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Den Kopf „abschalten“

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Wir bringen unseren Fokus von der Pheripherie zum Kern, vom äußeren Ausdruck zum inneren Eindruck, und das verstärkt die Feinfühligkeit unseres Körpers. Tantra bringt uns von der reinen Sexualität zurück zur Energie von Sex an sich. Heutzutage ist unsere Sexualität eher beliebig, und wir spüren nicht wirklich eine wahre sexuelle Kraft, denn unsere Gedanken sind zu einem immensen Bestandteil des Sexaktes geworden. Um zu der Unschuld und Natürlichkeit im Sex zurückzukehren, ist es gut, unsere ablenkenden Gedanken abzuschalten oder uns von ihnen zu distanzieren.

Eine Ablenkung, die heutzutage vielleicht am stärksten wirkt, ist die Fähigkeit des Gehirns, zu phantasieren. Sexuelle Phantasien sind für viele zum Motor ihres Sexlebens geworden. Oft phantasieren wir während des Liebemachens und sind bewusst nicht bei dem, was im Moment geschieht. Wir sind nicht bei unserem Partner hier und jetzt, sondern stellen uns gerade jemanden anderen vor oder eine andere Situation. So erleben wir gar nicht wirklich, was eigentlich im Körper vorgeht. Stattdessen benutzt der Verstand Phantasien, um den Körper anzutreiben oder überhaupt zu motivieren. Sexuelle Phantasien können zur Gewohnheit werden; es ist, als würden wir immer wieder dasselbe Programm abspulen.

Ich bin sicher, dass fast jeder von uns ein sexuelles Bild, sei es ein echtes oder ein Phantasiebild, benutzt hat, um sich zu erregen und nicht das Interesse am Sexakt zu verlieren. Meistens benutzen wir sexuelle Phantasien, um uns zum Orgasmus zu bringen, denn die Vorstellung hilft, den Höhepunkt zu erreichen. Das funktioniert wirklich bestens!

Unsere Vorstellungskraft ist ein wirkungsvolles Werkzeug, da sie effektiv und schnell zum Erfolg führt. Aber sexuelle Phantasien sind trotzdem nur eine große Ablenkung, denn sie entfernen uns vom wirklichen Geschehen und von demjenigen, mit dem wir gerade jetzt Liebe machen. Tantra ist weise und bezieht deshalb die Vorstellungskraft unseres Verstandes mit ein, indem es ihn darin bestärkt, sich auf den Körper zu beziehen. Die Vorstellungskraft kann nämlich dazu benutzt werden, feine Energiebewegungen im Körper anzuregen. Und das funktioniert, weil die Energie über kurz oder lang der Vorstellung folgt. Wir kennen das alle, und wir wissen, dass es funktioniert. Unsere Vorstellungskraft kann also statt zur Ablenkung als positives Instrument beim Sex genutzt werden. Wenn wir uns zum Beispiel Licht und Energie im Körper vorstellen, dann werden wir früher oder später das Gefühl bekommen, dass dies wirklich geschieht: eine Verbindung von Energie zwischen den positiven und negativen Polen (in und außerhalb von uns) entsteht, Energie, die vom Mann in die Frau strömt, oder die Frau, wie sie dieses Licht in sich aufnimmt, oder wie Energie vom Herz und den Brüsten oder vom Penis aus ausstrahlt. Man kann sich Energie als strömenden, goldenen Fluss vorstellen, als sich bewegendes, springendes Licht oder sogar wie einen Blitz.

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