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Bewegen Sie sich wie ein Kind!

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Um die Faszien elastisch zu halten, sind wir gezwungen, uns zu bewegen. Das wird zunehmend vergessen! Nur dann nehmen Faszien wie die Bandscheiben Wasser auf. Wir haben über verschiedene Tierstadien das Urmeer vor Millionen von Jahren verlassen, uns aufgerichtet und sind Menschen geworden. Fühlende und denkende Wesen. Der Homo sapiens. Noch als Kinder sind wir wie unsere Vorfahren geklettert, gesprungen, gehüpft und gelaufen, waren gelenkig „ohne Ende“. Nur durch diese Bewegungen konnten und können Knorpel, Fasern, Bandscheiben, Faszien, Bänder und Sehnen ernährt, elastisch gehalten und die Muskeln zum Wachstum angeregt werden!

Hören wir aber auf, uns zu bewegen, altert unser Gewebe schneller. Der Lymphfluss versiegt eher und hört auf, das nicht durchblutete Bindegewebe zu wässern. Nicht das Wassertrinken feuchtet diese Strukturen ein, sondern federnde und hüpfende Bewegungen, wenn möglich in allen Freiheitsgraden wie das Überarmhängeln an Reckstangen. Schade, dass wir heute all die Bewegungsspiele, die uns als Kinder begeistert haben, nicht mehr machen, nur weil wir erwachsen sind. Klettern, rennen, hüpfen, einem Ball nachjagen, tanzend herumalbern – es gibt so viele Möglichkeiten, die wir nicht nutzen. Werden wir doch einfach wieder verspielter und „bewegungsfröhlicher“ so wie die Kinder! Zum Beispiel auch durch Trampolinspringen. Und zusätzlich: das langsame (tägliche) Dehnen aller Körperabschnitte nicht vergessen! Dadurch wird altes Wasser aus dem Bindegewebe herausgedrückt, was das Bindegewebe vielleicht hat quellen lassen oder umgekehrt, was sprödes Gewebe wieder verjüngt und elastischer durch Wasseraufnahme macht.

GUT ZU WISSEN

Das Piriformis-Syndrom

Das Piriformis-Syndrom wird oft mit Muskelkrämpfen oder Bandscheibenvorfällen verwechselt. Es verspannt schmerzhaft das Gesäß und die Rücken- und Oberschenkelmuskulatur. Die Bandscheiben haben nichts damit zu tun. Verantwortlich ist ein birnenförmiger Muskel im Becken, der vom Kreuzbein zum Oberschenkelknochen zieht und bei chronischer Verspannung auf den Ischiasnerv drückt. Wir finden dieses Syndrom bei vielen Patienten. Ursachen sind Verkürzung der Haltemuskulatur, gehäuftes falsches Bücken und Heben, einseitige Sitzbelastung, unsymmetrische Fußbelastungen oder Stürze auf das Gesäß. Therapeutisch wirken lokale Massagen, Stretchen, Tapen, Triggerpunkt-Massagen und Physiotherapie. Bei Chronifizierungen hilft die Mikrotherapie.

Mein großes Rückenbuch

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