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Sich im Körper entspannen

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Wenn wir Liebe machen, ist es gut uns selbst wieder in den Mittelpunkt zu rücken, uns auf das, was sich in unserem Körper abspielt, einzulassen und wieder zu lernen, uns tief zu entspannen. Wenn du entspannt bist, entspannt sich dein Partner mehr und umgekehrt. Je mehr wir uns entspannen, desto mehr können wir im Moment sein, und daraus kann die sexuelle Erfahrung spontan entstehen. Die Aufmerksamkeit nach innen zu wenden, darauf, wie feinfühlig die Genitalien während der sexuellen Verbindung eigentlich sind, stärkt das Bewusstsein im Körper. So wird der Körper dann zum Tempel und Sex wird zu einer natürlichen Meditation.

In unserem neuen Ansatz verlagert sich die Aufmerksamkeit vom Kopf in den Körper, deshalb schlage ich Paaren vor, sich auf die eigene innere Welt zu konzentrieren und die Persönlichkeit oder Probleme außen vor zu lassen. Ich habe mich ja selber in diesem Ansatz geschult und für mich hat es gut funktioniert. Die Gedanken gerieten in den Hintergrund und der Körper wurde zu einem Anker, der meine innere Realität gestaltete. Weil die Sinne und Empfindungsfähigkeit durch Bewusstheit sehr verstärkt werden und weil Liebe nun mal mit dem Körper gemacht wird, müssen wir lernen, unsere Empfindungen und die damit verbundenen Gefühle bewusster wahrzunehmen. Was geschieht in unserem Körper? Und wo?

Denk daran, es geht darum, deine Aufmerksamkeit von der Pheripherie ins Zentrum zu lenken. Die Aufmerksamkeit nach innen auf den Körper zu richten statt aufs Außen und auf deine Gedanken. Was fühle ich und wo fühle ich es? Wie fühlt es eigentlich wirklich an? Wo genau fühle ich, dass mein Körper lebendig wird?

Ich schlage Paaren am Anfang eines Seminars oft vor, im Innern ihres Körpers nach „einem Ort, an dem es sich wie zu Hause, wie geerdet anfühlt“, zu schauen. Wenn du diesen Ort findest, bleibst du einfach da und ruhst. Gib diesem Platz ein wenig Licht oder Farbe; visualisiere, wie er größer wird. Bekomme ein Gefühl dafür, dass dies ein Ort ist, an dem du dich erden und an dem du Ruhe finden kannst. Es kann der Bauch sein, das Herz, die Genitalien, der untere Rücken, alles, nur nicht der Kopf! Wo es auch ist, bleib dort mit deiner Aufmerksamkeit und lass das Gefühl dafür wachsen. Du kannst jederzeit in dieses Zuhause zurückkehren, wenn du merkst, dass du plötzlich wieder weg bist. Dabei wirst du beobachten, wie oft das eigentlich passiert! Es ist gut, immer wieder in unserem inneren Raum zurückzukehren – und den äußeren einfach zu vergessen.

Es ist, als tauchten wir in unseren Körper ein, verschafften uns Raum im Innern und dehnten ihn. Der äußere Raum ist bei den meisten von uns viel größer als der innere, also dehnen wir unsere Grenzen aus und öffnen uns, um das Innere zu vergrößern.

Zu Beginn des Liebemachens, wenn beide Partner sich viel Zeit nehmen und ihre Aufmerksamkeit zuerst auf ihren eigenen Körper lenken, ist es, als würde sich die Luft zwischen den Körpern aufladen – wie ein magnetisches Feld. Du wirst dir deiner Lebendigkeit bewusst, das strahlt nach außen und kommuniziert dann mit der Präsenz deines Partners. Die Wahrnehmung oder innere Aufmerksamkeit auf den Körper ist viel feiner und präziser als der Denkprozess. Wenn unsere Aufmerksamkeit in Ge danken gefangen ist, ist es schwierig, in die Welt des Körpers einzutauchen, um wahrzunehmen, was dort genau vor sich geht. Es ist schwierig, einfach nur im Körper zu „sein“.

Einer der Faktoren, die das so mühsam machen, ist die Gewohnheit, am Anfang des Liebemachens zu schnell zu sein, die Körper viel zu schnell in Kontakt miteinander zu bringen. Wir versuchen dem anderen Lust zu verschaffen und packen das in wenige Sekunden, was sonst ein ausgedehnter, wunderbarer Austausch sein könnte. Das hat den Effekt, dass wir uns gegenseitig aus unserem Zentrum und damit aus unserem Bewusstsein herausreißen. Statt zu spüren, indem wir nach innen gehen und den anderen in uns aufnehmen, statt liebevoll und einfach zu sein, bemühen wir uns noch mehr, etwas zu machen – massieren, reiben, streicheln. Wir sind zu „Machern“ geworden und haben vergessen, wie es ist, einfach nur zu „sein“.

Zeit für Liebe

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