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Die zehn Gebote für den Lehrer von 1872
ОглавлениеDass der Lehrer im 19. Jahrhundert „ein armer Schlucker“ war, beweisen die „10 Gebote für den Lehrer“ von 1872, die im „Rescriptenbuch der protestantischen Schule zu Hoof von 1844 bis 1903“ vorhanden sind. Heute kann man darüber schmunzeln. Darin sind die „zehn Gebote für den Lehrer“ aufgelistet:
Gebot: „Lehrer haben täglich die Lampen aufzufüllen und die Kamine zu säubern.“
Gebot: „Jeder Lehrer hat einen Eimer Wasser und eine Schütte Kohlen für den täglichen Unterricht mitzubringen.“
Gebot: „Präparieren Sie die Federkiele sorgfältig! Sie können die Spitzen auf die individuellen Schreibgewohnheiten der Schüler abstimmen.“
Gebot: „Lehrer dürfen einen Abend pro Woche auf Brautschau gehen oder an zwei Abenden, wenn sie regelmäßig zur Kirche gehen.“
Gebot: „Nach 10 Stunden Schule dürfen Lehrer die restliche Tageszeit damit verbringen, die Bibel oder andere gute Bücher zu lesen.“
Gebot: „Lehrerinnen, die heiraten oder sich unschicklich verhalten, werden entlassen.“
Gebot: „Jeder Lehrer sollte von seinem täglichen Lohn eine schöne Summe beiseite legen, damit er davon in seinem Alter leben kann und so der Gesellschaft nicht zur Last wird.“
Gebot: „Jeder Lehrer, der raucht oder Alkohol – welcher Art auch immer – trinkt, der Spielhöllen oder Wirtschaften aufsucht oder sich beim Frisör rasieren lässt, gibt zu der Vermutung Anlass, dass seine Integrität und seine Ehrlichkeit in Frage gestellt werden müssen.“
Gebot: „Der Lehrer, der seine Arbeit treu und ohne Fehler fünf Jahre lang verrichtet, wird eine Gehaltsaufbesserung von 25 Cent pro Woche erhalten, vorbehaltlich der Zustimmung der Schulaufsichtsbehörde.“
Gebot: „Um das Schulzimmer immer sauber zu halten, müssen Sie den Fußboden mindestens einmal am Tag kehren; den Fußboden mindestens einmal die Woche mit heißem Seifenwasser schrubben; die Tafel mindestens einmal am Tag abwischen; um 7 Uhr früh Feuer machen, damit das Schulzimmer um 8 Uhr früh warm ist.“