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Kleine Funde erzählen von großen Zeiten – Erste Spuren reichen in die Steinzeit zurück

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(Bericht vom Autor in der Saarbrücker Zeitung anlässlich der 650-Jahrfeier in Hoof im August 1994)

Die Geschichte von Hoof beginnt lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung am 13. Januar 1344. Erste Spuren einer spärlichen Besiedlung stammen aus der Jüngeren Steinzeit (3000 – 2000 v. Chr.). 1948 wurde am Krähenberg im Abraum des dortigen Steinbruches ein Steinbeil gefunden. Als Folge der Einwanderung urkeltischer Völkerschaften war die Gemarkung Hoof während der Eisenzeit (750 – 200 v. Chr.) allerdings relativ dicht besiedelt, was zahlreiche Bodenfunde bestätigen. Im Mai 1975 wurden im „Quetterling“ auf dem neuen Siedlungsgelände bei der Ausschachtung zum Bau von Wohnhäusern (beim Aushub der Baustelle Helmut Schneider) mehrere keltische Brandgräber durch Baggerbetrieb zerstört. Drei keltische Brandgräber mit mehreren Tongefäßen, Tonscherben, Eisenresten und einer Bronze-Fibel wurden angeschnitten. Die Fundmeldung ist Bildhauer Herbert Kraushaar zu verdanken. Das Staatliche Konservatoramt in Saarbrücken (damals war Alfons Kolling aus St. Wendel Landeskonservator) untersuchte die Funde. (Die schriftliche Mitteilung hierzu befindet sich heute noch im Besitz von Dieter Kremp, der im Mai 1975 die Funde zum Konservatoramt nach Saarbrücken brachte.)

Ähnliche Funde keltischer Brandgräber wurden beim Ausbau des Feldweges „Am Staffel“ und auch am „Eltzenberg“ entdeckt. Sie sprechen von Bestattungen in der frühen römischen Kaiserzeit, im 1. Jahrhundert n. Chr.

Das geschichtsträchtigste Hoofer Gebiet ist aber die „Hirtenwiese“ vor der „Schrermeshöhe“ („Scharmeshöhe“), unweit der Gemarkungsgrenze von Haupersweiler. Am südlichen Abhang auf der „Schermeshöhe“ (410 m) befand sich in einer versumpften Senke ein Brunnen. Im Brunnenloch wurde vor Zeiten ein grob behauener Sandstein entdeckt. Es dürfte sich um eine von zwei Quellen handeln, die unmittelbar an der Gemarkungsgrenze Hoof-Haupersweiler entspringen, die eine an einem Grenzstein (Hoof), die andere 30 Meter östlich (Haupersweiler) davon. Das benachbarte Ackergelände war überall von römischen Ziegelscherben übersät, teilweise noch heute beim Pflügen des Feldes zu finden. Hundert Meter nordöstlich des Brunnens sind vor Jahrzehnten acht Krüge zum Vorschein gekommen. Am westlich anschließenden „Krähenberg“ auf der Gemarkung Hoof wurden im Jahre 1928 Steine mit Inschriften gefunden, die damals in einem Feldweg verbaut wurden.

Hier auf der „Hirtenwiese“ vor der „Schermeshöhe“ stand einst ein römisches Landhaus (villa rustica), das wohl Ende des 3. Jahrhunderts während der Germaneneinfälle zerstört und abgebrannt wurde. Noch heute sind an den Ziegelscherben Brandspuren zu finden. Die früheren Hoofer Lehrer Peter Böll, Albin Damian, Johann Theiß, Karl Jausel und Friedrich Herrig waren der Meinung, dass diese römische Hofstätte später wieder aufgebaut wurde. Danach kamen ein alemannischer und später ein fränkischer Herr. Von hier aus sollen die „Leute vom Hofe“ durch das Bruchwiestal in das Tal des Grügelbaches gezogen sein.

Die heutigen Heimatforscher Klaus Zimmer und Hans Kirsch hingegen schließen diese „Legende“ aus. Wann der Ort Hoof genau gegründet wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls entwickelte sich das Dorf Hoof aus einer bäuerlichen Hofstätte, die entweder im Auftrag des Königs oder durch einen vom König beschenkten Adligen errichtet wurde. Hoof erscheint urkundlich zusammen mit Leitersweiler am 13. Januar 1344. In der Urkunde wird eine Frau, Adelheid vom Hofe, genannt. Sie ist die erste namentlich genannte Einwohnerin des Ostertalortes. Ritter Ulrich vom Steine und seine Gemahlin Irmgard von Heinzenberg waren die Grundherren von Leitersweiler und Hoof. Durch ihre Tochter Ida vom Steine kam eine Hälfte des noch ungeteilten Besitzes und der Rechte von Leitersweiler und Hoof an die Vögte von Hunolstein. Die andere Hälfte befand ich im Besitz der Herren Dietrich von Manderscheid und des Johann von Schwartzenberg. Alle zusammen hatten zur Wahrung ihres Besitzes und ihrer Rechte einen gemeinsamen Schultheißen bestellt, der in Leitersweiler wohnte. Hoof und Leitersweiler bildeten eine Schultheißerei und einen Gerichtsbezirk. Sieben für diesen Bezirk bestellte Schöffen, vier aus Leitersweiler und drei aus Hoof, sprachen auf dem Gerichtstag das Recht, das in den Weistümern festgehalten wurde. im Ort Hoof wartete ein Halseisen, auf dem Krähenberg („Galgenberg“) ein Galgen auf die Verurteilten. Der Platz, wo das Hoof-Leitersweiler Gericht tagte, lag am Fuße des Eltzenberges in der Flur „Im Ding“ (germanisch „Thing“). Noch heute gibt es hier zwei Flurnamen „Auf dem Ding“ und „Vor dem Ding“. (Anmerkung: „Auf dem Ding“ steht das Haus von Dieter Kremp, „Vor dem Ding“ das Haus von Otfried Gerhart.)

Für Hoof wird 1720 erstmals eine Schule erwähnt, die nur im Winter existierte, um in der kalten Jahreszeit den Kindern den beschwerlichen Weg nach Niederkirchen und Leitersweiler zu ersparen.

Um 1550 gab es schon einer Hoofer Mühle. Steinkohle wurde 1766 durch den Breitenbacher Steiger Konrad Diehl auf der Gemarkung Hoof entdeckt und bis ins Ende des 19. Jahrhunderts im und um den Ort abgebaut. Gegenüber der Mühle am „Hommersrech“ wurde 1770 durch den Staat eine Glashütte, später Ziegelei, errichtet, die schon nach wenigen Jahren einging.

(Anmerkung: Auf der 650-Jahrfeier von Hoof im August 1994 war der Grubenforscher und weithin bekannte Rutengänger Wilhelm Mörsdorf aus Stennweiler zu Gast und pendelte vor über 400 Zuschauern den genauen Standort der „villa rustica“ in der „Hirtenwiese“ aus.)

Hoof wie es früher einmal war

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