Читать книгу Heart-Seller® – Mit der Kraft des Herzens verkaufen, führen, leben - Denys Scharnweber - Страница 7
1.2 Widerstände
Оглавление„Nichts auf der Welt ist dem Menschen mehr zuwider, als den Weg zu gehen, der ihn zu sich selber führt.“
– Hermann Hesse // Schriftsteller und Dichter // Deutschland
Warum verkaufen die meisten Menschen so ungern? Und warum lassen sich die meisten Menschen so ungern etwas verkaufen? Kunde und Verkäufer stehen sich komplett im Widerstand gegenüber. Warum das so ist und woher das kommt, haben wir uns bereits in Abschnitt 1.1 angeschaut.
Wir sind voll mit widerspenstigen Glaubenssätzen und Vorannahmen, die uns weismachen wollen, dass Verkauf doof ist. Wir haben unser Visier – auf beiden Seiten wohlgemerkt – dicht gemacht und hoch gezogen. Kämpfen verdeckt um das, was uns vermeintlich zusteht. Aber wie wäre es, wenn es auch anders ginge? Hinterfragen wir alle diese Glaubenssätze und Vorannahmen. Lösen wir sie auf. Lösen wir den Widerstand auf.
Stehen wir im Widerstand mit uns selbst, mit unserem Gegenüber, mit unserer Aufgabe, erzeugen wir auf allen Ebenen ein NEIN. Widerstand ist nichts anderes als ein NEIN. Schauen wir uns das Wort „Widerstand“ genauer an. Was bedeutet es? „Wider“ steht für „gegen“. „Stand“, klar, kommt von stehen, stellen. Wir stellen uns also (ent)gegen etwas. Wir stehen. Wir sind starr. Und sind gegen alles, was uns umgibt.
Immer, wenn wir im Widerstand zu etwas stehen, kreieren wir ein Problem. Und wo Probleme sind, sind Sorgen und doofe Gedanken. Das fatale daran jedoch ist: Der Gedanke an das Problem ist das, was das Problem nährt. Du fütterst ein Monster! Willst du wirklich ein Monster züchten, das immer größer wird und dich irgendwann auffrisst?
Wie wir aus der Statik wissen, werden z. B. Skyscraper und Hochhäuser in von Erdbeben bedrohten Gebieten so gebaut, dass sie flexibel sind und nicht starr. Sie sind so flexibel, dass sie bis zu einem gewissen Punkt Schwankungen und Erschütterungen aushalten. Sie gehen mit der Bewegung mit und dadurch bleiben sie intakt. Dieses Prinzip lässt sich auf so viele Bereiche unseres Lebens übertragen.
Beobachte dich die nächste Zeit doch einfach mal selbst. In welchen Situationen bleibst du flexibel, auch wenn dir Gegenwind ins Gesicht bläst? In welchen Situationen gleichst du Erschütterungen durch deine eigene Flexibilität aus? Wo kannst du mitgehen? Und in welchen Situationen bist du krampfhaft starr und musst viel Kraft aufbringen, um nicht zu zerbrechen oder wegzufliegen? Und kannst du dir vorstellen, dich in solchen Situationen wie das flexible Hochhaus allem hinzugeben, den Widerstand aufzugeben? Probiere es mal aus. Sei dein eigenes Versuchskaninchen!
Eine Bestandsaufnahme
Jetzt lass uns mal schauen, wie du im Verkauf tickst und „funktionierst“. Bitte beantworte die folgenden Fragen für dich. Dass du sie ehrlich beantwortest, muss ich eigentlich nicht extra betonen. Hier geht es nicht um eine Leistungsschau, sondern wirklich um ein ehrliches Hinsehen.
Bekommst du mühelos Kundentermine?
Hast du mehr Verkaufsabschlüsse als andere Anbieter oder Kollegen?
Fällt es dir leicht, Preise zu verhandeln?
Bekommst du leicht Empfehlungen?
Hast du in den letzten zwei Jahren deinen Umsatz erheblich gesteigert?
Erzeugst du immer Vertrauen? (Privat? Geschäft?)
Kannst du andere Menschen auf Knopfdruck begeistern? (Privat? Geschäft?)
Begeistert dich deine Aufgabe, dein Job? Jeden Tag?
Erreichst du deine gesetzten Ziele? (Privat? Geschäft?)
Kannst du dich gut in die Lage deines Gegenübers versetzen? (Privat? Geschäft?)
Hast du ein wirkliches, echtes Interesse an deinem Gegenüber? (Privat? Geschäft?)
Hast du eine gute Selbstwahrnehmung? (Privat? Geschäft?)
Fällt es dir leicht, aufkommende Einwände zu behandeln?
Kannst du Verkaufsblockaden schnell und einfach lösen?
Bildest du dich regelmäßig fort?
Hast du wirklich Lust darauf, jeden Tag ein kleines bisschen besser zu werden? (Privat? Geschäft?)
Wie oft konntest du aus vollem Herzen mit „Ja“ antworten? Und nicht bescheißen, gell?! Bescheißen bringt hier niemanden weiter, am wenigsten du dich selbst. Es ist auch nicht schlimm, wenn du dir bei einigen der Fragen ein zerknirschtes „Nein“ abringen musstest. Allein, dass du dir das eingestehen kannst, ist dein erster Schritt auf dem Weg der Veränderung. Jedes „Nein“ zeigt dir, wo deine Widerstände sind. Und hier darfst du Stück für Stück ausprobieren, mit dem in diesem Buch gezeigten Weg deine „Neins“ in „Jas“ zu verwandeln.
FRAG’ DICH DOCH MAL:
Wo haben sich deine Widerstände versteckt?