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Vorwort DEN RÜCKEN STÄRKEN

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Wir schreiben das Jahr 2017. Eine Zeit, die in Science-Fiction-Romanen und Zukunftsfilmen des letzten Jahrhunderts nicht selten als eine des Wohlstands, der Sorglosigkeit, eines atemberaubenden technischen Fortschritts und einer totalen Gesundheit beschrieben wird. Raumschiffe, fliegende Autos, Frieden und Hightech-Medizin, die wie von Geisterhand Ganzkörperscans und -therapien ermöglicht. So viel zu Buch- und Filmideen. Doch wo stehen wir 2017 wirklich?

Computer- und Kernspintomografie, Schmerz- und Mikrotherapie: Wir haben enorme medizinische Fortschritte gemacht. Schaut man aber genauer hin, auch viele schmerzhafte Rückschritte. Weil wir vergessen haben, wo wir herkommen. Weil wir vergessen haben, dass der Mensch, dieses Wunderwerk, für sehr viel mehr Bewegung geschaffen ist. Weil wir in unserer Leistungsgesellschaft verdrängen, dass Leistung auch sprichwörtlich auf die Nerven und Knochen gehen kann. Dass wir mehr sind als nur Kopf-Menschen oder Körper-Maschinen, die wie am Fließband arbeiten. Wir Menschen sind mehrdimensional, keine Maschinen. Ärzte und Therapeuten sind Gehilfen, keine Monteure. Wir haben vergessen, an uns zu denken. An die Rücksicht auf uns selbst, wenn wir gesund und glücklich alt werden wollen. Stattdessen ist der Homo sapiens zum Gewohnheitstier geworden. Wir haben die Leiden unserer Zeit als unumstößlich akzeptiert: Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit, Stress, Burn-out und nicht zu vergessen: Rückenleiden. Die Zahlen zum Thema Rücken erschrecken mich immer wieder: 9,1 Prozent der Krankheitstage in Deutschland (und damit trauriger Spitzenreiter) entstehen durch Rückenprobleme – Tendenz: steigend. So nachzulesen im Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2017.

In diesem Jahr feiert unser auf Rückenleiden spezialisiertes Institut in Bochum sein 20-jähriges Bestehen. Ein Grund zum Feiern, belegt es doch, dass mein Weg, den Rücken zu begreifen, hilft. Aber auch ein Grund zum Grübeln, weil die Nachfrage – trotz aller Appelle zur Vorbeugung – immer noch kontinuierlich wächst. Nach wie vor gibt es Millionen Betroffene in Deutschland. Nach wie vor sind die Wartezimmer und Operationssäle der Republik randvoll. Allein nach Bochum kommen jährlich Tausende Patienten in der Hoffnung auf Heilung. Und nach wie vor leiden der Einzelne und das gesamte Gesundheitssystem an „Rücken“. Weltweit!

Vorbeugung, Diagnostik, Selbst- und Akuthilfe sowie ein breites Therapiespektrum zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde, zwischen Hightech und Psychosomatik: Dieses Buch möchte Wege und Möglichkeiten aufzeigen, Bewusstsein schaffen und handfeste Tipps geben. Für Vorsorge genauso wie für Therapie und Nachsorge. Zivilisationskrankheiten sind kein Schicksal und Schmerzen keine Krankheit, sondern ein Alarmsignal des Körpers. Schmerzen, besonders Rückenschmerzen, können depressiv machen und das soziale Umfeld belasten. Die Kinder von heute sollten nicht die Patienten von morgen werden. Und die Patienten von heute sollten keine Schmerzen (mehr) haben müssen. Deshalb dieses Rückenbuch. Ein Buch, das mehr sein möchte als Zukunftsmusik. Ein praktisches Nachschlagewerk, das uns den Rücken stärkt. Heute. Morgen. Nach wie vor.

Ihr



Mein großes Rückenbuch

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