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AM ANFANG: VERSUCH UND IRRTUM

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„Ein jeder bewegt sich, empfindet, denkt, spricht auf die ganz ihm eigene Weise, dem Bild entsprechend, das er sich im Laufe seines Lebens von sich gebildet hat. Um die Art und Weise seines Tuns zu ändern, muss er das Bild von sich ändern, das er in sich trägt.“ Dies schrieb der Physiker Moshé Feldenkrais (1904–1984), der Begründer der nach ihm benannten Lernmethode. Feldenkrais stellte faszinierend wie kaum ein anderer dar, wie wichtig das Skelett und die Bewegungen des Körpers auch für die Seele sind.

Babys und Kleinkinder, so Feldenkrais, probieren ihren Körper noch aus. Durch Versuch und Irrtum lernen sie die Bewegungsabläufe. Erst mit zunehmendem Alter, oft auch durch soziale Zwänge, wird die gesamte Vielfalt an Bewegungen, die uns zur Verfügung steht, eingeschränkt. Im Laufe des Erwachsenwerdens gehen frühere Bewegungsmöglichkeiten wie etwa Hüpfen, Springen oder Klettern verloren. Und im Alter von 70 oder 80 Jahren sind viele Menschen sogar froh, wenn sie noch ohne Probleme aufstehen und laufen, Treppen steigen, sich hinsetzen und hinlegen können. Die ursprüngliche Vielfalt unseres Bewegungsrepertoires ist aus ihrem Leben verschwunden. Die Therapie, die Feldenkrais entwickelte, will automatisierte Bewegungsmuster auch in späteren Lebensjahren noch verändern – und Schmerzen dabei verschwinden lassen. Nicht umsonst bezeichnete Feldenkrais seine Methode als eine „Entdeckungsreise durch den Körper“. Er lässt die Behandelten auf spielerische Weise neue Bewegungen erlernen und macht sie zugleich auf Fehlhaltungen und Muskelverspannungen aufmerksam, die aus falschen Bewegungsabläufen resultieren. Dieser Prozess beginnt im Kopf, denn dort werden diese Abläufe programmiert und gespeichert.

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