns selbst. Mit Zeit, mit Energie, mit Liebe, mit Geduld, mit Hingabe, mit Engagement und nicht zuletzt auch mit Geld. Wenn du wirklich willst, wirst du immer Geld haben. Du wirst nie auf dem Trockenen schwimmen. Du musst nur rausgehen, arbeiten, verkaufen, dranbleiben. Rausgehen, arbeiten, verkaufen, dranbleiben. Permanent und immer wieder. Vorausgesetzt, du bist von dir und deinem Produkt wirklich überzeugt. Das Problem ist aber: Die meisten machen das nicht. Halten es einfach nicht für nötig.


Ich war früher genauso drauf. Es lief zu Anfangszeiten ganz gut mit meinem Seminar-Business. Naja, ganz gut ist übertrieben. Es lief okay. Ich habe mich und meine Produkte so gut wie gar nicht verkauft. Meine Einstellung war, die Leute kommen und finden schon irgendwie zu mir. Bis mich eines Tages mein Freund Rabih regelrecht wachrüttelte. Er sagte: „Denys, du bist viel zu arrogant! Wie kannst du verlangen und glauben, dass die Leute schon irgendwie zu dir kommen?! Du hast so tolle Seminare, die den Menschen so viel bringen und nützen, wenn du die nicht anständig verkaufst, ist das unterlassene Hilfeleistung! Es ist deine verdammte Pflicht, zu verkaufen!“ Rabihs Appell war ein Wirkungstreffer. Er hatte Recht. Seitdem fing ich an, auf meine Art und Weise zu verkaufen. Natürlich nicht mit Butterfahrt-Charme. Sondern mit der richtigen Ansprache, durch die richtige Produktpräsentation, durch wahrhaften Kontakt, mit offenem Herzen etc. Doch dazu später mehr.


Jetzt hat der die ganze Kohle eingesackt!


Bevor ich mit meinem Training, Seminar oder Workshop weitermache, gibt es noch einen wichtigen Punkt zu klären. Denn natürlich fragt sich jeder im Raum: „Was macht der Typ da vorne jetzt bitteschön mit der ganzen Kohle?! Behält der das jetzt echt alles?! Der hat da einen Haufen Scheine in seiner Hand – macht der sich jetzt ‘nen netten Abend damit? Mit meiner Kohle? Ist das überhaupt legal? Steuerfrei und so?“


Geld ist immer im Fluss. Geld kommt. Geld geht. Und weil ich das weiß und lebe, stelle ich folgende Frage an mein Publikum: „Wer von Euch kennt Menschen, denen es nicht so gut geht? Beispielsweise Rentner?“


In Deutschland wird sich viel zu wenig um Rentner gekümmert. Politiker können ihre Diäten im Laufe eines Vormittags mal eben um 1.000 Euro erhöhen sogar in Zeiten, in denen wir nicht regierungsfähig waren. Aber die Rentner mehr zu unterstützen, ihnen angemessene und wertschätzende Renten auszuzahlen, das scheint unmöglich zu sein. Da es meiner Meinung nach der Staat – wie es aussieht – nicht schafft, die Rentner, die unseren Staat und somit auch unsere Wirtschaft aufgebaut haben, in der Rente zu unterstützen und ihnen etwas von ihrer harten Arbeit zurückzugeben, ist es mir eine Herzensangelegenheit, genau diesen Menschen DANKE zu sagen und sie zu unterstützen.


Mehrere Hände gehen hoch. Ich gehe ins Publikum und suche mir einen jungen Mann aus. Er erzählt: „Meinen Großeltern geht es nicht gut. Sie waren seit so vielen Jahren nicht mehr im Urlaub. Sie haben ihr ganzes Leben lang geschuftet, um meinen Eltern und letztlich auch mir ein schönes Leben zu ermöglichen. Sie wollten, dass wir es besser haben als sie. Und jetzt kommen sie gerade so zurecht und halbwegs über die Runden.“ Im Saal herrscht Stille. Und ich spüre Anteilnahme und hier und da fließen auch Tränen. Und dann gebe ich dem jungen Mann das ganze zuvor „verdiente“ Geld, mehrere hundert Euro. „Das ist für deine Großeltern. Davon sollen sie wieder mal in den Urlaub fahren. Du gibst ihnen das mit ganz lieben Grüßen von uns allen hier, okay?“ Der junge Mann weint fast. Einige Menschen stehen auf und applaudieren. Immer mehr Menschen folgen.


Mit kleinem Aufwand Großes bewirken: Durch mein Verkaufsbeispiel habe ich einige hundert Euro der Teilnehmer eingenommen. Das eingenommene Geld ging komplett an dieses Rentnerpaar, die ihr Glück kaum fassen konnten.


Aber wie funktioniert denn jetzt dieser Trick?!


Was fehlt nun noch? Du weißt immer noch nicht, wie dieser Trick funktioniert. Willst du es wirklich wissen? Ich erkläre dir den Trick gern. Zehn Euro!

FRAG DICH DOCH MAL:


• Wie hättest du reagiert? Hättest du bezahlt oder dich geweigert?

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